aus Fellen stand (S. 19. 23). Die Mauer ilt jetzt vollständig abgebrochen; auf Tafel III von
Band III 1 zeichnet sich ihr Verlauf durch die zur Zeit der photographischen Aufnahme noch
frisch weiße Farbe der Kalkmörtelbedeckung der Werkstücke deutlich ab (Band III 1 S. 125).
Die Errichtung der Mauer kann nur mit der Eroberung Pergamons durch die Araber unter
Maslama im Jahre 715 in Verbindung gebracht werden, sei es, daß sie, wie Conze wollte, als
letztes Bollwerk in der Notzeit der Verzweiflungskämpse gegen die Moslems erbaut wurde,
oder daß sie, wie Geizer sür wahrscheinlicher hält (Abhandlungen der Preuß. Akademie der
Wissenschasten 1903 Anhang S. 71), nach dem Abzug der Araber als Schutzwehr sür die in
kleinllen Verhaltnillen wiedererllehende Ansiedelung ausgesührt wurde.
Mit der Freilegung des weltlichen Teils dieser Mauer wurde die Arbeit begonnen. Am
Abend des zweiten Tages wurden »zwei Hochreliess (ichtbar, jedes über 2 m lang; sie waren
an der Innenseite der Mauer auf die hohe Kante gehellt, die Bildssäche vermauert, die Platte
nach außen gerichtet. Am nächsten Abend waren ihrer elf (ichtbar . . . Das ganze Mauerwerk
war außerordentlich seit und lückenlos vcrmörtelt: jedes Steinchen mußte mit Keilen und schweren
Hämmern einzeln gelöit werden, jeder zutage tretende Marmor wurde in gewissem Abitand
umgangen und wenn er ganz srei lag, mit der Winde langsam gelölt. Bis zum 18. September
lagen die gefundenen elf Reliefs nördlich der Mauer aus dem Raten, und bis zum 24. war ihre
Zahl auf liebzehn geltiegen, da beim Abbrechen der Mauer sich sechs weitere platt in derleiben
liegend gesunden hatten.« Es waren dies die Platten n. 3,2. 3,4. 4, 1. 4,3. 4,4. 4,6. 6,3. 9, 1.
9, 2. 22,5. 22,6/22,7. 25- 2öj 2- 3°> 2j der untere Teil von n. 30, 3 und n. 30,4. "Gleich darauf
kam Apollo dazu [n. 11, 1], dieser aber nicht in der Mauer verbaut, sondern im Erdreich bei
der Ära liegend gesunden«, wo man schon in den ersten Tagen auf "abgebrochene Schuppen-
sehweise und andere Fragmente« gcltoßen war. »Außerdem sand ich schon die Torsen mehrerer
Statuen, zwei Reliess der später sogenannten Telephosscrie [der obere Teil von n. 8 und 12
(Schrader)] und eine Menge großer und kleiner Fragmente.«
»Ende Februar [1879] war der ganze weltlich der Durchsahrt gelegene Teil [der byzan-
tinischen Mauer] erledigt«; es waren bis dahin 45 Platten der Gigantomachic gesunden,
37 in der Mauer, acht bei den Erdarbeiten im Süden des Altarsundaments, ferner 17 Platten
des kleinen Frieses, acht in der Mauer weitlich des Tores, zwei örtlich davon, die übrigen
heben bei den Erdarbeiten. Die Zahl der kleinen Bruchttücke hatte schon Ende 187s licben-
bis achthundert betragen.
Im März 1S79 wurde der Mauerabbruch örtlich vom Tore sortgesetzt. »In der ganzen
30 m langen Strecke vom Tore bis zur südöltlichen Ecke . . . sanden lieh nur zwei große
Reliess« [n. 14, i und der obere Teil von n. 30, 3] und viele Bruchstücke. In dem von der Süd-
ostecke nach Nordorten ziehenden Abichnitt der Mauer wurde im April Platte n. 14,3 gesunden.
Der April [S79 brachte umsangreiche Funde beim Altarsundament selblt: die ganze Hekate-
gruppe [n. 10, 1—5] in einer »alten runden Zisterne« an der Südostecke der Ära und in nächster
Nähe davon ein Plattenitück des kleinen Frieses [n. 43], Aphrodite und der Leichenhausen
[n. 18, i: 2, der untere Teil von 18, 3 und die linke untere Ecke von n. 18,4] an der Nordostecke
des Altars, »vor allem aber entslieg dem Boden, und zwar ebensalls nahe der nordörtlichen Ecke des
Altarsundaments, Platte sür Platte die ganze Athenagruppe« [n. 16, 2—5], auch diele ebenso wie die
Aphroditegruppe gemilcht mit Platten des kleinen Frieses [n. 10. 25. 38 und der untere Teil
von n. 39]. Die gleichzeitig ersolgte Freilegung der Nordseite des Altarsundaments ergab »von
der Gigantomachie nur Fragmente, aber sehr zahlreich«. »Im Mai wurde die Westseite bis
zum Rande der Burgmauer ganz erledigt; es lag hier verhältnismäßig wenig Schutt, r/,—2 m
im Durchschnitt, und ergab bemerkenswerterweile außer einem Telephosrelies [n. 17], einigen
Fragmenten und Inschristen keine materiellen Resultate.«
In etwas weiterem Ablland von der Nordseite des Altars wurden im Juni in * der Nähe der
Nordostecke die Platten n. 17 und 18,4 gesunden und gleichfalls in etwas weiterem Ablland
Band III 1 zeichnet sich ihr Verlauf durch die zur Zeit der photographischen Aufnahme noch
frisch weiße Farbe der Kalkmörtelbedeckung der Werkstücke deutlich ab (Band III 1 S. 125).
