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https://doi.org/10.11588/diglit.20258#0256
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' Soll man dmn wirklich nicht uwhr ruhig sterben kvnnen und auch
gestorben noch mit sich krebsen lassen? — Jn Passau ist der Kreis-
und Stadtgerichtsrath Aegyd Dcnnerl gestorben. Der dvrtige Stadtpfarrer
Freund sah sich in der Donanzeitnng zn der „Bekanntmachung" be-
nmssigt, daß der Sterbende die an ihn geftelltc Frage: „Ob er alles
glaub'e, was unsere unfehlbare hl. katholische Kirche zn glauben besiehlt"
lant und ausdrücklich bejaht habe. — Wollten Sie damit, guker Frennd,
aris die gutmüthigen Leser der Donauzeitung den Eindruck hervorbringen,
als sei das eine Unterwerfung nnter das Dogma der Unfehlbarkeit, so
hätten Sie es auf fromme Tänschung abgesehen, denn die Spitzc des IV.
Kapitcls der dogmatischcn Constitntion besteht darin, daß der Pabst zu
einem unfchlbarcn Aussprnch der Kirche nicht bedarf, lediglich ans sich sclbst,
möglicher Weise sogar im Gegensatze zu rhr „zu glanben befiehlt". Der
Schwindel, den mcin dcn Leulen von dem Lehramr der Kirch e vormacht,
dauert nnn schon sast zn lang!
Der große Kaulbach'sche Karton, welcher den ncuen und absonder-
lichen Heiligen Peter Arbues als „Ketzerrichter" zcigt, ist nun in Dresden
ausgestellt und macht ungeheures Anfsehen. Alle Blätter stnd vost von
Beschreibungen und Betrachlungen. Das fehlte auch noch!
Wiederum ist ein dentscher Culturpostcn eingezogen wor-
den, natürlich auf östreichischeni Gebiete, nämlich das deulsche Theater in
Lembcrg. Dasselbe hatte seit vielen Decennien eine rccht achtenswerthe
Stellnng in der Kunstwelt eingenommen. Zetzt hat, wie gcmcldet wird,
die dentsche Bevölkerung ihr Rccht auf das Theater im Grundbuch
löschen lasse».
Der Münchener „Volksbote" ist Wirklich glücklich! Er erhielt den
Tert einer sranzösisch abgefaßten Votivtafel, welche „Damen von Straßbnrg"
nach Paris zn nnserei lieben Frau „vom Siege" scbickten. Der Schlnß
lantete: „Liebe, Glaube, Hoffnnng!" Der Tendenz zu liebe mußte
die Hofsnnng, die sonst immer von Glaube und Liebc in die Mitte
genommen wird, hinter der Front marschiren.
Zu Anfang dcs nenen Semcstcrs cffccturren
MU" alle Postanstalten Dentschlands
halbjährige Bestellungen.
krvis in lknvei ii 1 ll., in kr6N88ku 23 881., in Oestreivli 1 II.
35 lVIii ., in «ler 8vlnveiir 3 I'rvs. 20 Ovnt.
Druck der vr. Wild'schen Buchdruckerei (Gebr. Parcus).
' Soll man dmn wirklich nicht uwhr ruhig sterben kvnnen und auch
gestorben noch mit sich krebsen lassen? — Jn Passau ist der Kreis-
und Stadtgerichtsrath Aegyd Dcnnerl gestorben. Der dvrtige Stadtpfarrer
Freund sah sich in der Donanzeitnng zn der „Bekanntmachung" be-
nmssigt, daß der Sterbende die an ihn geftelltc Frage: „Ob er alles
glaub'e, was unsere unfehlbare hl. katholische Kirche zn glauben besiehlt"
lant und ausdrücklich bejaht habe. — Wollten Sie damit, guker Frennd,
aris die gutmüthigen Leser der Donauzeitung den Eindruck hervorbringen,
als sei das eine Unterwerfung nnter das Dogma der Unfehlbarkeit, so
hätten Sie es auf fromme Tänschung abgesehen, denn die Spitzc des IV.
Kapitcls der dogmatischcn Constitntion besteht darin, daß der Pabst zu
einem unfchlbarcn Aussprnch der Kirche nicht bedarf, lediglich ans sich sclbst,
möglicher Weise sogar im Gegensatze zu rhr „zu glanben befiehlt". Der
Schwindel, den mcin dcn Leulen von dem Lehramr der Kirch e vormacht,
dauert nnn schon sast zn lang!
Der große Kaulbach'sche Karton, welcher den ncuen und absonder-
lichen Heiligen Peter Arbues als „Ketzerrichter" zcigt, ist nun in Dresden
ausgestellt und macht ungeheures Anfsehen. Alle Blätter stnd vost von
Beschreibungen und Betrachlungen. Das fehlte auch noch!
Wiederum ist ein dentscher Culturpostcn eingezogen wor-
den, natürlich auf östreichischeni Gebiete, nämlich das deulsche Theater in
Lembcrg. Dasselbe hatte seit vielen Decennien eine rccht achtenswerthe
Stellnng in der Kunstwelt eingenommen. Zetzt hat, wie gcmcldet wird,
die dentsche Bevölkerung ihr Rccht auf das Theater im Grundbuch
löschen lasse».
Der Münchener „Volksbote" ist Wirklich glücklich! Er erhielt den
Tert einer sranzösisch abgefaßten Votivtafel, welche „Damen von Straßbnrg"
nach Paris zn nnserei lieben Frau „vom Siege" scbickten. Der Schlnß
lantete: „Liebe, Glaube, Hoffnnng!" Der Tendenz zu liebe mußte
die Hofsnnng, die sonst immer von Glaube und Liebc in die Mitte
genommen wird, hinter der Front marschiren.
Zu Anfang dcs nenen Semcstcrs cffccturren
MU" alle Postanstalten Dentschlands
halbjährige Bestellungen.
krvis in lknvei ii 1 ll., in kr6N88ku 23 881., in Oestreivli 1 II.
35 lVIii ., in «ler 8vlnveiir 3 I'rvs. 20 Ovnt.
Druck der vr. Wild'schen Buchdruckerei (Gebr. Parcus).