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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0433
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Einer schonen Griechin. 425

-Ordnung rn ihren Gedankten an den Tag zu
legen schiene? die Leichtsinnigkeit und der Un-
verstand ihrer Anklägerin war mir endlich be-
kam genug; und ob ich gleich nicht glaubte,
daß sie rm Stand wär, die Tbeophe vorsetz-
Lieh zu verleumden, ss hatte ich doch keinen
Zweifel, es werde ihr das Mißvergnügen, so
ich über ihre Aufführung bezeuget, höchst em-
pfindlich gefallen ftyn, und daher alles herbey
suchen, wie sie sich an mir, oder an der Theo-
phe, oder auch an der Person, solch an ihrs
Stelle gesetzt, rächen möge.
Unterdessen, da dieselbe noch in meinem
Hauß wohnete, und ich nicht haben wolle,
daß das Geheimniß, welches sie mir anver-
trauer, weder vor ihren, noch vor meinen
Mund käme, so antwortete ich, daß derglei-
chen schwere Beschuldigungen eine doppelte
Vorsicht unumgänglich erforderten, und Höf-
te nimmermehr, daß sie an einer fehlen werde.
Die erste sey, daß man von allem sowohl we-
gen meines Hauses, als der jungen Griechin
Ehre eine genau Verschwiegenheit hielte; die
andere, daß man solche nicht als gewisse Wahr-
heiten betrachten müsse, biß sie durch untrüg-
liche Zeugnisse bekräftiget worden- Die Ver-
schwiegenheit, sagte ich zu ihr, ist eins Sacke,
die ich ihnen hiemit so ernstlich anbefchle, daß
sie auf keine Weise dawieder handeln können,
ohne aus mir ihren Tod Feind zu machen;
und was die Gewißheit anlangt, zu welcher
ick zu gelangen wünschte, so werden sie von
sich selbst begreifen, daß solche so nöthig ist,
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