VI. KAPITEL: HENNING VON DER HEIDE
I$3
schmied zuzutrauen ist und da der Kopf det Figut dem Kopf von Hennings Lübecker St. Jürgen
gleicht. Heise hat meine Zuschreibung anerkannt, Thorlacius-Ussing hat sie ignoriert, Roosval
hat ihre Richtigkeit dahingestellt gelassen. Bekräftigen läßt sich meine These jetzt noch durch den
Hinweis auf die St. Jürgen-Statuette des Geweihleuchters in Schlagsdorf; diese Figur, die ich als
ein Jugendwerk Hennings glaube nachgewiesen zu haben, hat denselben St. Georg-Typus wie
das Rigaer Reliquiar. Ich halte daran fest, daß die Rigaer Statuette einen henningschen Typus
repräsentiert.
zL DAyjrAAjt?/ <%22j AAr/Ay 22% AAhAzArA/? zU22j*^222% ^22 AA^A/%2/ 222% zyoy. Von mir wegen Abb. 193
der nahen Verwandtschaft mit dem Lübecker St. Jürgen von 1504/0$ und mit dem Rigaer St. Jür-
gen von 1507 dem Henning zugeschrieben und als Werk des Meisters auch von Roosval aner-
kannt, von Thorlacius-Ussing dagegen ignoriert.
zy. Dkz 2% ^22 Z,2%W/%; 222% zyzo. Strittig zwischen Notke und Abb. 196,197
Henning. Für Notke sprachen sich aus: Roosval (1916), Thorlacius-Ussing (1930, 1937) und Heise
(1937). Für Henning: der Verfasser (1926, 1929), Heise (1926) und zögernd auch Roosval (1936).
Ich halte das Werk nach wie vor für eine Arbeit Hennings und werde meine Gründe dafür wie für
meine Datierung weiter unten ausführlich darlegen. Vgl. S. 139R.
z&y?A%7272Af A222/A* 2272 AA2JW2% ^22 DfA% / 222% z/zo. Wurde von mir dem Henning Abb. 195
zugeschrieben, von den übrigen Forschern aber ignoriert. Das Haupthindernis für die Anerken-
nung der Zuschreibung ist wohl die Tatsache, daß die Figur nicht aus Eiche geschnitzt ist, sondern
aus weichem Holz. Da aber noch andere Arbeiten Hennings aus Weichholz bestehen (Kruzifix aus
Vaeroy, Johannesschüssel aus Norrby), fällt dieser Hinderungsgrund fort. Der Stil des Werkes
spricht deutlich für die Urheberschaft Hennings.
zy. Die Werke des Henning-Kreises, die sich meines Erachtens mit Sicherheit
bestimmten Gehilfen von erkennbar individuellem Wesen zuschreiben lassen, sollen weiter unten
besprochen werden. Darunter befinden sich einige bislang als eigenhändige Arbeiten Hennings
geltende Werke, wie z. B. das Kruzifix in Bregninge, die dazugehörigen Beifiguren in Kopen-
hagen, die Altäre in Aspeboda und Enänger usw. usw. - Vgl. S. 165 f.
DER STIL DES ALTEREN HENNING VON DER HEIDE
Eine starke Künstlerpersönlichkeit offenbart sich und unterscheidet sich von anderen Künstler-
persönlichkeiten hauptsächlich durch zweierlei: erstens durch ein Sichbekennen zu bestimmten,
in der künstlerischen Uberheferung vorgeprägten Formen, die sie aus dem Gesamtbestand der
überlieferten Formen auswählt und ihrem eigenen Schaffen zugrunde legt, weil sie sie als artver-
wandt empfindet; zweitens durch eine individuelle Weiterbildung und Umprägung dieser ent-
lehnten Formen.
Es muß also zuerst nachgewiesen werden, an welche kunstgeschichtlichen Erscheinungen Henning
anknüpfte und alsdann, was er auf Grund dieser Anknüpfung selbst erreichte.
ZVf H22jy%ygjp222^2 .* AUr hAfMDA ^22 ADA
Eine der ganz wenigen Meinungen, über die sich sämtliche Henning-Forscher einig sind, ist diese:
Henning muß ein Schüler oder doch wenigstens ein Nachfolger Notkes gewesen sein.
