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Neue Sammlung der merkwürdigsten Reisegeschichten, insonderheit der bewährtesten Nachrichten von den Ländern und Völkern des ganzen Erdkreises (Band 2) — Frankfurt, Leipzig: Van Düren, 1749

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ö — e
3Von dein Gebrauch der Sinnbilder in Aegypten. 5
Der . Der Becher war ein andres Sinnbild von eben dieſer Art ꝛ man ſetzte inn 1
Icer. — auch zuweilen den Goͤttern auf das Haupt, um den Ueberfluß und die Schaͤe ö I
anzuzeigen/ welche ft e ͤber die Menſchen gleichſam ausgieſen ).— 0
D amo- Der Kanopus iſt auch noch ein Geſchirr, welches das Clement oder de 60
bhus. Gotthet des Waſſers ſoll vorgeſtellet haben. Die Aegypter verehrten das Waſſer ‚ l
und das Feuer, als die vortrefflichſten unter den Elementen; indem ſie dieſelbe * W0
als die wahrhafteſte Urſachen ihrer Geſundheit anſahen, und ſie deßwegen in ih.
ren Tempeln vorſtelleten I). Das Bildniß des Goͤtzen Kanopus beſtund aus 0
ſahr kleinen Fuͤſn, einem kurzen und faſt gaͤnzlich eingesogenen Hals, einem di⸗ +
en und gleich einem Krig aufgeblaſenen Bauch, und einem gleichfals dicken 666
gewoͤlbten Ruͤcken ). Auf der iſiſchen Tafel ſieht man unter einem Sphyngopes
6) oder einem liegenden Orus, drey Kanopen oder groſe Kruͤge, welche die drey ö R
vermeynte Urſachen der Ueberſchwemmung des Nils bezeichneten. Die erſte Ur⸗ l
ſache naͤnlich, war das Waſſer, welches in Aegypten ſelbſt aus der Erde qullt;

‚ die andre war das Meer, deſſen Waſſer, bey dem Anwachs des Nils, bis in (6
Aegypten hinauf ſteigt, und die dritte Urſache war der Regen, welcher zur Zeitt. 1 N
da der Nill aufſchwillt, in den mitanächelchen Gegenden von ahiopen br

ö 0 herunter faͤllt oa). +

Jiltu. g. 28. Die Aegypter bedienten ſch auch bey hrer hieroglypiſchen Schriſt 21

.e elah Arten von Inſtrumenten. Unter den muſicaliſchen waren die Cymbel

und der Fiedelbogen die gewoͤhnlichſte. Der Cymbel bediente man ſich bey den ö mün

gottesdienſtlichen Gebraͤuchen, weil man glaubte, daß dieſelbe die boͤſen Geiſter, iln

oder den Typhon, 90 en Man zeigte hierdurch an, daß, wenn das VBederben in 1

etwas gekommen, die Zeugungskraft der Natur, der Bewegung wieder auf⸗ 00

helfe und dieſelbe ermuntere: denn man hielt dafuͤr, daß alle Dinge in der 30
Welt in beſtändiger Bewegung ſeyn und, wenn ſie gleichſam einſchlafen und

erſterben wollen, ermuntert und geruͤttelt werden muͤßten ). Die Form dieſes Ru-

Inſtruments druckte auch den Anwachs und das Fallen des Nils aus e).

Ou di Der Fiedelbogen ftellte entweder die Pole vor, um welche ſich die Erdkugel 2..

dubogen. zu drehen ſcheint; oder auch die aft wathe d den ganzen Erdboden belebet und in nh

Bewegung ſeber/h. (w ˖ C ¶ ¶C¶᷑¶ ¶¶¶¶ 413

ᷣ* ö —. 8.29.— uhlig

V Heimes ap. Pimaudrn; cit. zunden c) Hlorapollo I. 1. c. 2. *

* menſ. iſiac. p. 97. 883 d) Plutarch. I. c. p. 376. . —

2) Porphyr. ap. Euſeb. Prep evang 5.67. e) Servius in Virgil. Eneid. 1 8. 4 4 Hhn

4) Enſeb. hiſt. eccleſ. I. 2. F) Clemeus alex. I. c. . 5• P. 41. ö haar

V) Calliaenus rhod. ap. dubenaum. I. . ö
 
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