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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 19.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.25837#0345

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Münchener

Ein humoristisches Originaldlatt von M. E. Schleich.

Nennzehnter Band.

^3.

ZmAuslan^^rfoÜgcn^ieE '^b- Okt. 1866,

Erklärun g.

Man sagt: wir seien eine anarchische, jeder Gesetzlichkeit abholde
Notte. Das ist nicht wahr. Wir sind Urwähler, können „Mann an
Mann" stehen und wären fähig, bei jeder Volksversammlung mitzmvirken.
Wenn wir mit der Justiz auf einem gespannten Fuß leben, so ist dcr
gegenwärtige Iustizminister daran Schuld. Der Mann hat unser V e r-
trauen nicht. Die Gründe, die in einigen Blättern fortwährend gegen
ihn vorgebracht werden, sind uns ganz e''nleuchtend. Wenn uns auch
Richterversctzuugen weniger tangiren, so müßen wir doch seine Bevor-
zugung der Sta ats anw älte entschieden 'verdammen. Nur keinen
Staatsanwa'lt, das ist unser Einem das Zuwiderste von der Welt I Und
dann reist der Mann immer herum, dcn Zustand der Gerichtsgebäude,
Gefängnisse u. s. w. zu untersuchen, damit das natürliche Freiheits-
bestreben des Menschen ja in jeder Richtung gehindert wird. Kurz,
das Laud wünscht Beseitigung des Justizministers, auch unsere öffentliche
Meinung ist gegen ihn. Wirwollen einenRechtsstaat, keinen Staats-
anwaltstaat. Hätte man uns unsere Verse absingen lassen, so hätte
man gesehen, daß es sich um ganz edle Tendenzen handelt. Solche Pr ä-
ventivmaßregeln sind verfassungswidrig, wir werden bei den
Kammern Veschwerde erheben und hoffen auf die Unterstützung aller
Liberalen.

Die glücklich heimgekehrten

Nosenheiiner Haüerer.
 
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