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Panofsky, Erwin; Saxl, Fritz
Dürers "Melencolia I": eine quellen- und typengeschichtliche Untersuchung — Teubner, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.31125#0119
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III. Anhang

98__

Natur eine solche schwarzgallige
Flüssigkeit von Anbeginn an ge-
mischt ist, denn sie ist eine Mischung
des Warmen und des Kalten; aus
diesen beiden nämlich besteht die
Natur. Darum kannauch die schwar-
ze Galle sowohl den höchsten Wär-
megrad wie den der höchsten Kälte
annehmen. Denn ihrer Natur nach
kann sie in beide Zustände über-
gehen, wie auch das Wasser, obzwar
es an sich kalt ist, dennoch, wenn es
genügend erwärmt wird, z.B.kocht,
wärmer ist als die Flamme selbst.
So können auch Stein und Eisen,
wenn man sie ins Feuer tut, wär-
111er werden als Kohle, obwohl sie
von Natur kalt sind. Genauer ist
hierüber in den Abschnitten über
das Feuer gehandelt. Sokann auch
die schwarze Galle, die von Natur
nicht nur an der Oberfläche kalt
ist, wenn sie sich in dem Zustand
befindet, von dem wir oben gespro-
chen, d. h. im Körper das rechte
Maß überschreitet, Lähmungser-
scheinungen, Erstarrung', Depres-
sion und Angstzustände hervor-
rufen. Wird sie aber übermäßig
warm, so ruft sie Wohlbehagen her-
vor, so daß man inSingen ausbricht,
sowie Verzückungszustände, auf-
brechende Wunden und anderes
derartiges. Bei den meisten Men- !
schen nun bringt die mit der täg-
lichenNahrung hinzufließende Gal-
le keine Veränderung des Charak-
ters hervor, sondern sie hat nur die
sogenannte melancholische Krank-
heit hervorgebracht. Die aber ihrer
Natur nach mit diesem Tempera-

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