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https://doi.org/10.11588/diglit.25837#0323
3.5
hessilche Volk nöthigenfalls mit Gut und Blut darin zu unter-
stühen.
Und jetzt? —
Welches liberale Blatt, welcher Fortschrittsmann schiert sich
noch um.die churhessische Verfassungsangelegenheit? Wozu hat
man sich damals echauffirt? Hört Recht ailf, Recht zu sein?
Oder ist die vielgeschmähte „Opportnnität" doch vielleicht
kein leerer Schall? Reden Sie, Herr Dr. Völk, wenn Sie
kein Rabulist sind!
Welch' ein Geschrei war vor ein paar Jahren nach Aner-
kennung des Herzogs von Augustenburg! Auch die heiligsten
Versicherungen, daß die Regierung von seinem und des schleswig-
holsteinischen Volkes Recht überzeugt sei, daß es sür dasselbe
eintreten wolle, wurden sür Heuchelei erklärt. Anerkennt den
Herzog Friedrich, schrieen sie, habt den Muth zur That,
dann glauben wir Euch! Und jetzt? — Wer spricht noch von
Schleswig-Holstein und seinem Herzog? Würde es Herrn v. d.
Pfordten jetzt zum Verdienst angerechnet, wenn er der sogenann-
tei: ösfentlichen Meinung damals nachgegeben hätte?
Was mußten die Väter der guten Stadt Müncken nicht
Alles hören, weil sie so hart daran giugen, deutsche Fahnen
auszuhängen! Welch' ein Triumph, als endlich das Preisvieh
auf der Octoberwiese unter dem Schatten der Tricolore zur Aus-
stellung kam. Was sür ein deutscher Volksheld war jener Braun^
schweiger Gerber, der ein schwarzes, ein rothes und ein gelbes
Stück Leder au eiuer Stauge aufhängen ließ, von der es die
Polizei nicht entfernen konnte.
Und jetzt?
Beim großen Berliner Fest wehte kein schwarzrothgoldenes
Banner, die Farbe ist verpönt, nicht so weit die deutsche Zunge,
aber so weit das preußische Auge reicht! Kein Wort des Be-
dauerns, kein Tadel in der ganzen weiten Fortschritts-Presse!
Soviel sage ich: Wenn ich Minister wäre, die Fort-
schrittsparthei, der Liberalismus, und die' öfsentlicheMeiuung
und ihre sog. Vertreter, die könnten mir Alle — gestohlen werden.
Pimplhub er,
Candidat der Meuschenverachtung.
hessilche Volk nöthigenfalls mit Gut und Blut darin zu unter-
stühen.
Und jetzt? —
Welches liberale Blatt, welcher Fortschrittsmann schiert sich
noch um.die churhessische Verfassungsangelegenheit? Wozu hat
man sich damals echauffirt? Hört Recht ailf, Recht zu sein?
Oder ist die vielgeschmähte „Opportnnität" doch vielleicht
kein leerer Schall? Reden Sie, Herr Dr. Völk, wenn Sie
kein Rabulist sind!
Welch' ein Geschrei war vor ein paar Jahren nach Aner-
kennung des Herzogs von Augustenburg! Auch die heiligsten
Versicherungen, daß die Regierung von seinem und des schleswig-
holsteinischen Volkes Recht überzeugt sei, daß es sür dasselbe
eintreten wolle, wurden sür Heuchelei erklärt. Anerkennt den
Herzog Friedrich, schrieen sie, habt den Muth zur That,
dann glauben wir Euch! Und jetzt? — Wer spricht noch von
Schleswig-Holstein und seinem Herzog? Würde es Herrn v. d.
Pfordten jetzt zum Verdienst angerechnet, wenn er der sogenann-
tei: ösfentlichen Meinung damals nachgegeben hätte?
Was mußten die Väter der guten Stadt Müncken nicht
Alles hören, weil sie so hart daran giugen, deutsche Fahnen
auszuhängen! Welch' ein Triumph, als endlich das Preisvieh
auf der Octoberwiese unter dem Schatten der Tricolore zur Aus-
stellung kam. Was sür ein deutscher Volksheld war jener Braun^
schweiger Gerber, der ein schwarzes, ein rothes und ein gelbes
Stück Leder au eiuer Stauge aufhängen ließ, von der es die
Polizei nicht entfernen konnte.
Und jetzt?
Beim großen Berliner Fest wehte kein schwarzrothgoldenes
Banner, die Farbe ist verpönt, nicht so weit die deutsche Zunge,
aber so weit das preußische Auge reicht! Kein Wort des Be-
dauerns, kein Tadel in der ganzen weiten Fortschritts-Presse!
Soviel sage ich: Wenn ich Minister wäre, die Fort-
schrittsparthei, der Liberalismus, und die' öfsentlicheMeiuung
und ihre sog. Vertreter, die könnten mir Alle — gestohlen werden.
Pimplhub er,
Candidat der Meuschenverachtung.