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Obser, Karl
Quellen zur Bau- und Kunstgeschichte des Ueberlinger Muensters: 1226 - 1620 — Karlsruhe: Mueller, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.8534#0026
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Vbser — Vuelleii zur Buugeschichte des Überlinger Münsters.

vortrefflichen Reliefs aus dem INarienleben und prächtig modellierten
Linzelfiguren, ebenfalls aus Stinkkalk. Dann iin sog. IVaibel-iLhorlein
der kVaibel-Altar, früher nach cht. chebaftian und 5t. Antonius benannb
den die Erben des Breslauer Domherrn Or. Aonrad N)aibel f60h mit
neuem Schmuck und einem Gemälde von unbekannter b)and ausstatten
ließen. Weiter der Glöggler-Altar, den der vom Lfeiligenberger 5chloßbau
her bekannte Bildhauer !)ans Alrich Glöggler f60h mit den 5einigen
stiftete und deffen 5ohn, der Fürstenbergische Lfofmaler b)ans Glöggler,
mit einem großen, die Areuzabnahme nach italienischem Borbild dar-
ftellenden Altarblatt versah, für uns auch darum von chnteresse, weil er
uns auf der jDredella und den 5eitenteilen des Bildhauers ganze Familie
vorführt. Und endlich als Arönung des Ganzen init seinem kühnen
architektonifchen Aufbau, den Ghorhintergrund fast bis ;um Gewölbe-
scheitel ausfüllend, das !)auptwerk chörg Airns, der gewaltige, aus lholz
geschnitzte bfochaltar mit feiner Fülle bewegter, lebendig erfaßter Gestalten
und seiner reichen, geschmackvollen Ornamentierung, der von Zirn und
seinen bfelfern in dreijähriger Arbeit fertiggeftellt und im Dezember f6f6
feierlich eingeweiht wurde. Bot diefem letzten Werke erreichte das Bkünstcr
in würdiger Weise feinen dekorativen Abschluß. Der zeitlich am nächsten
ftehcnde Rosenkranz-Altar zeigt mehrfach schon die 5puren des Berfalls und
der Gntartung; er fällt nicht mehr in den Rahmen unserer Veröffentlichung.

Diese faßt in drei Abfchnitten die ^uellen zur Bau- und Uunftge-
fchichte des Nünsters zusammen. Anhangsweise sind ihnen ein chrono-
logisches Berzeichnis der bDerkmeister der 5tadt und des Akünsters fowie
eine Übersicht über die Altäre nach Lage und Zeit der Entftehung bei-
gegeben, ebenso auf den folgenden Tafeln einige Abbildungen. Den
Lageplan des Bkünsters hat b)err Biktor A7ezger beigesteuert, den Grundriß
verdanke ich dem erzbischöflichen Bauamt in ^reiburg. Die ältesten An-
sichten des Alünsters — Tafel 3 und — geben Ausschnitte aus dem
bekannten, zu Beginn des s6. Zhdts. verfertigten Stiche des Alono-
grammisten ?. ?. des sog. Aleisters des Schwabenkriegs, aus dem
Alerianschen Atiche in der Topo»rs,pbia Lueviae und einem die Belagerung
der 5tadt im Z. s65^ behandelnden, in den städtischen chammlungen
verwahrten Glgemälde des Feldmessers bchns sühilipp Iakob Alayer
vom Z. s670, letzteren nach einer Aquarellkopie B. Alezgers, dessen Güte
auch die photographischen Ausnahmcn zu Tafel 7 und 8 (Äberlinger
Uünstlerbildnisse) zu verdankcn sind, während die Aeichnungen zu Tasel
und 5 von bserrn Aunstgewerbeschüler Danksinn teils nach den Mriginalen,
teils nach Druckwerken hergestellt wurden.
 
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