DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.20258#0041
Mimchener
Em humoristisches Wochcnblatt von M. E. Schleich.
_Viernndzwanzigster Band. -
Halbjähriger Abonnementspreis: in Bayern 1 fl.
^ dW » Jm Ausland erfolgen die üblichen Postaufschläge. -t
Iünster Zeittauf.
„Wir begraben eincn großen Todten" erschvll es am21.Jänncr
im bayrischen Ständesaal. Einige Uebertreibung ist dem Rcdncr
wohl zn vcrzcihen. Es handelte sich eigentlich nnr um cinen
kleincn Todten: das Neferat. Die bayrischc Verfassung bestcht
sort, wenu auch unter verändertcn Verhältnissen, gcrade wie ein
fog. Realrecht nach Einführung der Gewerbefrciheit. Es kommt
eben darauf an, wo und wie cin solches Necht fernerhin aus-
geübt wird. Der Plah, an welchcm Bayern seine Sclbststän-
digkeit nach wie vor betreiben wird, liegt äußerst günstig; Gott
gebe nur immer eine flcißige und solide Geschäftsführung.
So ist denu dcr parlamentarische Mont Valorien gcfallen.
Scin Widcrstand war kräftig, ausdauernd, heldcnmüthig. Com-
mandant und Bcsahung sind schncll, aber mit Gcpäck und Waffen
abgezogen. Nur ein Projektil, das er noch im lehten Augcnblick
schlcuderte, war nicht ganz znlässig, nämlich die Erwähnung dcs
Gerüchtes: die päbstliche Nuntiatur habe zu Gunsten dcr Verträge
eingewirkt. Ein nicht schr geehrtes Blatt, das es aber wisscn
kann, vcrsichert: auf der Nuntiatur wisse mau hievon Nichts.
Bielleicht sollte einigen Geistlichcn durch diese Einstrcuung dcr Ruhm
ihres politischen Verständnisses getrübt und dic Ehrc des Votums
^»rch cinen bösartigcn Commcntar im Voraus becinträchtigt werdcn.
dlnscres Erachtcns haben wir es mit einer Verwandtschaft jencs
Gerüchtes zu thun, wornach dcr König von Bayeru gcbunden
Em humoristisches Wochcnblatt von M. E. Schleich.
_Viernndzwanzigster Band. -
Halbjähriger Abonnementspreis: in Bayern 1 fl.
^ dW » Jm Ausland erfolgen die üblichen Postaufschläge. -t
Iünster Zeittauf.
„Wir begraben eincn großen Todten" erschvll es am21.Jänncr
im bayrischen Ständesaal. Einige Uebertreibung ist dem Rcdncr
wohl zn vcrzcihen. Es handelte sich eigentlich nnr um cinen
kleincn Todten: das Neferat. Die bayrischc Verfassung bestcht
sort, wenu auch unter verändertcn Verhältnissen, gcrade wie ein
fog. Realrecht nach Einführung der Gewerbefrciheit. Es kommt
eben darauf an, wo und wie cin solches Necht fernerhin aus-
geübt wird. Der Plah, an welchcm Bayern seine Sclbststän-
digkeit nach wie vor betreiben wird, liegt äußerst günstig; Gott
gebe nur immer eine flcißige und solide Geschäftsführung.
So ist denu dcr parlamentarische Mont Valorien gcfallen.
Scin Widcrstand war kräftig, ausdauernd, heldcnmüthig. Com-
mandant und Bcsahung sind schncll, aber mit Gcpäck und Waffen
abgezogen. Nur ein Projektil, das er noch im lehten Augcnblick
schlcuderte, war nicht ganz znlässig, nämlich die Erwähnung dcs
Gerüchtes: die päbstliche Nuntiatur habe zu Gunsten dcr Verträge
eingewirkt. Ein nicht schr geehrtes Blatt, das es aber wisscn
kann, vcrsichert: auf der Nuntiatur wisse mau hievon Nichts.
Bielleicht sollte einigen Geistlichcn durch diese Einstrcuung dcr Ruhm
ihres politischen Verständnisses getrübt und dic Ehrc des Votums
^»rch cinen bösartigcn Commcntar im Voraus becinträchtigt werdcn.
dlnscres Erachtcns haben wir es mit einer Verwandtschaft jencs
Gerüchtes zu thun, wornach dcr König von Bayeru gcbunden