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https://doi.org/10.11588/diglit.20258#0346
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sich gegeil die Unfehlbarkeitsstreiter zn verschanzen. Er hat dieß
in fabelhaft kurzer Zeit zu Stande gebracht; der Graben ist tief
geniig. die Pallisaden sind fest eingeramint; alles nur irgend ver-
wcndbare Material: (jnnsstionös, Oiissrvntionos, Allocutionen,
diploinatische Aktenstücke, Katechismen u. s. w. innßten zur schleu-
nigsten Befestigung des Standpunktes herhalten; Rechtswissenschaft,
Logik, Dialektik, staatsmännischer Geist haben nicht nur das Ganze
geplant, sondern auch jedem Detail seinen richtigen Platz ange-
wiesen. Vergleicht man dagegen die Veröffentlichnngeii seitens des Hrn.
Erzbischofs, oder gar dessen neuesten Hirtenbrief über die „gränliche"
That auf dem Gasteig, oder die patriokische Stylübnng, welche in der
Kammer als „Protest" verlesen wurde, von Organen wie
„Volksbot'" und „Vaterland" gar nicht zu reden, so niuß man sagen,
daß die Partie nngleich stcht. Einerseits ausgezeichuete Verschaiiznugen,
wenn auch nur improvisirte, keine „Felseu", abcr mit weit und
sichertreffenden Gründen sowie mit Beweisstücken schwprsten Kalibers
rcich garnirt, anderseits verrostetes Geschütz, bei welchem das Krachen
die Hauptsache, in Reserve etwa noch Dreschflcgel und Kothwerfer,
den Kerntrnppen selbst innerlich verhaßt. Gleichwohl ist Herr v.
Lutz ein vorsichtiger Coinmandant, der zur Unterhaltung dcs Publi-
kums nicht sofort eine Feldschlacht liefern wird, wenn auch, um
die Gesundheit der Stellung zu erhalten, zeitweise Bewegungen
nicht fehlen dürften. Jm Uebrigen wird er den Ansturm wohl
abwarten, es müßte denn die politische Dysenterie, deren Spurcn
jetzt schon auffallen, unter den Gegnern noch mehr überhaudnehmen.
Jn dcr düstern Vorahnung, daß die Verhältnisse nicht mehr besser
werden, wurde auch im Kriegsrath vom Hauptmann Jörg und
seinem Feldprobst ein srischer fröhlicher Angriff vorgeschlagen, aber
die Schwaben weigerten sich, die Sturmfahne des heiligen römischen
Neiches vorzutragen. Alles ist „bis auf Weitercs vertagt". Wenn
aber nach Umfluß von 6 Wochen beide Parteien: die der Verfas-
sung nnd die der Jnfallibilisten ihre Terrains vergleichen, so dürfte
das der letzteren kaiim das „weitere" sein.
sich gegeil die Unfehlbarkeitsstreiter zn verschanzen. Er hat dieß
in fabelhaft kurzer Zeit zu Stande gebracht; der Graben ist tief
geniig. die Pallisaden sind fest eingeramint; alles nur irgend ver-
wcndbare Material: (jnnsstionös, Oiissrvntionos, Allocutionen,
diploinatische Aktenstücke, Katechismen u. s. w. innßten zur schleu-
nigsten Befestigung des Standpunktes herhalten; Rechtswissenschaft,
Logik, Dialektik, staatsmännischer Geist haben nicht nur das Ganze
geplant, sondern auch jedem Detail seinen richtigen Platz ange-
wiesen. Vergleicht man dagegen die Veröffentlichnngeii seitens des Hrn.
Erzbischofs, oder gar dessen neuesten Hirtenbrief über die „gränliche"
That auf dem Gasteig, oder die patriokische Stylübnng, welche in der
Kammer als „Protest" verlesen wurde, von Organen wie
„Volksbot'" und „Vaterland" gar nicht zu reden, so niuß man sagen,
daß die Partie nngleich stcht. Einerseits ausgezeichuete Verschaiiznugen,
wenn auch nur improvisirte, keine „Felseu", abcr mit weit und
sichertreffenden Gründen sowie mit Beweisstücken schwprsten Kalibers
rcich garnirt, anderseits verrostetes Geschütz, bei welchem das Krachen
die Hauptsache, in Reserve etwa noch Dreschflcgel und Kothwerfer,
den Kerntrnppen selbst innerlich verhaßt. Gleichwohl ist Herr v.
Lutz ein vorsichtiger Coinmandant, der zur Unterhaltung dcs Publi-
kums nicht sofort eine Feldschlacht liefern wird, wenn auch, um
die Gesundheit der Stellung zu erhalten, zeitweise Bewegungen
nicht fehlen dürften. Jm Uebrigen wird er den Ansturm wohl
abwarten, es müßte denn die politische Dysenterie, deren Spurcn
jetzt schon auffallen, unter den Gegnern noch mehr überhaudnehmen.
Jn dcr düstern Vorahnung, daß die Verhältnisse nicht mehr besser
werden, wurde auch im Kriegsrath vom Hauptmann Jörg und
seinem Feldprobst ein srischer fröhlicher Angriff vorgeschlagen, aber
die Schwaben weigerten sich, die Sturmfahne des heiligen römischen
Neiches vorzutragen. Alles ist „bis auf Weitercs vertagt". Wenn
aber nach Umfluß von 6 Wochen beide Parteien: die der Verfas-
sung nnd die der Jnfallibilisten ihre Terrains vergleichen, so dürfte
das der letzteren kaiim das „weitere" sein.