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https://doi.org/10.11588/diglit.20258#0424
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Was i»an in Oestreich stelleiiweise noch sür eiiien Begrifs von dem
Wesen der cillgemeinen Wehrpflicht hat, dürfte aus Folgendem
des Wicner „Hansjörgel" hcrvorgehen. Dieses Volksblatt schreibt: Jn
Wien liegen iinmer 10—12 Regimenter, die an den Tagen des großen
Kothes, des großen Schnees ohnehin keine Ererzitien, kcine Uebnngs-
märsche niachen können, sondern in der Kaserne auf der faulen Haut
liegen. Nun wird man deni gebildeten Menschen, dem Lehrer, Studentcn,
Beamten, Hausherrnssohn u. s. w. nit zumuthen, er soll den Besen in
die Hand nehmen, nm in Wien die Straßen zu kehren; allein in deii
Regiinentern befinden sich ein paar tauscnd böhmische, hanakische, slova-
kische, ungarische Bauernbnrschen und Bauernknechte, die daheim den Knh-
nnd Saustall ausgeputzt uud die Straßen ibres Dorfes gereinigt haben.
Diese sollte man ausfordern, als Freiwillige für 1—2 Tage sich der
Kommune zur Verfügnng zu stellen, — kommandiren darf mau die
Soldaten nrcht zum Straßenkehren, abcr die Aiifgefordertcn, die freiwillig
gehen, würden darin nichts Entehrendcs, sondern ein' Jur h!) sehen, so
schnell und sleißig wie der Soldat arbeitet Niemand, unü wenn man
Jedcnr per Tag 50 kr., dem Korporal aber, der die Aussicht hat, 70 kr.
geben Ihät', so köniiten sich die armcn Teuseln nach zwci, drei Arbeits
iagen auch einen guten Tag anthnn. Wenn man die Soldaten zuni
Straßen- und Eisenbahnban, zur Herstellung des Ausstellungspalastes
verwendet, so könnte man ihnen mit eben solchcr Berechtigung die Auf-
gabe überlasscn, die Nesideuz ihres kaiseilichenKriegsherrn sauber zu hallen."
Die Vorgänge in Bayern fesseln außerordeutlich die Ausmerksainkei!
der Pariser Presse. Das „Journal des Debats" iieunl wiederholt deu
Volksbvtcn als „UsWUAsr populrrirs", deßglcichen „ls Vutsrlrrml". Die
»euestcn Späße des letzteren mit dem „Aufhängen eines dcutschen
Kcusers" und denr „Licbhaben der Preußen" mag dcn Fraiizvsen wirklich
ein „großer Trost" seiu.
Jn Erwartung des Eisstoßes rind seiucr Folgeu habeu sie jetzt in
Wien eine lleberschweinmringscominission, die sich jeden Abend in
einem renominirteu Gasthaus versammelt und wenn die Gefahr vorüber
ist, wahrschcinlich einen Ball gibt; auch will mau die freiwillige Feuerwehr
beiziehen und eine conibiuirie Feuerwasserwehr daraus niacheu.
Druck der vr. Wtld'schen Buchdruckerei ^Gebr. Parcus).
Was i»an in Oestreich stelleiiweise noch sür eiiien Begrifs von dem
Wesen der cillgemeinen Wehrpflicht hat, dürfte aus Folgendem
des Wicner „Hansjörgel" hcrvorgehen. Dieses Volksblatt schreibt: Jn
Wien liegen iinmer 10—12 Regimenter, die an den Tagen des großen
Kothes, des großen Schnees ohnehin keine Ererzitien, kcine Uebnngs-
märsche niachen können, sondern in der Kaserne auf der faulen Haut
liegen. Nun wird man deni gebildeten Menschen, dem Lehrer, Studentcn,
Beamten, Hausherrnssohn u. s. w. nit zumuthen, er soll den Besen in
die Hand nehmen, nm in Wien die Straßen zu kehren; allein in deii
Regiinentern befinden sich ein paar tauscnd böhmische, hanakische, slova-
kische, ungarische Bauernbnrschen und Bauernknechte, die daheim den Knh-
nnd Saustall ausgeputzt uud die Straßen ibres Dorfes gereinigt haben.
Diese sollte man ausfordern, als Freiwillige für 1—2 Tage sich der
Kommune zur Verfügnng zu stellen, — kommandiren darf mau die
Soldaten nrcht zum Straßenkehren, abcr die Aiifgefordertcn, die freiwillig
gehen, würden darin nichts Entehrendcs, sondern ein' Jur h!) sehen, so
schnell und sleißig wie der Soldat arbeitet Niemand, unü wenn man
Jedcnr per Tag 50 kr., dem Korporal aber, der die Aussicht hat, 70 kr.
geben Ihät', so köniiten sich die armcn Teuseln nach zwci, drei Arbeits
iagen auch einen guten Tag anthnn. Wenn man die Soldaten zuni
Straßen- und Eisenbahnban, zur Herstellung des Ausstellungspalastes
verwendet, so könnte man ihnen mit eben solchcr Berechtigung die Auf-
gabe überlasscn, die Nesideuz ihres kaiseilichenKriegsherrn sauber zu hallen."
Die Vorgänge in Bayern fesseln außerordeutlich die Ausmerksainkei!
der Pariser Presse. Das „Journal des Debats" iieunl wiederholt deu
Volksbvtcn als „UsWUAsr populrrirs", deßglcichen „ls Vutsrlrrml". Die
»euestcn Späße des letzteren mit dem „Aufhängen eines dcutschen
Kcusers" und denr „Licbhaben der Preußen" mag dcn Fraiizvsen wirklich
ein „großer Trost" seiu.
Jn Erwartung des Eisstoßes rind seiucr Folgeu habeu sie jetzt in
Wien eine lleberschweinmringscominission, die sich jeden Abend in
einem renominirteu Gasthaus versammelt und wenn die Gefahr vorüber
ist, wahrschcinlich einen Ball gibt; auch will mau die freiwillige Feuerwehr
beiziehen und eine conibiuirie Feuerwasserwehr daraus niacheu.
Druck der vr. Wtld'schen Buchdruckerei ^Gebr. Parcus).