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Paul-Pescatore, Anni
Der Meister der bemalten Kreuzigungsreliefs: ein Beitrag zur Geschichte der niederdeutschen Plastik im 15. Jahrhundert — Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Heft 206: Strassburg: J.H.Ed. Heitz (Heitz & Mündel), 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.67612#0055
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die Hände, die aus der Vorhölle sich Christus entgegenrecken’
voll ausgearbeiteten Figuren angehören, hinter denen sich noch
andere drängen, unter ihnen z. B. eine Frau, die wie aus dem
Ratzeburger Relief herausgenommen scheint. Da ist keine Stelle
des Reliefs, der man nicht die Freude, mit der sie geschaffen
wurde, anfiihlte. Und diese überall spürbare Freude am Her-
vorbringen ist vielleicht der beste Beweis, daß es sich um
«Werkstatt»-Arbeit nicht handeln kann, daß Entwurf und Aus-
führung hier untrennbar miteinander verbunden sind. Ja, man
möchte noch weiter sagen: auch ein einzelner Meister, der,,
gedrängt von Bestellungen, Altarwerke im Vierteldutzend an-
fertigte, kann hinter diesen Werken nicht stehen, trotz der so-
ähnlichen Wiederholungen des gleichen Themas, die sich von
ihm erhalten haben und die deshalb bei oberflächlicher Be-
trachtung einen solchen Gedanken nahe legen könnten. Etwas-
von «Liebhaber»-Kunst im besten Sinne liegt über ihnen.
 
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