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Der Pionier — Band 4.1911/​1912

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9. Heft, Juni 1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.56250#0076
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72

ANREGUNGEN

Abb. 9 — Kasel
Halbseidenstoff. Palmetten, Bäumchen, Vögel und Hirsch”.
Norddeutschland, 15. Jahrh. — Text S. 67


Die Kosten der Isolierung mit einem solchen
Handbetriebsapparate stellen sich deshalb
gegenüber Anwendung von motorischer Kraft
und besonders solcher Sägeapparate, die elek-
trisch in Betrieb gesetztwerden und den Strom,
wenn keiner in der Nähe zu haben ist,
auf der Arbeitsstelle durch eine kostspielige
schwerfällige Stromerzeugungsanlage erzeugen
müssen, wesentlich billiger, ohne, was das Iso-
lierungsverfahren anbetrifft, auch nur im
mindesten von dem anderer Trockenlegungs-
firmen abzuweichen, die mit oben geschilderten
kostspieligen Sägeanlagen arbeiten und daher
gezwungen sind, hohe Isolierungspreise zu
verlangen. Das Isolierungsverfahren bei Ver-
wendung von Sägeapparaten besteht nun darin,
dass die Mauern in Stücken von 0,70 bis
1,0 m Länge und in einer Schnittfugenstärke
von 1 cm horizontal durchsägt werden. In
die Schnittfuge des Horizontalschnittes wird

dann sofort die Bleiisolierungsplatte ein-
gezogen und die Fuge hiernach in Ab-
ständen von 50 cm von innen und aussen
mit eisernen Flachkeilen zur Vermeiduno-
von Setzungen fest verkeilt. Ist auf
diese Weise die ganze Mauerfront durch-
sägt, isoliert und verkeilt, so wird in
die vorhandenen Hohlräume der Schnitt-
fuge bei vorheriger Anbringung einer
unterhalb der Fuge abgedichteten Ver-
schalung von oben so lange dünnflüssiger
Portlandzement eingegossen, bis alle Hohl-
räume damit gesättigt sind. Hat sich
der Portlandzement erhärtet, wird die
Verschalung weggenommen und bei an-
deren inzwischen isolierten Mauern ver-
wendet. Das derartig durchgeführte Iso-
lierungsverfahren ist ein absolut zuver-
lässiges, gefahrloses und radikales und
darum auch für jeden Hausbesitzer das
billigste.
Die Hausbesitzer, die mit feuchten
Wänden in ihren Häusern zu tun haben,
wissen von den Verdriesslichkeiten und
Schädigungen (Entstehung von Haus-
schwamm, Schädigung der Gesundheit
der Inwohner, Unverkäuflichkeit des
Objektes) ein Lied zu singen. Aber auch
für die Trockenlegung von Monumentalbauten,
wie Kirchen, Schulen, Klöstern usw., dürfte das
erwähnte Isolierungsverfahren mit Flilfe von
handlichen Sägeapparaten von Vorteil sein.
(Fortsetzung folgt.)
ANREGUNGEN
Geschmacklosigkeiten vermeiden! —
Wir müssen uns davor hüten, Bücher, Schrift-
stücke, Ansichtskarten, Empfehlungen oder
sonstige Drucksachen zu verbreiten, deren Aus-
stattung dem guten Geschmack keine Rech-
nung trägt. Derartige Kundgebungen sind in
künstlerischem Gewände am wirksamsten, wie
die illustrierten Blätter der Gegner der christ-
lichen Weltanschauung einem jeden klarmachen
könnten. Durch Geschmacklosigkeiten gefähr-
det man unser Ansehen in den eigenen Reihen
und liefert dem Gegner Waffen des Spottes.
Für was haben wir unsere Künstler?

Redaktion: S. Staudhamer; Verlag der Gesellschaft für christliche Kunst, G. m. b. II.; Druck der Verlagsanstalt
vorm. G. J. Manz, Buch- und Kunstdruckerei; sämtlich in München.
 
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