Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Platner, Ernst Zacharias; Bunsen, Christian Karl Josias von; Roestell, Friedrich Wilhelm; Niebuhr, Barthold Georg; Hoffmann, Friedrich; Gerhard, Eduard; Sarti, Emiliano
Beschreibung der Stadt Rom (Band 3. Die sieben Hügel, der Pincio, das Marsfeld und Trastevere, Dritte Abtheilung): Das Marsfeld, die Tiberinsel, Trastevere und der Janiculus, oder der Beschreibung zehntes und elftes Buch — Stuttgart und Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1842

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.71136#0025
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Das Pelabrum und Argiletum.

5

Terentum. Dagegen gehörte hierher wahrscheinlich das T e-
rentu m oder Tarentum, eine Gegend an dem äus'sersten Ende
des Marsfeldes, wo ein dem Dis und der Proserpina geweihter
unterirdischer Altar nach Zosimus seit den Albanerkriegen,
jedenfalls seit sehr alter Zeit sich befand und am Vorabende
der Säcularspiele durch Reinigungs- und Sühnopser geehrt
wurde, worauf die Rennen im Marsselde und die übrigen
Feste und Opfer folgten. Von den Opfern daselbst gibt
Valerius Maximus 11. 4. und vielleicht nach ihm Zosimus
II. 1 ff. eine ausführliche Beschreibung, wobei es an fabel-
hasten Geschichten nicht sehlt. Wir legen dasselbe an das-
jenige Ende des Marsfeldes, welches zwischen Capitol und
Tiber sich erstreckt, weil der Sumpsgrund des Terentum
bei Ovid *) der Ort ist, wo die Flotte Euanders unter dem
Palatin anlegt. Zu unsrer Annahme passt vortrefslich, dass
die Menschenopfer, welche nach einer dunkeln Nachricht**)
dem Dis bis auf Herkules' Ankunft gebracht wurden, so wie
die Sühnopfer, die man an ihre Stelle setzte, mit der nahe-
liegenden heiligen Brücke (pons sublicius) in Verbindung
gebracht werden.

Thl.2. S. 367 angeführt zu haben und trage sie hiernach. Diallo,
quia universi mundi sacerdos, qui appellatur Dium, Martialis,
quod Mars conditoris urbis parens. Quirinalis socio imperii
Romani Curibus ascito Quirino. Ich freue mich, in
den Resultaten der dort kurz vorgetragenen Untersuchung mit
Herrn Professor Ambrosch zusammengetroffen zu seyn, welcher
in seinen gründlichen Studien und Andeutungen u. s. w,
Breslau 1859 S. 108 ff• , im Wesentlichen über Sancus und
Quirinus dieselbe Ansicht vorträgt, ohne allen Zweifel ohne
meinen Aufsatz zu kennen, da er ihn so wenig hierbei, wie
bei seiner Ansicht über die Lesart Collis Mutialis statt Mar-
tialis bei Varro L. L. V. §. 52 (S. 155. Anm. 128) anführt.
Ich hatte ein Jahr vorher, Besch, v. Rom Bd. Hl. 2. S. 367
Anrn., völlig dieselbe Meinung entwickelt. Aus dem Umstande,
dass Herr A. auch Bunsens Abhandlung über das Forum nur
in der französischen Bearbeitung, welche in den Annalen des
archäologischen Instituts erschienen ist, anführt, nicht in der
Beschreibung von Rom Bd. III. Thl. 2 (1838), muss ich
scliessen, dass er den betreffenden, ein volles Jahr vor dem
Datum seiner Vorrede erschienenen Band gar nicht benutzt
hat. Dass der Pontifex Maximus nicht in der Regia wohnte
hat A. S. 30 ff. gegen Bunsen bewiesen.
*) Fast. I. 501.
**) Fest. im Auszug v. Sexagenarios.
 
Annotationen