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Obser, Karl
Quellen zur Bau- und Kunstgeschichte des Ueberlinger Muensters: 1226 - 1620 — Karlsruhe: Mueller, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.8534#0024
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s8

Gbser

dann uin dic Wcndc des s6. Zhdts. die wertvollcn Atiftungen der Besserer
und IVaibel sowie der ätadt selbsh von denen manches, wie die chilber-
büste des hl. §ueius von s60o und die silberne lliußtafel von s606, noch
hcute erhalten ish während andere chtücke, wie die silbernen Brustbildcr
des hl. Sebastian und der hl. Anna, die der Goldschmied bsans Rosheim
s6sZ schuf, verschwunden sind. Dies ist leider auch das 5chicksal der
Airchenornate gewesen, die im 30 jährigen Ariege zumeist verloren gingen.
chchon ein Airchenvisitationsprotokoll von s652 beklagt dies und bemerkt
da;u: linteLminu pretiosiom L Lueco et OuIIico milite Llllutue /sunt/A)
Das Airchensilber mußte nach Luzern verpsändet werden, kam aber von
dort wohl zum größten Teile wieder zurück'.

Der Ambau des Bordturms vou sör^/76 stellte die Bürgerschaft
^ vor neue Aufgaben. Im Anschluß daran fertigte Hans Ahuon die
neue Asiünsteruhr, dic dem Rate so wohl gefich daß er ihn mit dem
Titel eiues Ltadtwerkmeisters ehrte, stattete der Glockengießer Lsans Frey
in Aempten den Turm mit einer Anzahl neucr Glocken aus, von denen
eine, die Schulerglocke, durch Akeister tzans Heinrich Lamprecht sllOss
umgegossen wurde. Die alte Msanna blieb das Lieblings-, aber auch
das ckchmerzenskind der Aberlinger. Bur allzu häusig vermelden die Akten
von Ivtörungen und Asiängeln, die ein neues Aushängcn oder Aus-
besserungen der Glocke erforderten?) Als sö68 der Aengel herabstürzte,
wurde nur durch glücklichen Zufall großes Unheil verhütet.

Von Grgeln ist wiederholt die Rede. söO^ wurde ein Grgelwerk
an einen sonst unbekannten Aceister Matthäus 2lffolterer (Affelturer) von
Aannstatt verdingt, sö^8 an Georg Gbert von Ravensburg ein weiteres,
das, wie die Besichtigung durch den königlichen Vrganisten Nikolaus
chtockhamer zeigt, ein gewisses Ansehen bei den Hachleuten genossen zu
haben scheint. Dagegen ist aus der Beschaffung eines Zimbelwerks, die
sörö erwogen wurde, vermutlich nichts geworden. Die Grgeln waren,
soweit und solange es der Zustand des Langhauses erlaubte, auf der
Gmpore über dem IVcstportal untergebracht; während des Ambaues, wo
der Gottesdienst vielleicht nur im Thor abgehalten werden konnte, über
dcr chakristei, unter der Glockenstube der Gsanna, wo aber eine kleinere
Grgel auch nach Vollendung des hochschiffs verblieb (Nr. sllst). Die
Stelle des Grganisten wurde in der Regel, seit s60st durch 5tistsbeschluß
ausschließlich, mit Priestern besetzt, unter denen Iohannes bsoltzhay offenbar
ein tüchtiger Asieister in seinem Fache war, den die Ttadt sich mit allen
Aotteln zu erhalten strebte.

Iin erzbischöfl. Archiv !n ffreiburg.

Iro in den ;555 5^, )565, 157^, )600, M05, Z6 )5.
 
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