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Im Kampf um die Kunst: die Antwort auf den Protest deutscher Künstler — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.3376#0070
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RICHARD WINCKEL — RUDOLF BOSSELT — W. TRÜBNER 63

yA us der Kreuzung deutscher Zeichenkunst mit französischer
Malerei erwächst die bildende Kunst unserer Zukunft.

Magdeburg. Riehard Wlnckel.

-w-

J ch halte die Vinnensche Broschüre nicht für so wichtig, dass
man ihr die Beachtung einer Gegenbroschüre schenken
sollte. Künstlerische Entwicklungen, und um solche handelt
es sich, gehen ihren Weg unbekümmert um Proteste, wie sie
Vinnen organisiert hat.

Magdeburg. Rudolf Bosselt.

\T on vielen Seiten ist mir bereits der Vorwurf gemacht worden,
dass ich einen Protest blindlings unterzeichnet hätte, den
ich seinem Inhalte nach unmöglich gutheissen könne. Da ich
bei näherem Hinsehen diesen von mir gemachten faux pas
auch gleich erkannt hatte, so beeilte ich mich vor Druck-
legung des unterzeichneten Protestes, den Fehler wieder gut
zu machen und ersuchte sofort den Verfasser desselben, mir
noch zu gestatten, den in der Sache von mir eingenommenen
Standpunkt mit einigen Worten näher präzisieren zu dürfen.
Leider kam ich zu spät, die Schrift war bereits im Druck be-
gonnen, und so kann ich nur durch eine nachträgliche Darlegung
meines Standpunktes mich der Öffentlichkeit gegenüber recht-
fertigen.

Ich war von jeher ein Gegner der auf allen deutschen Kunst-
ausstellungen von seiten der deutschen Künstlerschaft so eifrig
betriebenen Propaganda für ausländische Kunsterzeugnisse, so
lange das Ausland dieses Entgegenkommen nicht in gleicher
Münze zurückzubezahlen sich bereit erklärt hat. Dagegen
anerkenne ich aufrichtigst die Verdienste unserer gegenwärtigen
deutschen Galeriedirektoren, soweit dieselben solche modernen
französischen Kunstwerke erworben haben, denen von der


 
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