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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 19.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.25837#0290

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282 —

Nn die Münchener Bank, an die Nürnberger Bank, an die
Ostbahn, an Berliner Häuser — überall hin hat man sich ge-
wendet, uin die 30 Millionen Silber baldigst znsammen zu
bringen — nur bei der Volksversammlung in der Central-
halle hat man sich nicht entschlossen, einige Teller hernmgehen
zu lassen. Da wäre gcwiß auch eine schöne Summe zusam-
men gekommen und das Volk hätte das erhebende Bewußtsein
mit fortgenommen, daß es znr Theilnahme an einer wichtigen
Staatsaction berufen wnrde. So aber haben sich bei dieser
neuerdings bewiesenen Zurücksetzung die Höchstbesteuerten wieder
alle Folgen selbst zuzuschreiben.

Der Uitterschied zwischeu Sct. Petrus und vr. Nulaud ist nicht
groß. Petrus ging hinaus und wcinte bitterlich, Nuland blieb herin-
nen und weinte bitwrlich.

Wenn Ciner hingerichtet wird oder verunglückt, so heißt es
oft: Hätte er doch seinen guten Magen, seine gesunden Beine
u. s. w. dem oder dem vermachen können!

Aehnliches drängt sich aus bei der Nachricht, daß ein Baron
Freiberg sein Mandat als Depntirter freiwillig von sich geworfen.

Wenn das so mancher ehemalige oder noch gar nicht einmal
gewesene Abgeordnete nur so aufheben könnte!

An diesen oder jenen Volksversammler braucht dabei nicht
gedacht zu werden. lstomiim 8uut — eoxicwu.

Meier' Merkwürdig: in Augsburg kommt es oft vor, daßLeute,
besonders Arbeiler, sich einer verderblichcu Luftstrdmung aussetzen und
giftige Gase cinathmen.

Huber. Aha! Jndem sie das „Anz eigeblatt" lesen!

Meier. Nein, indem sie Versitzgruben räumen.

Huber. Ah so! Ja, das ist auch möglich!
 
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