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Neujahrsblatt des Kunstvereins und des Historisch-Antiquarischen Vereins Schaffhausen: Das Kloster Allerheiligen zu Schaffhausen — Schaffhausen: Brodtmann'sche Buchdruckerei, Band 2.1890

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Baubeschreibung des Klosters Allerheiligen
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https://doi.org/10.11588/diglit.53830#0014
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Baubesehreibung des Klosters Allerheiligen.

Seit der ersten Hälfte des XII. Jahrhunderts war der Umfang der ganzen Aller-
heiligen-Anlage bestimmt. Er bildete ein mit einer Ringmauer umgebenes unregel-
mässiges Viereck, dessen Südseite (etwa 270 m. lang) längs des, Rheines vom Ein-
fluss des Gerberbaches bis ausserhalb des Schmiedenthörli (beim heutigen Amsler’schen
Hause) verlief. Die Westseite, etwa 210 m. lang, zog sich von hier bis zum Ochsen-
hof (beim Eingang zur heutigen Finanzverwaltung), die Nordseite, etwa 260 m. von
hier zum Gerberbach östlich vom «Goldstein» und die kürzeste Ostseite, blos 100 m.
lang, bis zum Einfluss des Gerberbachs in den Rhein. Der gesammte Flächeninhalt
machte also etwa 40,000 m2 aus. Die wichtigsten Gebäulichkeiten waren gegen
die nordöstliche Ecke dieses Vierecks gerückt und umgrenzt durch die heutige Hinter-
gasse (Münsterplatz) im Norden, die Baumgartenstrasse im Osten und Süden und
die Klosterstrasse im Westen. Ausserhalb dieses kleinern Vierecks lag von wichtigeren
Gebäulichkeiten nur die zuletzt entstandene neue Abtei, die sich unmittelbar an die
Westseite anlehnte.
Ein einziger Blick auf den Plan1) genügt,'um zu erkennen, dass sich die ver-
schiedenen Bauten um einen grossen mittlere Hof (den Kreuzganggarten) und um je
einen kleinern Hof im Südwesten (den heutigen Turnplatz) und im Südosten (die
heutigen Pfrundgärten) herum gruppirten. Wir beginnen mit dem um den südwestlichen
Hof herum gelegenen Komplex, weil sich hier ohne Zweifel noch Ueberreste der
ältesten Anlage erhalten haben,
o
Die Annahme Rüegers, dass in diesem von der Klosterstrasse bis zum West-
arme des Kreuzgangs reichenden Gebäudeviereck genau die älteste Anlage Eberhards III.
zu erblicken sei, ist nach unsere frühere Ausführungen unhaltbars). Die Hauptkirche

’) Neujahrsblatt 1889. Tafel I.
'l) Ebenda S. 5 und 6.
 
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