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Husrri V6U8!
Je ärger sich hie Resultate auswachsen, je mehr man die
entstaudeuen Verheerungen überblicken kann, um so größer zeigt stch
die Aehnlichkeit zwischen der französtschen Kriegs- und der päbst-
lichen Unfehlbarkeitserklärung vom 18. Juli 1870.
Beide Akte bernhten anf vollständiger Unkenntniß der Gegen-
partei. Ohne die römische Provocation hätten auch die stolzesten
Juristcn und die speculativsten deutschen Freigeister sich still und
gcräuschlos ihres Unglaubens gefreut, ihre Frauen und Kinder aber
zur Kirche gcschickt und ein und das andere Fest Wohl anch selbst
dnrch ihre blasirte Gegenwart verherrlicht. Jeder Entschlafende
hätte als in den Armen der Kirche liegend gegolten und wäre es
Wohl auch nolsns volsns gewcsen. Der unausbleibliche Neform-
prozeß aber hätte sich viclleicht bis in eine Zeit hinausgezogen, wo
das Schicklichkeitsgefühl mehr ausgebildet gewesen wäre, wo alle
Stände sich gewisse Umgangsformen angeeignet gehabt und ver-
schiedene Autoren einen besseren Sthl geschrieben hätten.
Was die französische Kriegserklärung betrifft, so hätte man
ohne dieselbe in Deutschland den Einheitsstaat gewiß immer mehr
und immer geschickter bekampft, die Freunde des föderativen Princips
Wären gewachsen, dcr Militärstaat, die wachsenden Budgets hätten
zuletzt nicht nur alle particularistischen, sondern auch alle liberalen
constitutionellen Elcmente gegen sich vereinigt. Da plumpt Na-
polevn wie der Klotz in dcn Teich und aus ist's mit der ganzen
HnsrsIIs ^llsmnnäs! Bei einer solchen Nachbarschaft hört der
Principicnstreit auf, da kann man sich nicht eng genug zusammen
schließen.
Und das hat Alles der 18. Juli 1870 gethan!
Die Jesuiten galten früher auf ihrem Feld als mindestens
eben so geschickte Strategen, wie die Franzosen. Es scheint aber,
daß im vorigen Jahre auch sie ihrcn General Leboeus gehabt haben.
Husrri V6U8!
Je ärger sich hie Resultate auswachsen, je mehr man die
entstaudeuen Verheerungen überblicken kann, um so größer zeigt stch
die Aehnlichkeit zwischen der französtschen Kriegs- und der päbst-
lichen Unfehlbarkeitserklärung vom 18. Juli 1870.
Beide Akte bernhten anf vollständiger Unkenntniß der Gegen-
partei. Ohne die römische Provocation hätten auch die stolzesten
Juristcn und die speculativsten deutschen Freigeister sich still und
gcräuschlos ihres Unglaubens gefreut, ihre Frauen und Kinder aber
zur Kirche gcschickt und ein und das andere Fest Wohl anch selbst
dnrch ihre blasirte Gegenwart verherrlicht. Jeder Entschlafende
hätte als in den Armen der Kirche liegend gegolten und wäre es
Wohl auch nolsns volsns gewcsen. Der unausbleibliche Neform-
prozeß aber hätte sich viclleicht bis in eine Zeit hinausgezogen, wo
das Schicklichkeitsgefühl mehr ausgebildet gewesen wäre, wo alle
Stände sich gewisse Umgangsformen angeeignet gehabt und ver-
schiedene Autoren einen besseren Sthl geschrieben hätten.
Was die französische Kriegserklärung betrifft, so hätte man
ohne dieselbe in Deutschland den Einheitsstaat gewiß immer mehr
und immer geschickter bekampft, die Freunde des föderativen Princips
Wären gewachsen, dcr Militärstaat, die wachsenden Budgets hätten
zuletzt nicht nur alle particularistischen, sondern auch alle liberalen
constitutionellen Elcmente gegen sich vereinigt. Da plumpt Na-
polevn wie der Klotz in dcn Teich und aus ist's mit der ganzen
HnsrsIIs ^llsmnnäs! Bei einer solchen Nachbarschaft hört der
Principicnstreit auf, da kann man sich nicht eng genug zusammen
schließen.
Und das hat Alles der 18. Juli 1870 gethan!
Die Jesuiten galten früher auf ihrem Feld als mindestens
eben so geschickte Strategen, wie die Franzosen. Es scheint aber,
daß im vorigen Jahre auch sie ihrcn General Leboeus gehabt haben.