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Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst — 1.1906

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Vorwort
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https://doi.org/10.11588/diglit.67745#0011
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Vorwort.

Es ist nicht möglich, in diesem ersten Band des Münchner Jahr-
buches der bildenden Kunst ein vollständiges Bild seiner Absichten zu
geben. Doch mag die Vielseitigkeit des Bandes davon überzeugen, daß
seine Interessensphäre nicht beschränkt sein soll. Wenngleich ein grund-
legender Gedanke der ist, im Jahrbuch Arbeiten Raum zu schaffen, die
durch Werke bayerischer Sammlungen angeregt wurden, sollen zugleich
Fragen behandelt werden, welche einem allgemeinen, uneingeschränkten
Kulturbedürfnis entspringen. Daneben soll von Erfreulichem aus der
Künstlerarbeit unsrer Tage gehandelt werden, ohne dass uns damit die
Aufgabe entstünde, die gesamte Produktion Revue passieren zu lassen
und sie der Kritik zu unterwerfen.
Die Politik des Jahrbuches ist anzuregen, weiterzuführen. Bestimmte
Wege sind nicht vorgezeichnet. Das Verschiedenartigste soll zu Worte
kommen. Frage und Antwort soll zur Klarheit führen.
Fortschrittliche Vereinigungen mit erfreulichen Zielen — wie die
Kunsthistorische Gesellschaft und der Museumsverein — sollen gefördert
werden; ein breiterer Kreis den Interessen gewonnen werden, die leb-
haftere Unterstützung verdienen.
In der Folge wird das Jahrbuch in zwei Teilen erscheinen, im Früh-
jahr und im Herbst. Für das erste Jahr schien es untunlich, die Trennung
des Bandes durchzuführen, da ein geschlossenes Ganzes rascher Freunde
wirbt. Hervorragende Einzelforschungen werden in Supplementbänden
angegliedert werden.
Die Sympathien, welche dem Unternehmen von Gelehrten und
Künstlern entgegengebracht wurden, waren eine freudige Bejahung der Be-
dürfnisfrage von dieser Seite. Möge auch ein größerer Leserkreis an
unseren Bestrebungen Gefallen finden.
Der frischere Zug, der in jüngster Zeit breitere Bewegungen in
München hervorrief, läßt hoffen, daß unsere Wünsche auf fruchtbaren
Boden fallen.
München, im September 1906.

Ludwig von Buerkel.
 
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