Rezepte. Eine ,,Tabula Holzschuher“ (Landkarte?) 145
sügkalb sey et ex eo accipe das gelüng, abiecto feile, sple[ne]. . .42
gürgel. Et recipe folia salviae 3 II. Hack das gelüng cum salvia
subtiliter, postea distilla . . ,43 Unge locum brachii aut pedis pey
einer wirm44 mane et sero ad libitum semel in die . . ,45 So ge-
wint es flaisch. 5
Mitto etiam tibi formam torcularis46 pro exprimendis succis
ex herbis pro Hensin im Hoff, pro ut . . ,47 ita vidi in Italia.
Nescio si artifices48 vestri ex hac pictura se possint resolvere.49
Quid dicam, quod non remitto tabulam Holtzschuher ?50 Pro-
fecto paratus sum remittere, sed neminem habui, qui mihi in istis 10
diebus pingeret arma civitatum illarum51 et scribere nomina, nisi
post Pasca. Sed dabo operam. Et ego multis fui impeditus et
oracionibus52 et negotiis et cum fratre53 meo docendo ipsum
distillare aliquas aquas. Item libellos tuos similiter remittam.
Sed qui geomantiam54 scribit, nimis tarde scribit. Fecit hoc, quia 15
choralis est et tota die choro deservivit cantando et psallendo.
Cetera tuus familiaris expediet.
1 Vermutlich derselbe wie der am Schluß des Briefes genannte „familiaris“,
also ein Hausgenosse P.s, vielleicht sein Amanuensis, dessen Namen wir um
jene Zeit nicht wissen. P.s Neffe Johannes Geuder (s. Nr. 203) kommt wohl
kaum in Frage.
2 Es handelt sich um die Erfolge der Franzosen in Italien kurz vor ihrem
großen Sieg bei Ravenna (11. April 1512), den ihr Feldherr, der geniale
Gaston de Foix, mit dem Leben bezahlte.
3 Wohl Wilhelm Haller (1177-1534:), der Gemahl der reichen Dorothea Lan-
dauerin, mit der er wohl schon damals in zerrütteter Ehe lebte, woran zum
großen Teil seine Verschwendungssucht und Schuldenmacherei die Schuld
trugen. Die Ehe wurde 1517 aufgelöst durch das geistliche Gericht in Bamberg,
das schon um die Zeit unseres Briefes in Tätigkeit getreten ist, da Beheim fa
wohl als dessen Anwalt angerufen wird (promotor iustitiae? s. Nr. 198
Anm. 27). Vgl. Albert Gümbel, Dorothea Hallerin. Der Eheroman einer
Dürerschen Frauen gestalt, Nbgl925, und Rez. dazu von Reiche, Mitt. XXVI
S. 380 ff. sowie dessen Bericht über einen Gümbelschen Vortrag desselben
Betreffs, Jahresbericht 1923 des Ver. f. Gesch. d. Stadt Nbg S. 59 ff. War P.
mit Wilhelm Haller vielleicht befreundet ?
3a Juvenalis I 3, 41 ff.
4 Es handelt sich um die vorläufige gerichtliche Beschlagnahme von Hallers
Gütern zur Sicherstellung der Forderungen der Frau.
5 Ohne eindringliche und zeitraubende Untersuchungen läßt sich der juri-
stische Sachverhalt nicht klären. Beheim hat wohl im Sinne, durch Einreden,
Rechtsbehauptungen und Beweisangebote gegen die einstweiligen gerichtlichen
10 Pirckheimer II
sügkalb sey et ex eo accipe das gelüng, abiecto feile, sple[ne]. . .42
gürgel. Et recipe folia salviae 3 II. Hack das gelüng cum salvia
subtiliter, postea distilla . . ,43 Unge locum brachii aut pedis pey
einer wirm44 mane et sero ad libitum semel in die . . ,45 So ge-
wint es flaisch. 5
Mitto etiam tibi formam torcularis46 pro exprimendis succis
ex herbis pro Hensin im Hoff, pro ut . . ,47 ita vidi in Italia.
Nescio si artifices48 vestri ex hac pictura se possint resolvere.49
Quid dicam, quod non remitto tabulam Holtzschuher ?50 Pro-
fecto paratus sum remittere, sed neminem habui, qui mihi in istis 10
diebus pingeret arma civitatum illarum51 et scribere nomina, nisi
post Pasca. Sed dabo operam. Et ego multis fui impeditus et
oracionibus52 et negotiis et cum fratre53 meo docendo ipsum
distillare aliquas aquas. Item libellos tuos similiter remittam.
Sed qui geomantiam54 scribit, nimis tarde scribit. Fecit hoc, quia 15
choralis est et tota die choro deservivit cantando et psallendo.
Cetera tuus familiaris expediet.
1 Vermutlich derselbe wie der am Schluß des Briefes genannte „familiaris“,
also ein Hausgenosse P.s, vielleicht sein Amanuensis, dessen Namen wir um
jene Zeit nicht wissen. P.s Neffe Johannes Geuder (s. Nr. 203) kommt wohl
kaum in Frage.
2 Es handelt sich um die Erfolge der Franzosen in Italien kurz vor ihrem
großen Sieg bei Ravenna (11. April 1512), den ihr Feldherr, der geniale
Gaston de Foix, mit dem Leben bezahlte.
3 Wohl Wilhelm Haller (1177-1534:), der Gemahl der reichen Dorothea Lan-
dauerin, mit der er wohl schon damals in zerrütteter Ehe lebte, woran zum
großen Teil seine Verschwendungssucht und Schuldenmacherei die Schuld
trugen. Die Ehe wurde 1517 aufgelöst durch das geistliche Gericht in Bamberg,
das schon um die Zeit unseres Briefes in Tätigkeit getreten ist, da Beheim fa
wohl als dessen Anwalt angerufen wird (promotor iustitiae? s. Nr. 198
Anm. 27). Vgl. Albert Gümbel, Dorothea Hallerin. Der Eheroman einer
Dürerschen Frauen gestalt, Nbgl925, und Rez. dazu von Reiche, Mitt. XXVI
S. 380 ff. sowie dessen Bericht über einen Gümbelschen Vortrag desselben
Betreffs, Jahresbericht 1923 des Ver. f. Gesch. d. Stadt Nbg S. 59 ff. War P.
mit Wilhelm Haller vielleicht befreundet ?
3a Juvenalis I 3, 41 ff.
4 Es handelt sich um die vorläufige gerichtliche Beschlagnahme von Hallers
Gütern zur Sicherstellung der Forderungen der Frau.
5 Ohne eindringliche und zeitraubende Untersuchungen läßt sich der juri-
stische Sachverhalt nicht klären. Beheim hat wohl im Sinne, durch Einreden,
Rechtsbehauptungen und Beweisangebote gegen die einstweiligen gerichtlichen
10 Pirckheimer II