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Repertorium für Kunstwissenschaft — 9.1886

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Frimmel, Theodor von: Carl Andreas Ruthart
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https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0174

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144

Dr. Theodor Frimmel:

Vergleiche Waagen a. a. 0. »Elenthiere und Hirsche. Gute Bilder.« [Die Galerie
besitzt noch als Nr. 101 eine Gopie nach einer Bärenhetze von Ruthart, deren
Original mir nicht bekannt ist. Die Darstellung ist am nächsten verwandt mit
der auf dem unten zu beschreibenden Bilde bei Schönborn und zeigt viele
Analogien mit dem Louvrebilde und dem Ruthart bei Baron Speck.]
[Wien, Sammlung des Grafen Stephan Keglevich. Aus dieser wurde
im März 1878 ein schönes echtes Bild von Ruthart: »Bären in einer Fels-
schlucht von Hunden gejagt, verkauft22). Der Auctionskatalog beschreibt
das Bild folgendermassen: »44. In einer stimmungsvollen düsteren Felsen-
landschaft haben Hunde einen grossen Bären, der schon einige von ihnen
zerfleischt hat, angefallen. Rechts stürzt ein andrer Bär, ebenfalls von Hunden
angegriffen, mit diesen eine Felswand herunter, während im Hintergründe, aus
einer Höhle hervorbrechend, ein dritter Bär die Hunde vor sich herjagt.«
Auf Leinwand. Br. 1,21, H. 0,85. Einer gütigen Mittheilung von Herrn H.
0. Miethke zufolge kam das Bild bei der Auction um 300 fl. an einen
Herrn Binder] 23).
[Wien, Sammlung des Fürsten Kaunitz. In dieser befanden sich,
wie Füssli und Nagler berichten, mehrere Bilder von Ruthart. In Füssli’s
Nachträgen heisst es: »Im kaunizischen Cabinette eine Bären- und eine
Hirschjagd«. Im Artikel Rhein, gleichfalls in Füssli’s Nachträgen, sind
zwei geschabte Blätter Rhein’s von 1804 erwähnt, die nach den Ruthart’s bei
Kaunitz ausgeführt sind. Nagler combinirt beide Angaben in seinem Künstler-
lexikon. Die Galerie Kaunitz wurde in den Jahren 1820 und 1829 versteigert.
Vergl. das »Verzeichniss einer auserlesenen Sammlung von Oehl-Gemählden . . .
welche im Nachhange der am 13. März 1820 abgehaltenen öffentlichen Ver-
steigerung hier in Wien auf der Mehlgrube . . . verkauft wird . . .« Wien 1829.
In diesem Katalog werden die Bärenhetze und die Hirschjagd von Ruthart
unter Nr. 62 kurz erwähnt und sehr gelobt. Im Auctionskatalog von 1820
kommt kein Ruthart vor. Wohin die zwei Bilder gekommen sind, ist unbe-
kannt, ebenso wie eine eingehende Beschreibung bisher nirgends aufzufinden war.]
Wien, Fürstlich Liechtenstein’sche Galerie. Nr. 845. Hirsch von
Luchsen überfallen. Felsschlucht. Oben links blickt aus einer Felsspalte
ein Dachs auf die Scene herab. Rechts Ausblick auf eine Gebirgslandschaft.
In der Mitte des Vordergrundes liegt ein Pferdeschädel. Bezeichnung links
unten: » G
RVTHART «
in schwarzer Schrift auf braunem Grunde. Das H und A sind miteinander
verbunden. Das A lehnt sich an das H. Das C steht über der Mitte des
Zunamens. Auf Leinwand. Br. 0,65, H. 0,52. Stellenweise später mit einem
braunen Thon übergangen. (Schlechter Firniss?) — Nr. 847. Der Hirt. Quer-
über im Vordergründe steht ein Esel. Sein Treiber lehnt sich auf ihn. Herum

22) Ich habe das Bild vor der Auction gesehen.
23) Der Preis wird erwähnt in Graesse’s »Zeitschrift für Museologie und
Antiquitätenkunde« I. (1878) S. 30.
 
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