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Reisner, Ferdinand; Leopold; Maria Louisa
Rebecka die Braut Isaaks: bey höchstbeglückter Vermählung des durchleuchtigsten Erzherzogs von Oesterreich Petri Leopoldi Josephi königlicher Hoheit mit der durchl. spanischen Infantinn Maria Louisa königlichen Hoheit im 1765. Jahre auf der Schaubühne aufgeführet — Innsbruck, 1768 [VD18 14354152]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34584#0021
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Rebecka.
O liebstes Brüderchen ! laß dein unzeitigs Sorgen;
Dir ist das große Glück, das mir beschert, verborgen.
Der Fremdling ist ein Mann, der seinen Fürsten gleicht,
Fürwahr er hat mein Herz zur reinen Lieb erweicht.
Er bringt uns ächte Lust, und unverfälschte Wonne,
Die Sach entwickelt sich Key froher Mvrgcnsonne.
phlü.
O welches Wunderthier! da er hier Rast begehrt,
Nimmt er nvchSpeis, noch Trank. Wenn ihndieLuft ernährt!
Rebecka.
Ein Pilgrim darf ja doch im Land auch übernachten!
Kann nicht sogar ein Ries von langer Reise schmachten?
Phtt!.
Wer weder Speis, noch Trank, wie Gäste tbun, geneußt,
Wo doch des Vaters Haus von Milch und Honig fleußt,':
Der muß ja thöricht seyn ? er will so gar nicht rasten,
Tilgt er die Mattigkeit, den Hunger durch das Fasten?
Dreß ist doch unerhört? ich sprach ihm selber zu.
Iß , Fremdling ! ohne Scheu : was stört ihm dann die Ruh?
Rebcckti.
Der treuen Knechte Pflicht verzögert nicht bis Morgen;
Weil sie der Fürsten Wohl und Willen treu besorgen.
Er thut, was ihm sein Herr so triftig auferlcgt;
Weil er im Herzen Sorg ; im Busen Liebe hegt.
Der Vater spricht mit ihm ; die Mutter will ihn sehen,
Gott hat ihn hcrgefährt; sein Amt wird wohl bestehen.
Zweyter Auftritt.
Laban.
Geh, Kind ; die Mutter rief: und du entfernest dich?
b Phul.
 
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