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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 24.1871

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https://doi.org/10.11588/diglit.20258#0257

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Mmicheirer

Ein humovistisches Wochenblatt von M. E. Schlcich.

Vierundzwanzigster Band.

^ HalbMriger Abonnem-ntSPret«: in »ao-rn 1 sl. „ g,

Im Ausland ersolgen die üblichen Postaufschläge. v. /lUg. ^Oi D

Aer mißbrauchte Montalembert.

Jn der Rede des Bischofs Dupanloup finden wir zu unserer
Verwuuderuug folgende Stelle:

„Die UnabhLngigkeit des Papstcs, hat der cdlc Montalcnibert
gesagt, ist die eonciitio sius gns, non für bie Freiheit der
katholischen Gewissen. Wenn der Pabst, der oberste Rich'ter,
das Organ des Gcwissens der Katholiken nicht frei ist, so sind

wir auch nicht mehr srei."

. »

Weiß Hern v. Dupanloup oder vielmehr — denn Dupanloup

weiß es gewiß! — wissen seine Zuhörer, daß geradc Montalem
bert im letzten Jahre seincs Lebcns sich mit Unmuth von scinen
frühettn Gefilinungsgenossen abtvandte, daß er über ihre „Ver-
sunkcnheit" in „römisches Wesen" entrüstet war und ihnen vor-
warf, Verräthcr an den wahren Jnteressen des Kalholizismus
zu sein?

Wissen die Beifall klatschenden Mitglieder dcr Versailler
Nationalversammlung, daß der cdle Moutalcmbert am 7. Nov. 1869
wörtlich schrieb: „(l'sst äu lUüu uusourä'Iwl, <iU6 uous vioiit 1u
lumiöro"? Also vom Rhcin her hoffte Montalembert Rettung
und Erleuchtung, wo die „Sieger" wohnen, von denen der Bischof
von Orleaus mcint, daß sie durch das Gewicht ihrer Fehler bald
und schncll gestürzt werden.

Wissen die Frauzoscn auch, daß der hl- Vater einer Deputation
ihrer Landsleute den namlichen edlen Montalembert als einen
 
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