übrige ist neu gearbeitet, und zwar die Kapitelle sowie die geraden Architrave
nach den an derselben Stelle vordem am Ort liegenden, aber halbzerstörten
Werkstücken, der Fries und das Gesimse nach dem Vorbilde der entsprechenden
Teile am Ostende. Eines der hieher gehörigen antiken Kapitelle ist in Fig. 128
abgebildet.
Es ist kein Zweifel, daß der Baugedanke, welchen wir an
den Enden der Fassade ausgeführt sehen, auch in der Mitte über
der Pforte zum Ausdrucke gekommen ist. Erhalten sind nur die
beiden Eckpfeiler und auch diese nicht in ganzer Höhe, sondern
nur bis zu dem über den Halbsäulen liegenden Gebälke, dessen
Endigung hier ebenso gestaltet ist, wie wir es in Fig. 125 sehen.
Die Eckpfeiler des Mittelbaues stehen 8*865 m weit auseinander;
es ist das mit einem Unterschiede von wenigen Zentimetern die
gleiche Entfernung wie zwischen den entsprechenden Pfeilern an
den Enden der Fassade.
Zwischen den Pfeilern sehen wir heute statt des Säulenbaues
nur neueres und neuestes Quadermauerwerk; es ist von zwei
übereinanderliegenden Fenstern unterbrochen; auch die zu beiden
Seiten des oberen Fensters aus der Mauer hervortretenden Steine
gehören nicht dem ursprünglichen Baue
an. Wir geben eine Darstellung des ehe-
maligen Mittelbaues in Fig. 127.
Der obere Abschluß der die Reihe
der Bogenöffnungen unterbrechenden drei
Säulenbauten ist schon der Dachkonstruktion wegen kaum anders denn als Giebel zu denken;
auch bietet für diese Annahme, welche sich nicht direkt beweisen läßt, der Giebelbau im Peristyl
einen Stützpunkt.
Der Umstand, daß an den Enden der Fassade die Giebelecke neben dem Turme keinen Platz
hat, ist kein Beweis gegen die vorausgesetzte Dachform auch an diesen Stellen.
Über der römischen Bogenmauer erhebt sich eine hohe, zu verschiedenen Zeiten und aus ver-
schiedenen Materialien ausgeführte Wand; daß diese Aufmauerung nicht ursprünglich ist, erhellt
vor allem aus der Palastanlage als solcher, welche ein zweites Stockwerk hier nicht voraussetzen
Wiederherstellung.
128.
Säulenkapitell vom Westende.
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nach den an derselben Stelle vordem am Ort liegenden, aber halbzerstörten
Werkstücken, der Fries und das Gesimse nach dem Vorbilde der entsprechenden
Teile am Ostende. Eines der hieher gehörigen antiken Kapitelle ist in Fig. 128
abgebildet.
Es ist kein Zweifel, daß der Baugedanke, welchen wir an
den Enden der Fassade ausgeführt sehen, auch in der Mitte über
der Pforte zum Ausdrucke gekommen ist. Erhalten sind nur die
beiden Eckpfeiler und auch diese nicht in ganzer Höhe, sondern
nur bis zu dem über den Halbsäulen liegenden Gebälke, dessen
Endigung hier ebenso gestaltet ist, wie wir es in Fig. 125 sehen.
Die Eckpfeiler des Mittelbaues stehen 8*865 m weit auseinander;
es ist das mit einem Unterschiede von wenigen Zentimetern die
gleiche Entfernung wie zwischen den entsprechenden Pfeilern an
den Enden der Fassade.
Zwischen den Pfeilern sehen wir heute statt des Säulenbaues
nur neueres und neuestes Quadermauerwerk; es ist von zwei
übereinanderliegenden Fenstern unterbrochen; auch die zu beiden
Seiten des oberen Fensters aus der Mauer hervortretenden Steine
gehören nicht dem ursprünglichen Baue
an. Wir geben eine Darstellung des ehe-
maligen Mittelbaues in Fig. 127.
Der obere Abschluß der die Reihe
der Bogenöffnungen unterbrechenden drei
Säulenbauten ist schon der Dachkonstruktion wegen kaum anders denn als Giebel zu denken;
auch bietet für diese Annahme, welche sich nicht direkt beweisen läßt, der Giebelbau im Peristyl
einen Stützpunkt.
Der Umstand, daß an den Enden der Fassade die Giebelecke neben dem Turme keinen Platz
hat, ist kein Beweis gegen die vorausgesetzte Dachform auch an diesen Stellen.
Über der römischen Bogenmauer erhebt sich eine hohe, zu verschiedenen Zeiten und aus ver-
schiedenen Materialien ausgeführte Wand; daß diese Aufmauerung nicht ursprünglich ist, erhellt
vor allem aus der Palastanlage als solcher, welche ein zweites Stockwerk hier nicht voraussetzen
Wiederherstellung.
128.
Säulenkapitell vom Westende.
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