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Otto, Gertrud; Watzinger, Carl; Weise, Georg
Die Ulmer Plastik der Spätgotik — Tübinger Forschungen zur Archäologie und Kunstgeschichte, Band 7: Reutlingen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.31325#0224
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die Syrlinsche Schulung erraten läßt. Beibehalten sind vom alten Kanon
die lange, parallel zum Mantelsaum verlaufende Röhrenfalte, die Falten-
gabel daneben mit dem darüber gelegten Saumumschlag und auf der andern
Seite die steile Bängsfalte, die in den sich bäumenden Saum ausläuft. Das

alte Dreieckmotiv hingegen ist verunklärt und im Sinn einer geschmeidigeren
Dinienführu-ng abgewandelt. Auf eine Mischung Illerzeller und Syrlinscher
Stilelemente ist auch die Verkündigungsgruppe des linken Seitenaltars zurück-
zuführen. Der Faltenstil verbindet die Vertikaltendenzen des Illerzeller
Meisters nrit dem runden Schwung des späten Syrlin. Die individuelle Sonder-
art des Schnitzers gibt sich am deutlichsten in den Köpfen zu erkennen.

Aus der gleiclien Werkstatt wie die beiden Frsinger Seitenaltäre diirften
die Figuren einer hl. Katharina und hl. Barbara (Abb. 245) in der Pfarr-
kirche zu Breitental (B.A. Krumbach) stammen. Auch für sie ist
die Mischung mehrerer Stilelemente charakteristisch. Die hl. Barbara

Abb. 244. Dudwigshafen

Pfarrkirche, Madonna.

Abb. 245. Breitental

Pfarrkirche. Hl. Barbara.

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