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Penther, Johann Friedrich
Praxis Geometriae: worinnen nicht nur alle bey dem Feld-Messen vorkommende Fälle, mit Stäben, dem Astrolabio, der Boussole, und der Mensul, in Ausmessung eintzeler Linien, Flächen und gantzer Revier, welche wenn deren etliche angräntzende zusammen genommen, eine Land-Carte ausmachen, auf ebenen Boden und Gebürgen, wie auch die Abnehmung derer Höhen und Wasser-Fälle, nebst beygefügten practischen Hand-Griffen, deutlich erörtert, sondern auch eine gute Ausarbeitung der kleinesten Risse bis zum grösten, mit ihren Neben-Zierathen, treulich communiciret werden — Augsburg, 1752

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https://doi.org/10.11588/diglit.25935#0067
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S* 3f3*

Tab. XIV,

_ Pars II. Cap. I. 51

!^ercommode£anbmefferaberbefdme,bep eben biefern ^(aß, f. Stürben, 9*guf £dnge
unbii.Üvuthen, 8. gut? Breite, aus welchen SOfaaffen ein weit fdrcferer 2mhaltheraus
fommen muß,

0/

118

106a

fS>o

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Facxt 69] 62

Scf; permepne ja, baf 69. unb fo. gar fehrpon einanber untergeben ftnb. 3eboch gefehlt
eSgar offt, baß, wenn ein ©tucr £anb Porhero Pon dauern, unb nachmals Pon einem
Geometragetneffen worben, biefer aber nicht fo biet^n^alG als ber Raiter, herauf bringt/
bie Ignoranten bes Geometrs effung fabeln /tmbbor unrichtig fchelten.

$?an fan aber auef; wohl mit einem SÜJaaSfabe accurat meffen, wenn man bie gera#
be Linie obferviret/ ben ©tab ganfc nieberlegt/ unb genau jeichnet, wie weit er gehet/
«nb an biefern Seichen prcecife anlegt,

SD er Modus,mit emer9tteß#©chnur PonSlachS ober -£>anff bie Linien ju meffen, tfaud)
nicht jumbefleii/inbernfte nach 5Sefdf>affen^ett bes 2BetterS, aber burch fcf;arffe unb geling
be2lnjiehung/fich weniger ober mehr aus einanber behnef/ folglich feine accurate Slrbeif
macht/ ob fte gleich in £>el gefotten,unb auf befonbere 2lrt Pont ©eilet* praspariref iff, Einige
machen ftepgar ©chnuren bon bünnerOSaumsSvinbe/in fpecie bon £tnben#^dumen,weiche
(ich swar tiicht fo fehr ziehen/aber hoch anbern inconvenientien unterworfen ftnb.

3)er Modus, mit einer 50?eß#$ette bie Linien ju meffen, if ber befic/ richtigfe unb
gefebwinbefe, bahero man fiel? hauptfachlich befen $u bebienen, wie benn auch in biefern
Tra&at bie SluSmeffung ber Linien auf bem Selbe auf feine anbere 2lrt gefchehe«/ ober
Perfanben werben muß, als mit ber9)?eß#.ftette, fo $. 2f. 26, befchrieben worben. SBas
fur|e Linien ftnb/ bie werben auch mit bem 9ttaas#©tabe gemeffen.

©ne folche 0Ieß#£ette foflet jwarmehr, allein bie Stauet/ Accuratefle unb Com-
modite erfe^en fchon bie Sofien.

S* 3f4*

$• 3 ff.

S* 3 rt>

$’ 3 57*

•©te ctftc ^iufea^e.

©ne gerate Linie c D Fig. 3. >6u ntefen.

Olcße9)?effunggefcbiehet burch jwep QJerfonen folgenber maffett: 2£enn an bepben
(Snben ber Linie f eine befonbere, unb oon gerne fiep Ware, Seid;enftnb, fo feefr man
an felben $Ü?eß#gahnen, wie fte $. 22.23. befchrieben/ perpendiculariter ein / brauffeeft
man bie£etten#©tdbe, bie Fig. 7. Tab. m. ju fehen, burch bie bepben 3\inge ber i^efteab.
Fig. f.Tab.III.unbjiehetbie Äette auseinanber/ bie ^erfon A (welche allhierim $e;t
Adam nennen will, unb B foD Balzer heiffen) feilet ftch hinter C, baß er fein ©ejt'cht nach
ber SOfeß# Sahne D wenbe, nimmt fo lange bie gal)ne, bie in C gef anben, weg, unb feilet
feinen ^etten^©tabperpendicular in ben Puna, wo bie gähne gef anben, unb $war ber#
gef alt, baß ber ©tachelbeö $etten#@tabeSA(Fig. 8.Tab.in.)nacbthnisugewenbeffep,
welchem bep allen SOleffungen obferviret werben muß, inbem ber ©tachel bas ©tbe ber
Äette anjeiget. B ober Balzer aber Perfugt ftch, nacl;bem er 10. ober 20, Seichen#@tdbe,
wie fte$.20.21.befchrieben, an einer©c^nurgeriehef, ober tn einer ©tpful beftnblich, 51t
ftch genommen, mit bem anbern£etfen#©tabe gegen D$u, f e!;et bie $ette gerab an, unb
feilet feinen $etten#©tab perpendiculair, ohngefebr an einem Orte, wo er mepnet, baß
er mit CD in geraber Linie f chen foUte, (tchfepe hier mit gleiß: wo er mepnet, benn Bal-
zer fan bepber erfen ©tellung nicht wißen, wo fein ©tab accurat fehen muffe, baß er
mit CD in einer Linie fep, Adam aber fan es fehen,) brauffagtihmÄdam, ob er fchon
recht gefettet, ober ob, unb wie fiel er ff cf noch jur rechten ober lincfendpanbwenben muffe,
if benn Balzers5\etten#©tab mit CD in geraber Linie, welches Adam fehen fan, unb bie
Äetteif auch recht angejogen, fo if bie ©tellung richtig, unb Balzer nimmt einen pon fei#
nen Sctcben#©tabcn, ffeeff folchen in bas £ocf? a, wo ber ©tachel feines 5^etten#@tabes
gef anben, Adam aber feeft tn C wteber eine 9fteß#$ahne ein, woher ©tac!;el feines Äef#
ten#©tabeSgewefen. dpieraufgehen fte mitberÄette nach D ju, fo balb aber Adam an
ben ört a. fornmf, wo Balzer ben Seicl;en#©tab gefeeft, halten fte an, Adam jiehef ben
3eichen#©tab aus. Perwahret ihn wohl, welches in eben einer folchen ©tpful gefchehen fan,
wie fte Fig. 2. b. Tab. III. beftnblich, unb feilet ben ©tachel feines^etten#©tabes in bas
£0^, wo ber Seichen#©tab gef anben, unb weil nunbe^C eine $Jef#gal;ne fehet, fofan
fiel; Balzer gleich nach biefer, unb nac^ Adams $etten#©tabe richten, bie ^ette anfehen,
unbfeinen^etten#©tabmitbergahneC unb Adams ^etten#©fabe in gleicher Linie in b
feilen, Adam fan auch fehen / ßh fein $etten#©tab, Balzers Äetten#©tab unb bie gal;ne D

in

5* 3P8.

Fig. 3.
 
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