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https://doi.org/10.11588/diglit.27262#0237
22Z
Ihr unwürdiger Oncls empfindet gegenwärtig,
daß die Laster bald oder spat ihre Bestrafungen
zu gewarten haben. In einigen Tagen werden
Sie den Befehl des Königes zu der Zurückkunft
in Ihr Vaterland erhalten. Eilen Sie, mein lie-
ber Graf! Ihr Vaterland erwartet Sie mit Ver-
langen, durch seinen Eifer die Fehler zu verbessern,
die es gegen Sie begangen hat.
Ich saß wohl eine Minute lang sprach - und
sühtlos auf meinem Stuhl, und kaum kam ich
wieder zu mir, als mich die Entzückung zu einer
Menge lächerlicher Ausschweifungen verleitete.
Und dennoch was war der Grund aller meinem
Entzückung? Ein wenig Glanz einer äußerlichen
Ehre, von deren Höhe ich schon einmal in den
Staub herab gefallen war, und von der ich jeden
Augenblick aufs neue wieder herab stürzen konnte.
Dieses neue Glück war meiner Liebe allzuvortheil-
haft, als daß es der Frau Wells hätte sollen ver-
schwiegenbleiben. Ich fragte sie: Ob der Graf
von P. eben so unglücklich in seiner Liebe gegen sie
seyn würde, als ich es bisher gewesen wäre? Der
Brief, den ich ihr Zugleich übergab, lösete ihr zum
. Theil die Dunkelheit meiner Frage auf, und die
Erzählung der vornehmsten Punkte meiner Ge-
schichte entdeckte ihr, daß ihr Liebhaber Niemand
als der Graf von P. selbst sey. Ich empfand mit
Vergnügen, daß ihr diese neue Entdeckung nicht
gleichgültig sey, und daß ihre Liebe gegen mich
durch die schmeichlerische Vorstellung einer Gräfin
von
Ihr unwürdiger Oncls empfindet gegenwärtig,
daß die Laster bald oder spat ihre Bestrafungen
zu gewarten haben. In einigen Tagen werden
Sie den Befehl des Königes zu der Zurückkunft
in Ihr Vaterland erhalten. Eilen Sie, mein lie-
ber Graf! Ihr Vaterland erwartet Sie mit Ver-
langen, durch seinen Eifer die Fehler zu verbessern,
die es gegen Sie begangen hat.
Ich saß wohl eine Minute lang sprach - und
sühtlos auf meinem Stuhl, und kaum kam ich
wieder zu mir, als mich die Entzückung zu einer
Menge lächerlicher Ausschweifungen verleitete.
Und dennoch was war der Grund aller meinem
Entzückung? Ein wenig Glanz einer äußerlichen
Ehre, von deren Höhe ich schon einmal in den
Staub herab gefallen war, und von der ich jeden
Augenblick aufs neue wieder herab stürzen konnte.
Dieses neue Glück war meiner Liebe allzuvortheil-
haft, als daß es der Frau Wells hätte sollen ver-
schwiegenbleiben. Ich fragte sie: Ob der Graf
von P. eben so unglücklich in seiner Liebe gegen sie
seyn würde, als ich es bisher gewesen wäre? Der
Brief, den ich ihr Zugleich übergab, lösete ihr zum
. Theil die Dunkelheit meiner Frage auf, und die
Erzählung der vornehmsten Punkte meiner Ge-
schichte entdeckte ihr, daß ihr Liebhaber Niemand
als der Graf von P. selbst sey. Ich empfand mit
Vergnügen, daß ihr diese neue Entdeckung nicht
gleichgültig sey, und daß ihre Liebe gegen mich
durch die schmeichlerische Vorstellung einer Gräfin
von