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Panofsky, Erwin; Saxl, Fritz
Dürers "Melencolia I": eine quellen- und typengeschichtliche Untersuchung — Teubner, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.31125#0118
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Das Melancholieproblem des Aristoteles

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Beweis dafür ist das männliche
Glied, weil dieses aus dem Zu-
stande der Zusammengezogenheit
durch das Aufblasen schnell an-
wächst, Noch bevor sie den Samen
ergießen können, empfinden schon
die Knaben eine gewisse Lust,
wenn sie kurz vor dem Pubertäts-
alter aus Zügellosigkeit die Ge-
schlechtsteile reiben. Das hat
offenbar darin seinen Grund, daß
die Luft auf dem Wege ent-
weicht, auf dem sich später die
Flüssigkeit ergießt. Die Ergießung
des Samens beim Geschlechtsver-
kehr und seinHinausschleudern ge-
schieht offenbar durch die nach-
drängende Luft. So haben folge-
richtig diejenig-en Speisen und Ge-
tränke eine den Geschlechtstrieb
erregende Wirkung, die die Gegend
um die Geschlechtsteile anschwel-
len lassen, und darum bringt der
dunkle Wein die Menschen in eben
dieselbe Verfassung wie die, in der
die luftig g'earteten Melancholiker
spch befinden. Das wird an einigen
Symptomen ganz klar. Die meisten
Melancholiker haben nämlich eine
straffe Haut und ihre Adern treten

hervor. Die Ursache hiervon ist
nicht die Menge des Blutes, son-
dern die derLuft; warum aber nicht
alle Melancholiker straffe Haut ha-
ben und nicht alle dunkel sind, son-
dern nur die, die in höherem Maße
von schlechten Säften erfüllt sind,
das hat einen anderen Grund. Spre-
chen wir jetzt über das, was wir
schon im Anfang vorweg bespro-

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Studien der Bibliothek Warburg, 2. Heft: Pauofsky-Sanl

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