Sobotka, Die Neuaufstellung der Sammlungen des k. k. österreichischen Museums in Wien.
Wirkung abgäben, was selbst die Abbildung zu beurteilen gestattet Man könnte
jene eine vollkommene nennen, wenn das Oberlicht um einige Meter tiefer, etwa in
die Höhe des oberen Gesimses verlegt würde, in der Art wie es beim Rembrandtsaal
der Dresdener Galerie geschehen ist, wo sich ja die verblüffendste Wandlung der
Lichtverhältnisse ergab.
Der schmale Saal V wurde zur Aufstellung der Möbel des 15.—17. Jahrhunderts
bestimmt. Auch hier ermöglichte man sich die Lösung der an und für sich undank-
baren Aufgabe, lauter Möbel mehr oder weniger gleicher Art in einem Raume an-
zuordnen, durch Bildung kleinerer Raumabschnitte, indem man an der Fensterwand
die Schränke quer in den Saal nach Art von Scherwänden stellte. Bei der Schmal-
heit des Raumes ist damit allerdings eine Gesamtraumwirkung aufgehoben. Die
Abbildung 5 zeigt die eine Ecke mit zwei geschnitzten norddeutschen Gerichtsschrän-
ken des 17. Jahrhunderts. Auch in diesem Saal bringen einige Plastiken, kleinere
Altäre und Intarsiatafeln die notwendige Abwechslung, ebenso ein französischer
Groteskengobelin und zwei Brüsseler, in Standrahmen wie Scherwände aufgestellte
Gobelins des 16. Jahrhunderts mit biblischen Szenen.
Der letzte Saal der Abteilung ist der über dem eben besprochenen gelegene SaalX
(Abb. 6). Hier galt es, die heterogensten Objekte in einem Raume zu vereinigen, die
sich alle nur durch ihre geringe Größe zu einer gemeinsamen Aufstellung eigneten.
Eine halbwegs einheitliche Wirkung läßt sich ja allerdings durch die Vitrinen erzielen.
Auch schien bei der unübersichtlichen Länge des Saals ein System der Auflösung
in kleinere Räume angezeigt, wenn man eine schematische Bataillonsaufstellung
der Vitrinen verschmähte. Vier nach innen gegeneinander orientierte Vitrinen mit
geschlossenen, als Depots gedachten Kastenuntersätzen, die Kleinplastik (Holz,
Elfenbein, Wachs) enthaltend, bilden einen bequemen Mittelraum, in dessen Zentrum
ein kürzlich angekauftes barockes Altarmodell (Prag, Anf. iß.Jahrh.) steht, den Hinter-
grund bildet ein deutscher Gobelin des 17. Jahrhunderts mit einer ziemlich klein-
figurigen Jagdszene. Im vorderen Teil des Saals, der Eingangstür zunächst, sind
in einer kleineren Vitrine einige ausgewählte Stücke der Kleinplastik (darunter
z. B. die berühmte Figur des Adam vom Konrad Meit) besonders günstig angeordnet.
In den zwei Vitrinen der Eingangswand Kassetten verschiedener Art, in einer
Vitrine der Längswand Lederarbeiten, ferner in einer Tischvitrine eine kleine
Sammlung von Wachsmedaillons. Der hintere Saalabschnitt, von dem eine kleinere
Tür in die Reihe der Interieurkopien führt, enthält außer einer sechsten Vitrine
mit Kleinplastik (Holzstatuetten des 17. Jahrhunderts, Reste eines figurenreichen
süddeutschen Altars) mehrere Pult- und drei Hochvitrinen mit einer vorzüglichen
Sammlung von deutschen, italienischen, französischen und englischen Bucheinbänden
des 15. bis 18. Jahrhunderts (darunter ein wertvolles venezianisches und zwei
französische Manuskripte des 16. Jahrhunderts) sowie ein paar Beispiele moderner
Einbände. Dieses Vitrinengerüst ist noch ausgefüllt mit Plastiken des späten
Wirkung abgäben, was selbst die Abbildung zu beurteilen gestattet Man könnte
jene eine vollkommene nennen, wenn das Oberlicht um einige Meter tiefer, etwa in
die Höhe des oberen Gesimses verlegt würde, in der Art wie es beim Rembrandtsaal
der Dresdener Galerie geschehen ist, wo sich ja die verblüffendste Wandlung der
Lichtverhältnisse ergab.