Das erste seiner beiden beglaubigten Werke, der Lübecker Fronleichnams-Altar von 1496, galt
geradezu als ein Werk Notkes oder der Notke-Werkstatt, bevor die urkundlichen Zeugnisse für
I$3
schmied zuzutrauen ist und da der Kopf det Figut dem Kopf von Hennings Lübecker St. Jürgen
gleicht. Heise hat meine Zuschreibung anerkannt, Thorlacius-Ussing hat sie ignoriert, Roosval
hat ihre Richtigkeit dahingestellt gelassen. Bekräftigen läßt sich meine These jetzt noch durch den
Hinweis auf die St. Jürgen-Statuette des Geweihleuchters in Schlagsdorf; diese Figur, die ich als
ein Jugendwerk Hennings glaube nachgewiesen zu haben, hat denselben St. Georg-Typus wie
das Rigaer Reliquiar. Ich halte daran fest, daß die Rigaer Statuette einen henningschen Typus
repräsentiert.
zL DAyjrAAjt?/ <%22j AAr/Ay 22% AAhAzArA/? zU22j*^222% ^22 AA^A/%2/ 222% zyoy. Von mir wegen Abb. 193
der nahen Verwandtschaft mit dem Lübecker St. Jürgen von 1504/0$ und mit dem Rigaer St. Jür-
gen von 1507 dem Henning zugeschrieben und als Werk des Meisters auch von Roosval aner-
kannt, von Thorlacius-Ussing dagegen ignoriert.
zy. Dkz 2% ^22 Z,2%W/%; 222% zyzo. Strittig zwischen Notke und Abb. 196,197
Henning. Für Notke sprachen sich aus: Roosval (1916), Thorlacius-Ussing (1930, 1937) und Heise
(1937). Für Henning: der Verfasser (1926, 1929), Heise (1926) und zögernd auch Roosval (1936).
Ich halte das Werk nach wie vor für eine Arbeit Hennings und werde meine Gründe dafür wie für
meine Datierung weiter unten ausführlich darlegen. Vgl. S. 139R.
z&y?A%7272Af A222/A* 2272 AA2JW2% ^22 DfA% / 222% z/zo. Wurde von mir dem Henning Abb. 195
zugeschrieben, von den übrigen Forschern aber ignoriert. Das Haupthindernis für die Anerken-
nung der Zuschreibung ist wohl die Tatsache, daß die Figur nicht aus Eiche geschnitzt ist, sondern
aus weichem Holz. Da aber noch andere Arbeiten Hennings aus Weichholz bestehen (Kruzifix aus
Vaeroy, Johannesschüssel aus Norrby), fällt dieser Hinderungsgrund fort. Der Stil des Werkes
spricht deutlich für die Urheberschaft Hennings.
zy. Die Werke des Henning-Kreises, die sich meines Erachtens mit Sicherheit
bestimmten Gehilfen von erkennbar individuellem Wesen zuschreiben lassen, sollen weiter unten
besprochen werden. Darunter befinden sich einige bislang als eigenhändige Arbeiten Hennings
geltende Werke, wie z. B. das Kruzifix in Bregninge, die dazugehörigen Beifiguren in Kopen-
hagen, die Altäre in Aspeboda und Enänger usw. usw. - Vgl. S. 165 f.
DER STIL DES ALTEREN HENNING VON DER HEIDE
Eine starke Künstlerpersönlichkeit offenbart sich und unterscheidet sich von anderen Künstler-
persönlichkeiten hauptsächlich durch zweierlei: erstens durch ein Sichbekennen zu bestimmten,
in der künstlerischen Uberheferung vorgeprägten Formen, die sie aus dem Gesamtbestand der
überlieferten Formen auswählt und ihrem eigenen Schaffen zugrunde legt, weil sie sie als artver-
wandt empfindet; zweitens durch eine individuelle Weiterbildung und Umprägung dieser ent-
lehnten Formen.
Es muß also zuerst nachgewiesen werden, an welche kunstgeschichtlichen Erscheinungen Henning
anknüpfte und alsdann, was er auf Grund dieser Anknüpfung selbst erreichte.
ZVf H22jy%ygjp222^2 .* AUr hAfMDA ^22 ADA
Eine der ganz wenigen Meinungen, über die sich sämtliche Henning-Forscher einig sind, ist diese:
Henning muß ein Schüler oder doch wenigstens ein Nachfolger Notkes gewesen sein.
Das erste seiner beiden beglaubigten Werke, der Lübecker Fronleichnams-Altar von 1496, galt
geradezu als ein Werk Notkes oder der Notke-Werkstatt, bevor die urkundlichen Zeugnisse für