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Otto, Gertrud; Watzinger, Carl; Weise, Georg
Die Ulmer Plastik der Spätgotik — Tübinger Forschungen zur Archäologie und Kunstgeschichte, Band 7: Reutlingen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.31325#0043
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maclien sich neue Tendenzen geltend. Der Zug zur Verjugendlichung der
Figuren und zu bewegterer Formgestaltung setzt sich mit dem Fort-
schreiten des 16. Jahrhunderts in den meisten Ulmer Werkstätten durch.
Die koketten Heiligen von Frsingen mit ihren kreuz und quer umgeschla-

Abb. 34. Ersingen

Pfarrkirche. Hl. Barbara u. Dorothea vom Hochaltar.

genen Mantelzipfeln, mit der ganzen Unruhe des krausen Uinienwerks, die
so stark gegen den Frnst und die Ruhe der frühen Arbeiten der Werkstatt
abstechen, sind typische Frzeugnisse einer verhältnismäßig späten Zeit.

Zu einer genaueren zeitlichen Fixierung des Frsinger Hochaltars geben
uns die beiden Nebenaltäre der gleichen Kirche, von denen der eine das
Datum 1514 1 trägt, einigen Anhalt. Wie wir später sehen werden 2, gehören
sie einer andern Werkstatt an. Wenn nicht vor ihnen, so muß der Hochaltar
der Kirche spätestens gleichzeitig mit ihnen entstanden sein. Die Tatsache,

1 Nicht 1517, wie im Inventar (O.A. Ehingen S. 76) angegeben. 2 vgl. unten S. 217 ff.

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