Kleine Frühstücksplaudereien
Der Sobieski'sche Marschallstab, womit der Kronprinz von Sachsen
belehnt wnrde, ist nicht von einem Professor in einem Muscnm gefunden,
sondern auf Ersuchen des deutschen Kaisers vom östreichischen Kaiser aus
dcr Wiener Schatzkanimer überlassen. Jn Wien besitzen sie noch mehr
svlche Kostbarkesten, die man bei der großen und freundlichen Güte des
dorligen Cabinets in, Bedürfnißfall gern zu leihcn oder gar geschenll
bekommen dürfie.
Sagt man immcr, die Dichler hätten in dieser Kriegsperiode Nichts
geleistet? v. Geibel und Gottschall erhielten vom Kaiser goldeue Me-
daillen für ihre Kriegsgcdichle. Uebrigens wäre eine Sammlung sämml-
licher Produkie dieses Zeiiraums, der guten wie der schlechten, namentlich der
letzteren, ganz sichcr amüsanl uud inleressant, elwa unler dem Motlo:
Dnmen est lauänncln voluntns.
Ueber dcn „Empfang" des Dresdener Landwchrbataillons, das
mehrerc Schlachteu mitgemacht, schreibeu die dortigen „Nachrichteu:"
Ohne Sang und Klaug wurden sie ani Bahnhof von einigen Kameraden
des Etappencommandos begrüht und cin Theil von ihnen still durch die
Nacht in ein Masseuguarticr auf hiesiger Galeriestraße gelcitct. Langsam
ging es die schnialen Treppen hinaus in ein stilles Kammerlein, wo den
lapseren Svhnen des Mars Gelegenheit geboten war, auf eincm vielge-
prüslcn Slrvhsack sich in Morpheus '.'lrmcn zu wiege», bis sie am Aiorgen
zuni letzten Dicnsle girnsen wurden. Noch todlmüde, übergaben sie früh
ihre Sachen auf der Kammer und da sie keine Zeit mehr hatten, ihre
Leibwäsche vor der Ucbergabc zu reinigeu, crlegten sie die nöthigen 16
Pfcnnige Waschgeld sür dic lctzlc Hüllc ihres eigenen Jchs. Nach jenem
prunklvsen Anslrilte aus dem Kriegsdienste halle Keiner von ihneu mchr
Anspruch an die Erquickungen und Freuden des Festtages. Bitler waren
sie gerührt,.als sie von der frcudigen Ueberraschung ihrer Leipziger
Kameraden Kunde erhielteu. Sollte die Hauptsladt uicht auch ihnen noch
einen Tag dcr Freude berciten? lAuf die Borichtc aus Bayern hin
wcrden die als „kut" bekannten Dresdener wohl nicht säumcn, den
ZNünchencrn uachzueiferu.)
Zu Aufang dcs ncuen Scmesters cffectuiren
WE" alle Pvstanstalten Deutschlands
halbjährige Bestellungen.
llrei« iu Lazern l ll., i» l'ruu^scu 23 digr., iu Oestreioll 1 ll.
35 ULr-, iu <Irr 8vli>veii! 3 l'rv8. 20 Oent.
Druck der vr. Wild'schen Buchdruckerei (Gebr. Parcus).
Der Sobieski'sche Marschallstab, womit der Kronprinz von Sachsen
belehnt wnrde, ist nicht von einem Professor in einem Muscnm gefunden,
sondern auf Ersuchen des deutschen Kaisers vom östreichischen Kaiser aus
dcr Wiener Schatzkanimer überlassen. Jn Wien besitzen sie noch mehr
svlche Kostbarkesten, die man bei der großen und freundlichen Güte des
dorligen Cabinets in, Bedürfnißfall gern zu leihcn oder gar geschenll
bekommen dürfie.
Sagt man immcr, die Dichler hätten in dieser Kriegsperiode Nichts
geleistet? v. Geibel und Gottschall erhielten vom Kaiser goldeue Me-
daillen für ihre Kriegsgcdichle. Uebrigens wäre eine Sammlung sämml-
licher Produkie dieses Zeiiraums, der guten wie der schlechten, namentlich der
letzteren, ganz sichcr amüsanl uud inleressant, elwa unler dem Motlo:
Dnmen est lauänncln voluntns.
Ueber dcn „Empfang" des Dresdener Landwchrbataillons, das
mehrerc Schlachteu mitgemacht, schreibeu die dortigen „Nachrichteu:"
Ohne Sang und Klaug wurden sie ani Bahnhof von einigen Kameraden
des Etappencommandos begrüht und cin Theil von ihnen still durch die
Nacht in ein Masseuguarticr auf hiesiger Galeriestraße gelcitct. Langsam
ging es die schnialen Treppen hinaus in ein stilles Kammerlein, wo den
lapseren Svhnen des Mars Gelegenheit geboten war, auf eincm vielge-
prüslcn Slrvhsack sich in Morpheus '.'lrmcn zu wiege», bis sie am Aiorgen
zuni letzten Dicnsle girnsen wurden. Noch todlmüde, übergaben sie früh
ihre Sachen auf der Kammer und da sie keine Zeit mehr hatten, ihre
Leibwäsche vor der Ucbergabc zu reinigeu, crlegten sie die nöthigen 16
Pfcnnige Waschgeld sür dic lctzlc Hüllc ihres eigenen Jchs. Nach jenem
prunklvsen Anslrilte aus dem Kriegsdienste halle Keiner von ihneu mchr
Anspruch an die Erquickungen und Freuden des Festtages. Bitler waren
sie gerührt,.als sie von der frcudigen Ueberraschung ihrer Leipziger
Kameraden Kunde erhielteu. Sollte die Hauptsladt uicht auch ihnen noch
einen Tag dcr Freude berciten? lAuf die Borichtc aus Bayern hin
wcrden die als „kut" bekannten Dresdener wohl nicht säumcn, den
ZNünchencrn uachzueiferu.)
Zu Aufang dcs ncuen Scmesters cffectuiren
WE" alle Pvstanstalten Deutschlands
halbjährige Bestellungen.
llrei« iu Lazern l ll., i» l'ruu^scu 23 digr., iu Oestreioll 1 ll.
35 ULr-, iu <Irr 8vli>veii! 3 l'rv8. 20 Oent.
Druck der vr. Wild'schen Buchdruckerei (Gebr. Parcus).