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Otto, Gertrud; Watzinger, Carl; Weise, Georg
Die Ulmer Plastik der Spätgotik — Tübinger Forschungen zur Archäologie und Kunstgeschichte, Band 7: Reutlingen, 1927

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31325#0246
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ansatzes variiert der Schnitzer den Typus. Das Schema der Faltenanord-
nung dagegen, sowohl im Kontur wie in der Binnenzeichnung, ist bis zum
letzten mit Gallmannsweil übereinstimmend. — Drei Figuren in der Kapelle
zu Weihungszell (O.A. Daupheim), eine Madonna (Abb. 277) und

Abb. 275. Kaiseringen

Kapelle. Marienkrönung.

die Apostel Petrus und Paulus (Abb. 278) können zum Schluß angeführt
werden; die Madonna folgt dem nämlichen Schema der Gewandgebung
wie die Madonna der Sammlung Schwarz (Abb. 195) und die Mutter-
gottes in Motschies (Abb. 201), demselben Schema, das in reinster Aus-
prägung die Dillinger Muttergottes (Abb. 194) und die Maria der Zwie-
faltener Kreuzigung (Abb. 192) vertraten. Die einzige Abweichung
besteht darin, daß in Weihungszell die Anordnung im Gegensinn er-
scheint. Bemerkenswert ist die große Selbständigkeit, die sich im Unter-
schied zu der Gewandbehandlung in der Bildung des Kopfes offenbart.
Auch die beiden Apostel sind trotz der Ulmer Reminiszenzen merk-
würdig persönlich aufgefaßt. Stilistisch kommen sie am nächsten an
die Figuren der Kaiseringer Krönung heran; der Weihungszeller Paulus

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