36
in der Grafschaft Rappoltsweiler nebst der Herrschaft Bischweiler iin Elsaß unter
französischer Souveränität, ferner in den beiden gemeinschaftlichen, d. h. zur Hälfte
ihm gehörigen Grafschaften Sponheim und Lützelstein samt Guttenberg die Regie-
rung führte, bis er nach dem Hinscheiden des kinderlosen Herzogs Gustav Samuel
Leopold (1734) auch den Herzogsthrvn von Zweibrücken — allerdings nur für ein
einziges Jahr — einnehmen konnte.
Friedrich, der zweitgeborene, zählte beim Tode seines Laters erst II Jahre.
Nachdem seine Erziehung 1737 — 1739 durch eineu zweijährigen Aufenthalt an der
Universität Lehden abgeschlossen und er sich in Gemeinschaft mit seinem älteren
Bruder Christian durch Reisen in Deutschland, Italien und Frankreich weiter-
gebildet, schließlich auch einige Zeit am Hofe Ludwig XV. in Versailles verweilt
hatte, widmete sich Friedrich ganz der militärischen Laufbahn. Schon 1734 hatte
ihm sein herzoglicher Vater gleich nach geschehener llebernahme der zweibrücker
Regierung das elsässische Regiment (Us^ilnont rozml ck'XIsacw), dessen Inhaber der
Herzog als ehemaliger französischer Generalleutnant war, mit Genehmigung des
Königs von Frankreich abgetreten, nnd zwei Jahre später, 1736, war der jugend-
liche Oberstinhaber dem in Landau liegenden Regiment vorgestellt worden. Im
Jahr 1741 zog Friedrich — 17 Jahre alt — an der Spitze seines Regimentes,
das zn den an Kurfürst Albert von Bayern (Kaiser Karl VII.) abgegebenen fran-
zösischen Hilfstruppen zählte, in den Oesterreichischen Erbfvlgekrieg. Der Feldzug
führte ihn zuerst in Oesterreich selbst bis nach St. Pölten, zehn Meilen vor Wien,
sodann nach Böhmen, wo er sich vor Eger besonders auszeichnete und ferner an
dem nächtlichen Sturm auf Prag, der diesen festen Platz zu Fall brachte, rühmlichen
Anteil nahm.
Eine schwere Krankheit, die der Pfalzgraf in Pisek Überstand, setzte seiner-
kriegerischen Thätigkeit vorübergehend ein Ziel, doch war er — von Karl VII.
inzwischen zum Generalmajor ernannt — der der Verteidigung Prags gegen die
Truppen der Kaiserin schon wieder auf seinem Platz und machte die ganze lang-
wierige Belagerung mit durch. Nachdem sodann Pfalzgraf Friedrich auch durch
den König von Frankreich zum Narsekal cko aump (Generalmajor) ernannt worden
war und während des Jahres 1743 unter dem französischen Marschall Herzog
Broglie auf dem Kriegsschauplatz in Bayern Dienst gethan hatte, stand er im
folgenden Jahre bei dem französischen Heere am Rhein. Bei Weißenburg kam er
ins Gefecht mit Maria Theresias ungarischen Truppen, die den Rhein überschritten
und bereits die französische Lauterlinie — eine Kette von Schanzen nnd Verhauen
längs des rechten Ufers der Lauter — überwältigt hatten, nun aber durch das Gefecht
von Weißenburg wieder daraus vertrieben wurden. Die Waffenthat des Pfalz-
grafen, daß er sich während dieses Gefechtes an die Spitze seines Regimentes setzte
und so im feindlichen Feuer die Lauter durchschritt, hatte an dem Erfolg hervor-
ragenden Anteil. Der König von Frankreich ließ dafür durch seinen Kriegsminister
Grafen d'Argenson dem tapferen Oberst Anerkennung und Dank mit besonderem
Schreiben aussprechen.
Nachdem sich Friedrich am 6. Februar 1746 iu Mannheim mit Maria
Franziska Dorothea von Pfalz-Sulzbach vermählt hatte, trat er gegen Ende
desselben Jahres vom reformierten zum katholischen Bekenntnis über. Aus Anlaß
der Vermählung überließ ihm sein Bruder, Herzog Christian IV. von Zweibrücken,
die Verwaltung der Grafschaft Rappoltsweiler nebst dein Genuß von deren Ein-
künften zu seinem standesgemäßen Unterhalt. Ludwig XV. sandte dem Neu-
vermählten das Patent zum Generalleutnant und Kurfürst Karl Theodor ernannte
ihn zum kommandierenden General der beiden Leibgarden sowie aller pfälzischen
Truppen zu Fuß und zu Pferd, ferner verlieh er ihm ein Infanterieregiment,
nicht viel später an dessen Stelle ein Kavalerieregiment,- im Jahr 1751 — nach-
dem Pfalzgraf Friedrich von einer längeren Reise in Italien zurückgekehrt war
in der Grafschaft Rappoltsweiler nebst der Herrschaft Bischweiler iin Elsaß unter
französischer Souveränität, ferner in den beiden gemeinschaftlichen, d. h. zur Hälfte
ihm gehörigen Grafschaften Sponheim und Lützelstein samt Guttenberg die Regie-
rung führte, bis er nach dem Hinscheiden des kinderlosen Herzogs Gustav Samuel
Leopold (1734) auch den Herzogsthrvn von Zweibrücken — allerdings nur für ein
einziges Jahr — einnehmen konnte.
