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Allgemeine Einleitung.
sein Haus im Felde des Juppiter (Campus Jovis) gelegen
habe. Dieses ist uns sonst völlig unbekannt. Weder Dio
noch die Geschichtschreiber der historia Augusta reden von
seiner Gründung ; ich vermuthe also, dass es später angelegt
wurde, und dass das gleichbenannte Nymphäum dazu gehörte.
Bedenken wir ferner, dass Diocletian sich besonders gern mit
Juppiter vergleichen liess, dass er sich Jovius nannte, dass
auf seinen Münzen dieser Gott ausnehmend häufig vorkommt,
dass er endlich nach dem Zeugnisse der Imperia Caesarum
zwei Nymphäen anlegte, wovon das eine wohl bei seinen
Thermen sich befand: so werden wir es wenigstens sehr
wahrscheinlich finden, dass das andere das des Juppiter war,
welches die Notitia in der siebenten Region verzeichnet
und dass diess mit dem Felde zusammenhing. Nun sind im
Palaste Piombino noeli alte Reste vorhanden, auf welche der ver-
diente Fea zuerst aufmerksam gemacht hat (Varietä di notizie
c. 10 und Frammenti di Fasti p. LXXVI). Nach ihm bestehen
die dort vorhandenen Ziegelmauern aus einer Art von Porticus
von drei Stockwerken. Canina dagegen läugnet in seiner
Indicazione pag. 2 diese Bestimmung, denn es fänden sich in
diesen vollkommen schmucklosen Mauern verschiedene Unter-
abtheilungen von verschiedener Grösse, welche zu der Bauart
der Porticus nicht passten; ferner seyen nicht allein Blei-
röhren, zu einer Wasserleitung (gewiss der Virgo) gehörig,
dort entdeckt worden, sondern man habe unter dem Corso
dem Palaste Buonaccorsi gegenüber selbst eine Menge Wassers
gefunden. Desshalb entscheidet sich Canina für Bäder: mir
scheinen die angeführten Umstände auf jenes Nymphäum und die
Umfassungsmauer des Feldes zu passen, wofür auch die ge-
pflasterte Strasse spricht, auf die man, wie mir des Fürsten
Anwalt Cavalier Servi erzählte, stiess. Sie sey vonder M. Aurels
säule hergekommen, zu beiden Seiten derselben seyen Ziegel-
mauern nicht höher als ein Stockwerk gewesen, unter ein-
ander durch Bögen, die über die Gasse geführt gewesen
seyen, verbunden. Jene Strasse erwähnt auch Canina mit
der Bemerkung, sie sey vom Corso nach S. Maria in Via
hingegangen. Mir gelang es nicht, die Reste zu sehen: es
hiess, sie seyen vermauert, indessen wird man hoffentlich
Allgemeine Einleitung.
sein Haus im Felde des Juppiter (Campus Jovis) gelegen
habe. Dieses ist uns sonst völlig unbekannt. Weder Dio
noch die Geschichtschreiber der historia Augusta reden von
seiner Gründung ; ich vermuthe also, dass es später angelegt
wurde, und dass das gleichbenannte Nymphäum dazu gehörte.
Bedenken wir ferner, dass Diocletian sich besonders gern mit
Juppiter vergleichen liess, dass er sich Jovius nannte, dass
auf seinen Münzen dieser Gott ausnehmend häufig vorkommt,
dass er endlich nach dem Zeugnisse der Imperia Caesarum
zwei Nymphäen anlegte, wovon das eine wohl bei seinen
Thermen sich befand: so werden wir es wenigstens sehr
wahrscheinlich finden, dass das andere das des Juppiter war,
welches die Notitia in der siebenten Region verzeichnet
und dass diess mit dem Felde zusammenhing. Nun sind im
Palaste Piombino noeli alte Reste vorhanden, auf welche der ver-
diente Fea zuerst aufmerksam gemacht hat (Varietä di notizie
c. 10 und Frammenti di Fasti p. LXXVI). Nach ihm bestehen
die dort vorhandenen Ziegelmauern aus einer Art von Porticus
von drei Stockwerken. Canina dagegen läugnet in seiner
Indicazione pag. 2 diese Bestimmung, denn es fänden sich in
diesen vollkommen schmucklosen Mauern verschiedene Unter-
abtheilungen von verschiedener Grösse, welche zu der Bauart
der Porticus nicht passten; ferner seyen nicht allein Blei-
röhren, zu einer Wasserleitung (gewiss der Virgo) gehörig,
dort entdeckt worden, sondern man habe unter dem Corso
dem Palaste Buonaccorsi gegenüber selbst eine Menge Wassers
gefunden. Desshalb entscheidet sich Canina für Bäder: mir
scheinen die angeführten Umstände auf jenes Nymphäum und die
Umfassungsmauer des Feldes zu passen, wofür auch die ge-
pflasterte Strasse spricht, auf die man, wie mir des Fürsten
Anwalt Cavalier Servi erzählte, stiess. Sie sey vonder M. Aurels
säule hergekommen, zu beiden Seiten derselben seyen Ziegel-
mauern nicht höher als ein Stockwerk gewesen, unter ein-
ander durch Bögen, die über die Gasse geführt gewesen
seyen, verbunden. Jene Strasse erwähnt auch Canina mit
der Bemerkung, sie sey vom Corso nach S. Maria in Via
hingegangen. Mir gelang es nicht, die Reste zu sehen: es
hiess, sie seyen vermauert, indessen wird man hoffentlich