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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 19.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.25837#0416

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M8

Klcine Frühstiicksplaudcreicu.

Was cine Nessel wird, bremtt bei Zeitcn uiid ein Drainatiker wird
man nicht erst in alten Tagen. Dieß hat sich auch init Herniann Lingg's
„Catilina" bewährt, welches Prodnct, nicht cinnial dnrch besondcren
Schwung der Sprache ausgezeichnet, das andächtige Pnblikuin herzlich
langweilte. Vorher erschienen Auszüge, häufige Zeitungsreclamen, An-
griffe anf Verwaltungen, die einer vergebenen Liebesmüh' von solchem
Umfange auszuweichen suchten, kurz Alles geschah, um das Werk interessant
zn niachen. Vergebens, der breite Brei kam nicht in Gahrung. Wer
als Lyriker unsterblich ist, braucht sich nicht darüber zu grämen, wenn er
als Dramaliker nicht geboren wurde.

Der „Nürnb. Anzeiger", dessen Freimüthigkeit anf einem jüngsten
Hofball anerkannt worden sein soll, bespricht die Thatsache, daß von
Herrn v. Masfei in den magistratischen Nänmen eine Büste aufgestellt
wird, und fragt dabei: Wer ist Maffei? Was ist Masfei der
Gcmeinde? — Wer in München lcbt und nicht weiß: wer und was
,Maffei ist, der muß unscrer Ansicht nach ein großer Schafskopf sein!

Hiesige Schreibmaterialisten kündigen „ H anno v e ran er G esch äfts-
bücher" zu Fabrikpreisen an. Jn Hannover geht das welfische Geschäft
nicht mehr, und das prcußische noch nicht, also sehr erklärlich, daß
die Bücher billig abgegebcn werden.

Arieftanzen.

Ministcr. Herr Doktor, Sie sind Advokat in Aschasfenburg.
Gotthelf. So? Jch bliebe doch lieber in München.

Minister. Jch auch.

WE" Halbjährig bei allen Postämtern zu
bestellen.

Druck dcr vr. Wild'schcn Buchdruckcrci (Parcu--.
 
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