Der schmale Saal V wurde zur Aufstellung der Möbel des 15.—17. Jahrhunderts
bestimmt. Auch hier ermöglichte man sich die Lösung der an und für sich undank-
baren Aufgabe, lauter Möbel mehr oder weniger gleicher Art in einem Raume an-
zuordnen, durch Bildung kleinerer Raumabschnitte, indem man an der Fensterwand
die Schränke quer in den Saal nach Art von Scherwänden stellte. Bei der Schmal-
heit des Raumes ist damit allerdings eine Gesamtraumwirkung aufgehoben. Die
Abbildung 5 zeigt die eine Ecke mit zwei geschnitzten norddeutschen Gerichtsschrän-
ken des 17. Jahrhunderts. Auch in diesem Saal bringen einige Plastiken, kleinere
Altäre und Intarsiatafeln die notwendige Abwechslung, ebenso ein französischer
Groteskengobelin und zwei Brüsseler, in Standrahmen wie Scherwände aufgestellte
Gobelins des 16. Jahrhunderts mit biblischen Szenen.
Der letzte Saal der Abteilung ist der über dem eben besprochenen gelegene SaalX
(Abb. 6). Hier galt es, die heterogensten Objekte in einem Raume zu vereinigen, die
sich alle nur durch ihre geringe Größe zu einer gemeinsamen Aufstellung eigneten.
Eine halbwegs einheitliche Wirkung läßt sich ja allerdings durch die Vitrinen erzielen.
Auch schien bei der unübersichtlichen Länge des Saals ein System der Auflösung
in kleinere Räume angezeigt, wenn man eine schematische Bataillonsaufstellung
der Vitrinen verschmähte. Vier nach innen gegeneinander orientierte Vitrinen mit
geschlossenen, als Depots gedachten Kastenuntersätzen, die Kleinplastik (Holz,
Elfenbein, Wachs) enthaltend, bilden einen bequemen Mittelraum, in dessen Zentrum
ein kürzlich angekauftes barockes Altarmodell (Prag, Anf. iß.Jahrh.) steht, den Hinter-
grund bildet ein deutscher Gobelin des 17. Jahrhunderts mit einer ziemlich klein-
figurigen Jagdszene. Im vorderen Teil des Saals, der Eingangstür zunächst, sind
in einer kleineren Vitrine einige ausgewählte Stücke der Kleinplastik (darunter
z. B. die berühmte Figur des Adam vom Konrad Meit) besonders günstig angeordnet.
In den zwei Vitrinen der Eingangswand Kassetten verschiedener Art, in einer
Vitrine der Längswand Lederarbeiten, ferner in einer Tischvitrine eine kleine
Sammlung von Wachsmedaillons. Der hintere Saalabschnitt, von dem eine kleinere
Tür in die Reihe der Interieurkopien führt, enthält außer einer sechsten Vitrine
mit Kleinplastik (Holzstatuetten des 17. Jahrhunderts, Reste eines figurenreichen
süddeutschen Altars) mehrere Pult- und drei Hochvitrinen mit einer vorzüglichen
Sammlung von deutschen, italienischen, französischen und englischen Bucheinbänden
des 15. bis 18. Jahrhunderts (darunter ein wertvolles venezianisches und zwei
französische Manuskripte des 16. Jahrhunderts) sowie ein paar Beispiele moderner
Einbände. Dieses Vitrinengerüst ist noch ausgefüllt mit Plastiken des späten