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Peek, Sabine
Cottas Morgenblatt für gebildete Stände: seine Entwicklung und Bedeutung unter der Redaktion der Brüder Hauff (1827-1865) — Frankfurt (am Main): Buchhändler-Vereinigung, 1965

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https://doi.org/10.11588/diglit.53628#0008
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PEEK: COTTAS MORGENBLATT FÜR GEBILDETE STÄNDE

Vorbemerkung
Das Cotta’sche Morgcnblatt und seine Beilagen, das »Kunst-
blatt« und das »Literaturblatt«, werden demnächst in mono-
graphischen Gesamtdarstellungen übersehbar sein. Damit
kann die Erforschung der Details beginnen.
Inge Dahm hat 1954 in einer Arbeit von großer Akribie
das »Kunstblatt« erschlossen1. In die Darstellung des »Lite-
raturblattes« teilten sich Sibylle Obcnaus und Liselotte Beer-
born. Die Arbeit Sibylle Obenaus’ über die Rcdaktionsära
Adolf Müllners (1820-1825) wurde 1962 von der Philoso-
phischen Fakultät in Göttingen als Dissertation angenom-
men und erschien kürzlich im »Archiv«12. Liselotte Beer-
bom, die das »Literaturblatt« unter Wolfgang Menzel (1827 bis
1848), gleichfalls in einer Göttinger Dissertation, deren Er-
gebnisse die der vorliegenden Arbeit ergänzen sollen, be-
handelt, hat ihre Untersuchungen noch nicht abgeschlossen.

Die vorliegende Arbeit wurde 1964 von der Philosophischen Fakultät
der Ruperto Carola zu Heidelberg als Dissertation angenommen. Als
Zeitschriftenmonographie war sie stärker als andere wissenschaftliche
Arbeiten auf das Entgegenkommen der verschiedensten wissenschaft-
lichen, archivalischen und bibliothekarischen Instanzen angewiesen.
An erster Stelle danke ich meinem Lehrer, Herrn Professor Dr.
Arthur Henkel, der den Anstoß zu dieser Arbeit gab und ihr Entstehen
mit Wohlwollen, Verständnis und Hilfe begleitete. Ich danke Frau Dr.
Liselotte Jünger-Lohrer, die mir als ehemalige Leiterin des Cotta-
Archivs (vormals eine Leihgabe, jetzt eine Stiftung der Stuttgarter Zei-
tung an das Schiller-Nationalmuseum in Marbach am Neckar) mit
Geduld und Sachkenntnis die Schätze ihres Archivs erschloß. Ihr muß
ich es zuschreiben, wenn der tote, in verstaubten Folianten begrabene
Stoff für mich Geist und Leben gewann. Ich danke Herrn. Direktor Dr.
Bernhard Zeller, und seinen hilfsbereiten Mitarbeitern für die Gast-
freundschaft, die sie mir während langer Arbeitsmonate im Schiller-
Nationalmuseum erwiesen. Herr Dr. Zeller hat mir kostbares Brief-
material zur Erstveröffentlichung im Anhang dieser Arbeit vertrauens-
voll überlassen. Hierfür sage ich ihm besonderen Dank. Ich danke
ferner den Universitätsbibliothekeh Heidelberg und Tübingen sowie
der Württembergischen Landesbibliothek, deren Handschriftensamm-
lungen ich einsehen durfte. Meinen Freunden Irene und Christian
Warlo gilt mein letzter, persönlichster Dank.
Verzeichnis der Abkürzungen
AK = Autorenkopierbuch
CA = Cotta-Archiv
DVjs = Deutsche Vierteljahresschrift für Literatur, Wissenschaft
und Geistesgeschichte, hrsg. von Paul Kluckhohn und
Erich Rothacker, Halle
HKN = Hauff-Kölle-Nachlaß
PMLA = Publications of the Modern Language Association of
America, ed. by William Riley Parker, New York
RL = Merker-Stammler, Reallexikon der deutschen Literatur-
geschichte, 2. Auf!., hrsg. von Werner Kohlschmidt und
Wolfgang Mohr, Berlin 1958fr.
SNM = Schiller-Nationalmuseum in Marbach am Neckar
WHN = Wilhelm-Hauff-Nachlaß
WL = Württembergische Landesbibliothek
1 Das Schorn’sche Kunstblatt 1816-49, Diss. München 1954 (Masch.)
ia Vgl. „Archiv f. Geschichte des Buchwesens“ Bd VI,''Lief. 5,1965

