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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0260
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Alterthümer.

als „Schelmensteigle^ östlich an Onstmettingen vorbei und übcr
die Zollsteige hinab gegen Hechingen. Von Winterlingen aus geht
ferner in nordöstlicher Richtnng der ^Heidenweg^ anf Harthausen.

7) Von der Winterlinger Hochstraße zieht in nordwest-
licher Richtung ein alter Weg weiter über die Flnr ^Schelmen-
egart^, wo fchon Waffen und große menschliche Gebeine gefnnden
wurden, in das Schmiechathal hinab und läuft als „Heerweg"
thalaufwärts am ehemaligen württembergifchen Zollhaus vorbei;
von hier aus fcheint ein Weg dem Thal entlang weiter ge-
gangen zu sein, ein anderer ging von Ehestetten ans auf die
Höhe der Hardt, als „Rottweiler SteigB von der die Sage
geht, die Alten hätten hier mit den Rottweilern um ihre Vieh-
herden gekämpft. Diese Straße, jeht noch fahrbar, läuft auf
der Höhe immer in westlicher Richtnng am „hohlen Felsen^ vor-
bei nnd als ^Heerweg" nach Meßstetten; von da geht er auf
den westlich gelegenen „Kreuzbühl" und „Roßberg^, wo der
alte Straßenzug auf Heiden nnd im Walde fich eine bedeutende
Strecke weit verfolgen läßt. Von da führte er wohl nach Ober-
Digisheim und als „alter Weg^ nach Obernheim und weiter,
iinmer noch in westlicher Richtung, nach Rottweil. Ob diese
Straße eine römische ist, ließ sich bis jeht nicht nachweisen; sie
mag fchon in vorrömischer Zeit entstanden fein, gleich wie die
Verschanzung anf dem in der Nähe gelegenen Gräbelesberg.

Römische Ni ed erlafsungen. Zwifchen Erlaheim
und Binsdors auf den Saibswiefen stand ein römischer Wohn-
platz, von dem schon im Jahr 1808 Hypokausten (Heizein-
richtungen unter den Fußböden) aufgedeckt wurden. — Bei
Geislingen follen gleichfalls fchon Grundreste von römischen
Gebäuden gefunden worden fein.

Anf der Flur ^Steinhaus" zwischen Lautlingen nnd Eb in-
gen gerade auf der europäischen Wasserscheide in der Nähe des
^Hennenbrnnnens" stand an der Römerstraße (s. o.) ein römi-
fches Gebäude, von dem jetzt noch Bauschntt, namentlich Tuff-
steine herumliegen. Jm Jahr 1874 fand man daselbst große
Quadersteine, zwei davon gehören einer römischen Säule an und
sind jeht in dem nahe gelegenen Haufe Petersburg, schon auf
Ebinger Markung, als Staffeltritte, aber so daß die Säulen-
theile unversehrt unten liegen, verwendet. Die beiden Qnader
bestehen aus zwei großen Platten von rauhem Keupersandstein,
an welche an einer Seite Stücke einer, 1V2 Fuß im Durch-
messer haltenden, gebauchten, römischen Säule angeschafft sind;
 
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