Friedrich, der zweitgeborene, zählte beim Tode seines Laters erst II Jahre.
Nachdem seine Erziehung 1737 — 1739 durch eineu zweijährigen Aufenthalt an der
Universität Lehden abgeschlossen und er sich in Gemeinschaft mit seinem älteren
Bruder Christian durch Reisen in Deutschland, Italien und Frankreich weiter-
gebildet, schließlich auch einige Zeit am Hofe Ludwig XV. in Versailles verweilt
hatte, widmete sich Friedrich ganz der militärischen Laufbahn. Schon 1734 hatte
ihm sein herzoglicher Vater gleich nach geschehener llebernahme der zweibrücker
Regierung das elsässische Regiment (Us^ilnont rozml ck'XIsacw), dessen Inhaber der
Herzog als ehemaliger französischer Generalleutnant war, mit Genehmigung des
Königs von Frankreich abgetreten, nnd zwei Jahre später, 1736, war der jugend-
liche Oberstinhaber dem in Landau liegenden Regiment vorgestellt worden. Im
Jahr 1741 zog Friedrich — 17 Jahre alt — an der Spitze seines Regimentes,
das zn den an Kurfürst Albert von Bayern (Kaiser Karl VII.) abgegebenen fran-
zösischen Hilfstruppen zählte, in den Oesterreichischen Erbfvlgekrieg. Der Feldzug
führte ihn zuerst in Oesterreich selbst bis nach St. Pölten, zehn Meilen vor Wien,
sodann nach Böhmen, wo er sich vor Eger besonders auszeichnete und ferner an
dem nächtlichen Sturm auf Prag, der diesen festen Platz zu Fall brachte, rühmlichen
Anteil nahm.
Eine schwere Krankheit, die der Pfalzgraf in Pisek Überstand, setzte seiner-
kriegerischen Thätigkeit vorübergehend ein Ziel, doch war er — von Karl VII.
inzwischen zum Generalmajor ernannt — der der Verteidigung Prags gegen die
Truppen der Kaiserin schon wieder auf seinem Platz und machte die ganze lang-
wierige Belagerung mit durch. Nachdem sodann Pfalzgraf Friedrich auch durch
den König von Frankreich zum Narsekal cko aump (Generalmajor) ernannt worden
war und während des Jahres 1743 unter dem französischen Marschall Herzog
Broglie auf dem Kriegsschauplatz in Bayern Dienst gethan hatte, stand er im
folgenden Jahre bei dem französischen Heere am Rhein. Bei Weißenburg kam er
ins Gefecht mit Maria Theresias ungarischen Truppen, die den Rhein überschritten
und bereits die französische Lauterlinie — eine Kette von Schanzen nnd Verhauen
längs des rechten Ufers der Lauter — überwältigt hatten, nun aber durch das Gefecht
von Weißenburg wieder daraus vertrieben wurden. Die Waffenthat des Pfalz-
grafen, daß er sich während dieses Gefechtes an die Spitze seines Regimentes setzte
und so im feindlichen Feuer die Lauter durchschritt, hatte an dem Erfolg hervor-
ragenden Anteil. Der König von Frankreich ließ dafür durch seinen Kriegsminister
Grafen d'Argenson dem tapferen Oberst Anerkennung und Dank mit besonderem
Schreiben aussprechen.
Nachdem sich Friedrich am 6. Februar 1746 iu Mannheim mit Maria
Franziska Dorothea von Pfalz-Sulzbach vermählt hatte, trat er gegen Ende
desselben Jahres vom reformierten zum katholischen Bekenntnis über. Aus Anlaß
der Vermählung überließ ihm sein Bruder, Herzog Christian IV. von Zweibrücken,
die Verwaltung der Grafschaft Rappoltsweiler nebst dein Genuß von deren Ein-
künften zu seinem standesgemäßen Unterhalt. Ludwig XV. sandte dem Neu-
vermählten das Patent zum Generalleutnant und Kurfürst Karl Theodor ernannte
ihn zum kommandierenden General der beiden Leibgarden sowie aller pfälzischen
Truppen zu Fuß und zu Pferd, ferner verlieh er ihm ein Infanterieregiment,
nicht viel später an dessen Stelle ein Kavalerieregiment,- im Jahr 1751 — nach-
dem Pfalzgraf Friedrich von einer längeren Reise in Italien zurückgekehrt war