Die Errichtung der Mauer kann nur mit der Eroberung Pergamons durch die Araber unter
Maslama im Jahre 715 in Verbindung gebracht werden, sei es, daß sie, wie Conze wollte, als
letztes Bollwerk in der Notzeit der Verzweiflungskämpse gegen die Moslems erbaut wurde,
oder daß sie, wie Geizer sür wahrscheinlicher hält (Abhandlungen der Preuß. Akademie der
Wissenschasten 1903 Anhang S. 71), nach dem Abzug der Araber als Schutzwehr sür die in
kleinllen Verhaltnillen wiedererllehende Ansiedelung ausgesührt wurde.
Mit der Freilegung des weltlichen Teils dieser Mauer wurde die Arbeit begonnen. Am
Abend des zweiten Tages wurden »zwei Hochreliess (ichtbar, jedes über 2 m lang; sie waren
an der Innenseite der Mauer auf die hohe Kante gehellt, die Bildssäche vermauert, die Platte
nach außen gerichtet. Am nächsten Abend waren ihrer elf (ichtbar . . . Das ganze Mauerwerk
war außerordentlich seit und lückenlos vcrmörtelt: jedes Steinchen mußte mit Keilen und schweren
Hämmern einzeln gelöit werden, jeder zutage tretende Marmor wurde in gewissem Abitand
umgangen und wenn er ganz srei lag, mit der Winde langsam gelölt. Bis zum 18. September
lagen die gefundenen elf Reliefs nördlich der Mauer aus dem Raten, und bis zum 24. war ihre
Zahl auf liebzehn geltiegen, da beim Abbrechen der Mauer sich sechs weitere platt in derleiben
liegend gesunden hatten.« Es waren dies die Platten n. 3,2. 3,4. 4, 1. 4,3. 4,4. 4,6. 6,3. 9, 1.
9, 2. 22,5. 22,6/22,7. 25- 2öj 2- 3°> 2j der untere Teil von n. 30, 3 und n. 30,4. "Gleich darauf
kam Apollo dazu [n. 11, 1], dieser aber nicht in der Mauer verbaut, sondern im Erdreich bei
der Ära liegend gesunden«, wo man schon in den ersten Tagen auf "abgebrochene Schuppen-
sehweise und andere Fragmente« gcltoßen war. »Außerdem sand ich schon die Torsen mehrerer
Statuen, zwei Reliess der später sogenannten Telephosscrie [der obere Teil von n. 8 und 12
(Schrader)] und eine Menge großer und kleiner Fragmente.«
»Ende Februar [1879] war der ganze weltlich der Durchsahrt gelegene Teil [der byzan-
tinischen Mauer] erledigt«; es waren bis dahin 45 Platten der Gigantomachic gesunden,
37 in der Mauer, acht bei den Erdarbeiten im Süden des Altarsundaments, ferner 17 Platten
des kleinen Frieses, acht in der Mauer weitlich des Tores, zwei örtlich davon, die übrigen
heben bei den Erdarbeiten. Die Zahl der kleinen Bruchttücke hatte schon Ende 187s licben-
bis achthundert betragen.
Im März 1S79 wurde der Mauerabbruch örtlich vom Tore sortgesetzt. »In der ganzen
30 m langen Strecke vom Tore bis zur südöltlichen Ecke . . . sanden lieh nur zwei große
Reliess« [n. 14, i und der obere Teil von n. 30, 3] und viele Bruchstücke. In dem von der Süd-
ostecke nach Nordorten ziehenden Abichnitt der Mauer wurde im April Platte n. 14,3 gesunden.
Der April [S79 brachte umsangreiche Funde beim Altarsundament selblt: die ganze Hekate-
gruppe [n. 10, 1—5] in einer »alten runden Zisterne« an der Südostecke der Ära und in nächster
Nähe davon ein Plattenitück des kleinen Frieses [n. 43], Aphrodite und der Leichenhausen
[n. 18, i: 2, der untere Teil von 18, 3 und die linke untere Ecke von n. 18,4] an der Nordostecke
des Altars, »vor allem aber entslieg dem Boden, und zwar ebensalls nahe der nordörtlichen Ecke des
Altarsundaments, Platte sür Platte die ganze Athenagruppe« [n. 16, 2—5], auch diele ebenso wie die
Aphroditegruppe gemilcht mit Platten des kleinen Frieses [n. 10. 25. 38 und der untere Teil
von n. 39]. Die gleichzeitig ersolgte Freilegung der Nordseite des Altarsundaments ergab »von
der Gigantomachie nur Fragmente, aber sehr zahlreich«. »Im Mai wurde die Westseite bis
zum Rande der Burgmauer ganz erledigt; es lag hier verhältnismäßig wenig Schutt, r/,—2 m
im Durchschnitt, und ergab bemerkenswerterweile außer einem Telephosrelies [n. 17], einigen
Fragmenten und Inschristen keine materiellen Resultate.«
In etwas weiterem Ablland von der Nordseite des Altars wurden im Juni in * der Nähe der
Nordostecke die Platten n. 17 und 18,4 gesunden und gleichfalls in etwas weiterem Ablland