Eine erste Monographie über das Morgenblatt selbst datiert
aus den dreißiger Jahren. Obgleich der Titel der Arbeit2 dies
nicht verrät, hat die Verfasserin, Frieda Höfle, sich in ihren
Ausführungen auf den Zeitraum von 1807-1827 beschränkt.
Das erklärt sich einerseits daraus, daß sie ein zeitlich be-
grenztes Thema, den Romantikerstreit im Spiegel des
Morgenblattes, zum Mittelpunkt ihrer Darstellung machte,
andererseits aber (und sicher primär) aus der Unmöglichkeit,
ein Tagesblatt von sechzigjähriger Dauer in einer einzigen
Dissertation auszuschöpfen. Am wenigsten dürfte der
Grund ins Gewicht fallen, mit dem die Verfasserin selbst
ihr Verfahren entschuldigt: daß zwischen 1827 und 1865
in der Redaktionsgeschichte des Morgenblattcs angeblich
keine neuen, entscheidenden Umwälzungen mehr stattgefun-
den haben3. Der Umfang des rcdaktionsgeschichtlichen Teils
vorliegender Arbeit scheint eher das Gegenteil zu beweisen.
Trotz ihres anderen methodischen Ansatzes bin ich der
Höfle’schen Arbeit in zweifacher Hinsicht verpflichtet.
Einmal lehrte sie mich die Überpaiteilichkeit des Morgen-
blattes, die im Rcdaktionszeitraum der Brüder Hauff selbst-
verständlich erscheint, als etwas Erkämpftes und Erworbenes
sehen, das bewahrt und verteidigt sein wollte. Zum andern
erhielt die Auseinandersetzung zwischen J. Fr. Cotta und
Wilhelm Hauff durch die Präzedenzfälle, welche die Höfle-
sche Arbeit anführt, eine schwerwiegende und grundsätzliche
Bedeutung.
Als wertvolle und ergiebige Stoffquelle erwies sich die
Dissertation Wolfgang Bergs über den poetischen Verlag
der J. G. Cotta’schen Buchhandlung4. Bergs gründliche
Studien über die Verlagsautoren, deren Beziehungen zum
Cotta’schen Zeitschriftenverlag weitgehend mitberück-
sichtigt wurden, sind mir zwar bei der Abfassung des Mit-
arbeiter-Kapitels sehr zustatten gekommen, haben mir
aber andererseits bei der Anlage dieses Kapitels bestimmte
Grenzen gesetzt, innerhalb derer ich mich bewegen konnte,
ohne ermüdende Wiederholungen bereits bekannt gewor-
dener Tatsachen zu riskieren.
Einen Zugang zum Verlagsleben der Zeit verschaffte mir
das Buch Liselotte Lohrers über den Cotta-Verlag5. An
ihm wurde mir auch die funktionale Stellung des Morgen-
blattes innerhalb des höchst komplizierten und vielfach ver-
zahnten Cotta’schen Verlagsunternehmens deutlich.
Bei der vorliegenden Untersuchung hat der Stoff die
Methode diktiert. Seine Unbezwinglichkeit, die mich mit
2 Cottas Morgenblatt für gebildete Stände und seine Stellung zur
Literatur und zur literarischen Kritik. Diss. München 1937.
3 Ebda. S. 127.
4 Der poetische Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung unter
Georg von Cotta (1833-1863). Ein Beitrag zur Geschichte der deut-
schen Literatur in den Jahren nach Goethes Tod. In: Archiv für Ge-
schichte des Buchwesens Bd II, 1960.
3 Cotta, Geschichte eines Verlages (1659-1959), Stuttgart 1959.

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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel — Frankfurter Ausgabe — Nr. 42, 28. Mai 1965
 
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