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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 19.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.25837#0097

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Münchener

Ein humoristisches Origiuaidiatt vou M. E. Schlcich.

Neunzehnter Band.

1 c, HMbjähriger Abvnnementspreis: in Bayern 1 fl. ^ I aua

Im Ausland erfolgen die übllchen Poflansichtäge. ro. wcarz iSvv.

Zu Anfang des zweiten Guartals ertedigen die Post-
anftatten auch viertetzährige Keftcttungen.

(Außerordentliche Sitzung.)

Angeklagt: Fritz Berliner, wegen Ranbes. — Präsident:
Das dentsche Nechtsgefnhl. — Staatsanwaltl Herr Appel-
lationsrath Or. Alenschenverstand. — Vertheidiger: Groß-
machtstellungsaccessist v. Bismark.

Geschworne: Frankreich, England, Rußland, Belgien, Bayern,
Sachsen, Würtemberg, Baden, Hessen - Darmstadt, Oldenbnrg,
Frankfurt, Hamburg.

(Churhesseu wurde vom Stacttsauwalt, Coburg uud Weimar vom
Vertheidiger abgelehnt.)

Thatbestand. Jm Wirthshaus zum „Meerumschlungenen"
am User der Eider saßen zwei wohlhabende Stammgäste, Nameus
Schleswiger und Holsteiner, Erbpächter der nmliegenden
Landschaften, und nnterhielten sich nicht so sehr über ihre ökonomischen
Verhältnisse, denn die waren wohlgeordnet, als vielmehr über
ihren Feudalherrn, Frederik von Glücksburg, der nnr darauf aus-
ging, die Leute zu schinden und die schönen Güter auszubeuten.
Auch war von ihm ein Testament bekannt, das er sich von einem
Londoner Advokaten hatte abfassen lasfen, nnd wornach die sämmt-
lichen Liegenschaften nördlich und südlich von der Eider an seine
Seitenverwandten als Erbe übergehen sollten, wozn er nach Nechts-
gesühl nnd Ueberzeugung der beiden Erbpächter gar nicht befngt
war. Nein, rief Schleswiger und schlug dabei mit dcr Faust in
den Tisch, wenn der Alte heute stirbt, so ist Friedrich von An-
gustenburg unser Gutsherr! Ja, fügte Holsteiner bei, er ist 's,
 
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