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kleine Gruppe aus altem habsburgischem Besitz29. Aber für eine bildnerische Gestaltung dieser
humanistischen Idee im Sinne des 16. Jahrhunderts war die Zeit noch nicht reif. Ganz allgemein
war ja auch die literarische Erschließung der Antike der bildkünstlerischen vorausgeeilt. Ähnlich
wie die oberitalienischen Maler des Quattrocento antike Mythologien in das Gewand spät/
gotischer Formgebung kleideten, hat auch Gregor Erhärt dem neuen Vorwurf die überkommene
formale Gestaltung gegeben. Daß er damit auch den Geschmack des Bestellers getroffen hat, geht
aus der selten behutsamen Behandlung hervor, die das Kleinod von altersher gefunden hat. In
einem Ledergehäuse, das in einem Ausschnitt jeweils nur eine Figur sehen ließ, war es aufbe/
wahrt und hat so in nahezu unberührter Frische die Zeiten überdauert.
29. Vgl. Schlosser, Vanitas (Wien 1922) S. 3.

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