Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutscher Museumsbund [Mitarb.]
Museumskunde: Fachzeitschrift für die Museumswelt — 1.1905

DOI Artikel:
Koch, Gottlieb von: Über die Modellierung künstlicher Körper für die dermatoplastische Darstellung von Wirbeltieren
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.69241#0060

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
52 Koch, Über d. Modellierung kiinstl. Körper f. d. dermatoplastische Darstellung v. Wirbeltieren


Abb. 6: Bein einer kleinen Antilope aus Holz,
mit der Schweifsäge ausgesägt.

welches dazu dient, Beine, Schädel etc. aus
Brettern oder Bohlen im rohen auszuschneiden.
Man zeichnet zu diesem Zweck den Profil-
kontur auf ein Holzstück von der notwendigen
Dicke auf, führt dann einen Sägeschnitt genau
nach der Vorzeichnung aus, zeichnet auf das
jetzt noch durch zwei parallele Flächen be-
grenzte Stück die Vorder- (resp. Hinteransicht)
auf, und verfährt ebenso. Dadurch bekommt

man schon annähernd die gewünschte Form, hat den Vorteil sich in den Haupt-
maßen nicht mehr irren zu können und erspart sehr viel Arbeit und auch Holz.
Auch für die weitere Ausführung der »geschnitzten« Teile benutzen wir eine
maschinelle Einrichtung, nämlich einen Fräser (mit eigenartig gestalteten Zähnen),
der an dem einen Ende einer biegsamen Welle sitzt. Er kann mittels einer
besonderen Handhabe nach jeder Richtung hin geführt werden und leistet beim
Modellieren der Holzoberfläche sehr gute Dienste, ist aber auch gelegentlich
für Torf (bei diesem führt wegen seiner Weichheit das Messer schneller zum
Ziel) zu verwenden. Verbindet man statt des Fräsers einen mit Haifischhaut über-

zogenen Zylinder mit der beweglichen Welle,
so erhält man ein außerordentlich geeig-
netes Werkzeug zur Ebenung und Glättung
größerer Flächen.
DAS ÜBERZIEHEN DER HAUT.
Diese Arbeit sowie verschiedene andere,
welche sich nach dem Trocknen zur Voll-
endung eines »Tierbildes« noch -notwendig
erweisen, sind bei den verschiedenen Tier-
klassen im Einzelnen recht verschieden, wie
ja bei der Beschreibung des Tierkörpers
schon angedeutet wurde, außerdem sind sie
auch in Lehrbüchern der Taxidermie und
Dermoplastik eingehender als hier geschehen
kann geschildert. Wir können uns deshalb
auf wenige Worte darüber beschränken:
Über den fertigen Körper wird die von
allen Fleischteilen sorgsam befreite, mög-
lichst dünn geschabte und gut vergiftete


Abb. 7: Fräsmaschine mit biegsamer Welle und
regulierbarer Geschwindigkeit, in ihrer Anwen-
dung zum Modellieren von Holzkörpern.11)

Tt) Das Eisengestell, auf dem der eben in Arbeit befindliche Antilopenkörper befestigt ist, ist in
seinem obern Teil drehbar und zwar in verschiedenen Ebenen.
 
Annotationen