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Notae Numismaticae - Zapiski Numizmatyczne — 11.2016

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Recenzje / Reviews
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Dahmen, Karsten: [Rezension von: Hans Roland Baldus, Mustapha Khanoussi, Der spätantike Münzschatz von Simitthus/Chimtou]
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https://doi.org/10.11588/diglit.41338#0352

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RECENZJE / REYIEWS

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DOI: 11.12797/ZP.l 1.2016.11.18
HANS ROLAND BALDUS, MUSTAPHA KHANOUSSI
Der spatcmtike Miinzschatz von Simitthus/Chimtou, Reichert Verlag Wiesbaden
2014, 169 Seiten, 84 Tafeln; ISBN 978-3-95490-068-8
Die hier vorzustellende Publikation verdient aus yielerlei Griinden Beachtung.
Diese prasentiert einen bedeutenden spatantiken Miinzschatzfund des
friihen 5. Jhs. mit insgesamt 1.648 Solidi (davon einer allerdings eine vergoldete
Falschung aus Silber) und einem Semissis, der innerhalb der antiken Stadtanlage
von Simitthus in Tunesien im Mai 1993, beim Bau des neuen Archaologischen
Museums ergraben werden konnte, vgl. Kapitel II.
Der Fund stellt zudem den bisher zahlenmaBig groBten bekannten
Solidusfund uberhaupt dar. Mit rund 22,2 rómischen Pfund reprasentiert er
ein bedeutendes Vermógen, welches den bisherigen Spitzenbeleg aus Ungam
um mehr ais zwei Pfund oder 209 Solidi iibertrifft (Kap. IV 1). Neben der reinen
Zahl und dem Umstand der Herkunft aus einem belegten archaologischen Kontext
ist die Bearbeitung und Publikation des Fundes aber auch ein herausragender
Beleg fur die Zusammenarbeit tunesischer und deutscher Denkmalbehórden und
-institutionen.
Der Ausgraber M. Khanoussi zeichnet fur die Kapitel zu Fundumstanden und
Stadtbeschreibung (Kap. II-III) verantwortlich, welche in franzósischer Sprache
geschrieben sind. H.R. Baldus (1942-2011), der den Schatzfund zwischen 1994
und 1997 bearbeitete, steuerte neben dem einleitenden Kapitel jenes zur
Auswertung der Munzuntersuchungen in numismatischer und historischer
Perspektive bei (Kap. IV, welches in franzósischer Ubersetzung ais Kap. VI
wiederholt wird). Beide Autoren zusammen verfassten das Kapitel zu den
móglichen Verbergungsumstanden (Kap. V auf Deutsch, VII auf Franzósisch)
sowie den rund 80 Seiten umfassenden Miinzkatalog (Kap. VIII auf Deutsch),
der von einem umfangreichen Tafelteil erganzt wird (5 Mtinzen sind nur mit einer
Seite, eine gar nicht abgebildet, siehe S. 53) sowie Umzeichnungen der Graffiti
(S. 134 f.) begleitet wird. Der GroBteil der Aufnahmen ist direkt von den Mtinzen
gemacht, eine kleinere Zahl nach Gipsabdrticken (S. 1).
Es ist sicher dem Zufall geschuldet, dass dieser auBerordentliche Miinzfund
eine uberraschende Parallele in dem bei weitem bedeutendsten Miinzschatz
der rómischen Kaiserzeit, dem im September 1993 aufgedeckten Aureusfund1
mit 2.518 Exemplaren aus der Trierer Feldstrasse, aufweist. Beide sind nicht

1 GILLES 2013. Besprechungen: BECKMANN 2014: 755-757; SELKE 2014: 331; DROST 2014: 765-

-769.
 
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