Die Beschreibung der Bildwerke im Mausoleum, welche auszuführen Robert von Schneider durch den Tod verhindert
wurde, hat in nachstehender Form Alexander Conze dem Herausgeber freundlichst zur Verfügung gestellt.
NNEN im Obergeschoß des Baues, in einer Höhe von 12 m über dem Fußboden, läuft ein Relieffries um,
nur 0-86 m hoch, aus Kalkstein gearbeitet. Drei Platten füllen jedesmal eine der acht Interkolumnienseiten.
Auf der dem Haupteingange gegenüberliegenden Seite ist die mittlere der Platten, durch das eingebrochene
Fenster zerstört, verloren. Sonst sind die Reliefs ziemlich gut erhalten. Aber sie waren schon ursprünglich
in Dunkel gehüllt und sind auch heute, trotz der ehemals nicht vorhandenen Fenster, sehr ungünstig
beleuchtet. Beides, Höhe vom Boden und mangelhaftes Licht, hat Schwierigkeit bei den photographischen
Aufnahmen gemacht, auf denen die Tafeln XXII und XXIII und die weiterhin beistehende Abbildung 146 beruhen. Weit
ungenügender sind jedoch die früher erschienenen Abbildungen. Adam (1764) gibt auf Tafel XXXVIII nur viermal drei
Platten in einer aus der Reihenfolge gerissenen Zusammenstellung, die ebenso bei Lavallee-Cassas, (1802) auf Tafel 45 und
bei Lanza (1855) auf Tafel VII wiederkehrt. Vollständig und in richtiger Folge sind die Reliefs abgebildet in der zum
christlichen Kongreß herausgegebenen Ephemeris Spalatensis (Jaderae 1894), aber nur als sozusagen weiße Silhouetten ohne
präzise Wiedergabe des Einzelnen, dazu in nicht klaren Lichtdrucken nach Photographien wiederholt in Fig. 2 und 4 der
«Busto dell’imperatrice Prisca» und «di Diocleziano», ohne Angaben im Texte, die auch bei Adam fehlen und bei Lanza
nur mit «Fregi, allusivi a caccia di circensi» erscheinen. Nicht abgebildet, aber genauer beschrieben und richtig beurteilt sind
die Reliefs in der Guida di Spalato e Salona, welche lelic, Bulic und Rutar dem Kongresse
christlicher Archäologen
widmeten (Zara 1894, 8°).
Die Reliefs sind so auf die acht Seiten verteilt, daß Taf. XXII, I sich über dem Eingänge
befindet, die in der Bezifferung auf unseren zwei Tafeln folgenden sich nach links herum an-
schließen, so daß V dem Eingänge gegenüberliegt, wo durch das nachträglich eingebrochene
Fenster die Mitte der Reliefs vernichtet ist.
Auf I sind Rennen dargestellt, auf der Platte links ein Reiter, dann zwei von geflügelten
Eroten, oder einer Victoria und einem Eros, geleitete Zweigespanne.
Auf II Jagdszenen. Links läßt im Walde ein Eros den Hund an der Leine vorgehen, der
Hirsch liegt inmitten, und rechts verteidigt sich ein Eros mit Schilddeckung und zum Wurf aus-
holender Rechten gegen ein ihn anspringendes, langgeschwänztes Tier.
Auf III, Platte 1 setzt sich das Jagdbild fort; ein Eros fängt mit dem Speere wohl einen Eber
145. Horizontalschnitt durch das
Mausoleum.
ab, der aus dem Dickicht hervorbricht.
Auf der zweiten Platte beginnt eine andere
Art der Dekoration, die sich auf den
Seiten IV—VI fortsetzt, bis auf Seite VII und VIII wieder Jagdbilder auftreten. Auf jeder Platte erscheinen zwei Eroten;
entweder tragen sie über ihre Schultern gehängte Guirlanden oder dreimal halten sie zwischen sich ein von einem Kranze
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wurde, hat in nachstehender Form Alexander Conze dem Herausgeber freundlichst zur Verfügung gestellt.
NNEN im Obergeschoß des Baues, in einer Höhe von 12 m über dem Fußboden, läuft ein Relieffries um,
nur 0-86 m hoch, aus Kalkstein gearbeitet. Drei Platten füllen jedesmal eine der acht Interkolumnienseiten.
Auf der dem Haupteingange gegenüberliegenden Seite ist die mittlere der Platten, durch das eingebrochene
Fenster zerstört, verloren. Sonst sind die Reliefs ziemlich gut erhalten. Aber sie waren schon ursprünglich
in Dunkel gehüllt und sind auch heute, trotz der ehemals nicht vorhandenen Fenster, sehr ungünstig
beleuchtet. Beides, Höhe vom Boden und mangelhaftes Licht, hat Schwierigkeit bei den photographischen
Aufnahmen gemacht, auf denen die Tafeln XXII und XXIII und die weiterhin beistehende Abbildung 146 beruhen. Weit
ungenügender sind jedoch die früher erschienenen Abbildungen. Adam (1764) gibt auf Tafel XXXVIII nur viermal drei
Platten in einer aus der Reihenfolge gerissenen Zusammenstellung, die ebenso bei Lavallee-Cassas, (1802) auf Tafel 45 und
bei Lanza (1855) auf Tafel VII wiederkehrt. Vollständig und in richtiger Folge sind die Reliefs abgebildet in der zum
christlichen Kongreß herausgegebenen Ephemeris Spalatensis (Jaderae 1894), aber nur als sozusagen weiße Silhouetten ohne
präzise Wiedergabe des Einzelnen, dazu in nicht klaren Lichtdrucken nach Photographien wiederholt in Fig. 2 und 4 der
«Busto dell’imperatrice Prisca» und «di Diocleziano», ohne Angaben im Texte, die auch bei Adam fehlen und bei Lanza
nur mit «Fregi, allusivi a caccia di circensi» erscheinen. Nicht abgebildet, aber genauer beschrieben und richtig beurteilt sind
die Reliefs in der Guida di Spalato e Salona, welche lelic, Bulic und Rutar dem Kongresse
christlicher Archäologen
widmeten (Zara 1894, 8°).
Die Reliefs sind so auf die acht Seiten verteilt, daß Taf. XXII, I sich über dem Eingänge
befindet, die in der Bezifferung auf unseren zwei Tafeln folgenden sich nach links herum an-
schließen, so daß V dem Eingänge gegenüberliegt, wo durch das nachträglich eingebrochene
Fenster die Mitte der Reliefs vernichtet ist.
Auf I sind Rennen dargestellt, auf der Platte links ein Reiter, dann zwei von geflügelten
Eroten, oder einer Victoria und einem Eros, geleitete Zweigespanne.
Auf II Jagdszenen. Links läßt im Walde ein Eros den Hund an der Leine vorgehen, der
Hirsch liegt inmitten, und rechts verteidigt sich ein Eros mit Schilddeckung und zum Wurf aus-
holender Rechten gegen ein ihn anspringendes, langgeschwänztes Tier.
Auf III, Platte 1 setzt sich das Jagdbild fort; ein Eros fängt mit dem Speere wohl einen Eber
145. Horizontalschnitt durch das
Mausoleum.
ab, der aus dem Dickicht hervorbricht.
Auf der zweiten Platte beginnt eine andere
Art der Dekoration, die sich auf den
Seiten IV—VI fortsetzt, bis auf Seite VII und VIII wieder Jagdbilder auftreten. Auf jeder Platte erscheinen zwei Eroten;
entweder tragen sie über ihre Schultern gehängte Guirlanden oder dreimal halten sie zwischen sich ein von einem Kranze
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