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W. No. 1434 - 1437.
dem Wenzel von Olmütz zugeschrieben werden, wieder für Arbeiten
Wohlgemuth's und seiner Werkstatt erklärte. Es handelt sich dabei
zunächst um die Stiche, in welchen der Meister W mit Albrecht Dürer
dieselben Vorwürfe behandelt. Man hielt, nach Bartsch, die Blätter des
Ersteren für die Copien und die des Letzteren für die Originale, wäh-
rend man jetzt das umgekehrte Verhältnisse anzunehmen geneigt ist und
diese Blätter, wie die vier Hexen, der Raub der Amyone, die kleine
Reiterin u. A. für Arbeiten Wohlgemuth's hält, nach welchen der junge
Dürer gestochen habe. Auch schreibt man mit ziemlicher Bestimmtheit
dem Meister das unter dem Namen „Papstesel" bekannte satyrische
Blatt zu. Vergl. Passavant II, p. 135, No. 75.
Auch auf die Entwicklung der Nürnberger Holzschneiderschule soll
Wohlgemuth, wie der oben angeführte Dürer -Biograph darlegt, von
grossem Einfluss gewesen sein. Abgesehen von der Frage, ob er selbst
das Schneidemesser geführt, so hat er doch jeden Falls als Zeichner
auf den Holzschnitt seiner Zeit eingewirkt. Man nimmt an, dass er
sämmtliche Zeichnungen zu den Schnitten in dem 1491 durch Koburger
veröffentlichten „ Schatzbehalter des Reichthums des ewigen Heils und
Seligkeit" geliefert habe; ebenso war er an Schedel's „Neuer Welt-
chronik" mit seinem Stiefsohne Wilhelm Pleydendorf betheiligt, wie
am Schlüsse dieses Werkes ausdrücklich gesagt ist. Die Holzschnitte
in beiden Werken sind unbezeichnet. Gleichwohl wird im Schatzbehalter
das grosse verzierte W auf dem Banner in der Darstellung vom Ein-
züge Jephtas, der neunzehnten Figur, wie Passavant annimmt, nicht
anders als auf Wohlgemuth zu deuten sein; einen gleichen Sinn möchte,
nach Thaussing, auf der achtzigsten Figur das Fähnlein mit dem W
zwischen den zwei anderen haben, die je mit dem ersten und dem letzten
Buchstaben des Alphabets geziert sind. Dasselbe gilt, wie der letzt-
genannte Schriftsteller meint, vielleicht von dem Wimpel auf dem Zelte
der achtundfünfzigsten Figur, nur erscheint der Buchstabe dort von dem
Holzschneider verstümmelt.
1435.
einem uns
wird das
Dieses Zeichen wird von Christ dem Nicolas Hirschvogel
oder, da dieser Name ganz unbekannt ist, wohl vielmehr
dem Augustin Hirschvogel oder Hirsvogel zugetheilt, dessen
von uns bereits Band III. No. 580 mitgetheiltes Monogramm
eine grosse Uebereinstimmung mit ersterem zeigt, so dass
man annehmen könnte, dasselbe sei hier gemeint. In
vorliegenden handschriftlichen Monogrammen- Verzeichnisse
obige Zeichen einem Maler Augustin Schergel oder A. ten
Schergel zugeschrieben.
1436. Dieses noch ungedeutete Zeichen steht auf einem gestochenen
Blatte des Meisters E. S. vom Jahre 1466. In einer Kapelle
sitzt Maria mit dem Kinde, welchem sie mit der rechten Hand
\A/ eine Birne darreicht. Hinter der Madonna steht rechts ein
Engel, links ein Bischof. Das Blatt, von Bartsch unter No. 36
beschrieben, ist unter dem Namen die kleine Maria von Einsiedeln
bekannt.
1437. Marke auf Erzeugnissen der Porzellan - Manufactur zu
A Vicenza.
W. No. 1434 - 1437.
dem Wenzel von Olmütz zugeschrieben werden, wieder für Arbeiten
Wohlgemuth's und seiner Werkstatt erklärte. Es handelt sich dabei
zunächst um die Stiche, in welchen der Meister W mit Albrecht Dürer
dieselben Vorwürfe behandelt. Man hielt, nach Bartsch, die Blätter des
Ersteren für die Copien und die des Letzteren für die Originale, wäh-
rend man jetzt das umgekehrte Verhältnisse anzunehmen geneigt ist und
diese Blätter, wie die vier Hexen, der Raub der Amyone, die kleine
Reiterin u. A. für Arbeiten Wohlgemuth's hält, nach welchen der junge
Dürer gestochen habe. Auch schreibt man mit ziemlicher Bestimmtheit
dem Meister das unter dem Namen „Papstesel" bekannte satyrische
Blatt zu. Vergl. Passavant II, p. 135, No. 75.
Auch auf die Entwicklung der Nürnberger Holzschneiderschule soll
Wohlgemuth, wie der oben angeführte Dürer -Biograph darlegt, von
grossem Einfluss gewesen sein. Abgesehen von der Frage, ob er selbst
das Schneidemesser geführt, so hat er doch jeden Falls als Zeichner
auf den Holzschnitt seiner Zeit eingewirkt. Man nimmt an, dass er
sämmtliche Zeichnungen zu den Schnitten in dem 1491 durch Koburger
veröffentlichten „ Schatzbehalter des Reichthums des ewigen Heils und
Seligkeit" geliefert habe; ebenso war er an Schedel's „Neuer Welt-
chronik" mit seinem Stiefsohne Wilhelm Pleydendorf betheiligt, wie
am Schlüsse dieses Werkes ausdrücklich gesagt ist. Die Holzschnitte
in beiden Werken sind unbezeichnet. Gleichwohl wird im Schatzbehalter
das grosse verzierte W auf dem Banner in der Darstellung vom Ein-
züge Jephtas, der neunzehnten Figur, wie Passavant annimmt, nicht
anders als auf Wohlgemuth zu deuten sein; einen gleichen Sinn möchte,
nach Thaussing, auf der achtzigsten Figur das Fähnlein mit dem W
zwischen den zwei anderen haben, die je mit dem ersten und dem letzten
Buchstaben des Alphabets geziert sind. Dasselbe gilt, wie der letzt-
genannte Schriftsteller meint, vielleicht von dem Wimpel auf dem Zelte
der achtundfünfzigsten Figur, nur erscheint der Buchstabe dort von dem
Holzschneider verstümmelt.
1435.
einem uns
wird das
Dieses Zeichen wird von Christ dem Nicolas Hirschvogel
oder, da dieser Name ganz unbekannt ist, wohl vielmehr
dem Augustin Hirschvogel oder Hirsvogel zugetheilt, dessen
von uns bereits Band III. No. 580 mitgetheiltes Monogramm
eine grosse Uebereinstimmung mit ersterem zeigt, so dass
man annehmen könnte, dasselbe sei hier gemeint. In
vorliegenden handschriftlichen Monogrammen- Verzeichnisse
obige Zeichen einem Maler Augustin Schergel oder A. ten
Schergel zugeschrieben.
1436. Dieses noch ungedeutete Zeichen steht auf einem gestochenen
Blatte des Meisters E. S. vom Jahre 1466. In einer Kapelle
sitzt Maria mit dem Kinde, welchem sie mit der rechten Hand
\A/ eine Birne darreicht. Hinter der Madonna steht rechts ein
Engel, links ein Bischof. Das Blatt, von Bartsch unter No. 36
beschrieben, ist unter dem Namen die kleine Maria von Einsiedeln
bekannt.
1437. Marke auf Erzeugnissen der Porzellan - Manufactur zu
A Vicenza.