DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.20258#0016
8
Hestigc Brieskastenpolemik in deii Dresdcner Lokalblcittern wegen des
Vorkominnisses, daß ein Menschencuzt das eiscrnc Kreuz nur am weißeii,
hingegen ein Veterinär das am schwarzen Bande erhielt. Ofsenbar
will damit keine wissenschaftliche Nangordnung entschieden sein, sondern
waltet nur ein Versehen ob und wird die oberste Leitnng, da sie das
schwarze niäit wohl mehr weiß machen kann, den weißen Bandbesitzer
schwärzen lassen. — Jm lkebrigen herrscht in Sachsen fortwährcnd beden-
tende Anfregnng gegen den Coburger Schützenkdnig wegen seines nnglück-
lichen Schlachtberichtversuchcs. Die Sachsen sind sansle, artige Leute,
aber hären Se, nichts kann sie wüthender machen, als wenn man ihnen
nachsagt, daß sie nich kräftig jenug eingreifen.
Während hinter Paris die Vdlker auf einander schlagcn, blühen
Deutschland die üppigsten Friedensgenüsse. Jn Kvln gastirt dcr Tenorist
Wachtel nnd ist der Erfolg der „Wachtelabende" bei guter Beleuchtung
und Beheizung ein ganz unerhörtcr. Jn Dresden steht cin Gastspiel
Friedrich Haase's bevor, von welchein die dortigen „Nachrichten" zur
Empfehlnng im Voraus ansühren, daß er vier Orden habe. — Wie uns
bedünken will, dürften sich die deutschen Vergnüglinge elwas mehr
an die furchtbaren Entbehrungen nnscrer Briider jenseils der
Vogesen crinncrn!
Ein altbayerischer Tronbadonr, wahrscheinlich aus Haberinoching,
schickt uns solgendes ein, was er im Lager gesnngen haben will:
An der Loire, der Loire
Hatten wir die Gloire, die Gloire.
Auch bei Annens
Erzweckten sie Risn, risn.
Und auf Mont Avron
Schießen s' jetzo scho',
Und auf d'Wochen g'wiß
Auf Paris, Paris. — Huidirö!
IE" Halbjährig bci allcn Postämtcrn. Abonnemcnt-
Preis in Bayern 1 fl.
Druck der Or. Wild'sche» Buchdruckerei (Gebr. ParcuS).
Hestigc Brieskastenpolemik in deii Dresdcner Lokalblcittern wegen des
Vorkominnisses, daß ein Menschencuzt das eiscrnc Kreuz nur am weißeii,
hingegen ein Veterinär das am schwarzen Bande erhielt. Ofsenbar
will damit keine wissenschaftliche Nangordnung entschieden sein, sondern
waltet nur ein Versehen ob und wird die oberste Leitnng, da sie das
schwarze niäit wohl mehr weiß machen kann, den weißen Bandbesitzer
schwärzen lassen. — Jm lkebrigen herrscht in Sachsen fortwährcnd beden-
tende Anfregnng gegen den Coburger Schützenkdnig wegen seines nnglück-
lichen Schlachtberichtversuchcs. Die Sachsen sind sansle, artige Leute,
aber hären Se, nichts kann sie wüthender machen, als wenn man ihnen
nachsagt, daß sie nich kräftig jenug eingreifen.
Während hinter Paris die Vdlker auf einander schlagcn, blühen
Deutschland die üppigsten Friedensgenüsse. Jn Kvln gastirt dcr Tenorist
Wachtel nnd ist der Erfolg der „Wachtelabende" bei guter Beleuchtung
und Beheizung ein ganz unerhörtcr. Jn Dresden steht cin Gastspiel
Friedrich Haase's bevor, von welchein die dortigen „Nachrichten" zur
Empfehlnng im Voraus ansühren, daß er vier Orden habe. — Wie uns
bedünken will, dürften sich die deutschen Vergnüglinge elwas mehr
an die furchtbaren Entbehrungen nnscrer Briider jenseils der
Vogesen crinncrn!
Ein altbayerischer Tronbadonr, wahrscheinlich aus Haberinoching,
schickt uns solgendes ein, was er im Lager gesnngen haben will:
An der Loire, der Loire
Hatten wir die Gloire, die Gloire.
Auch bei Annens
Erzweckten sie Risn, risn.
Und auf Mont Avron
Schießen s' jetzo scho',
Und auf d'Wochen g'wiß
Auf Paris, Paris. — Huidirö!
IE" Halbjährig bci allcn Postämtcrn. Abonnemcnt-
Preis in Bayern 1 fl.
Druck der Or. Wild'sche» Buchdruckerei (Gebr. ParcuS).