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Repertorium für Kunstwissenschaft — 9.1886

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Muther, Richard: Chronologisches Verzeichniss der Werke Hans Burgkmair's des Aelteren 1473-1531
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https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0475

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Chronologisches Verzeichniss der Werke Hans Burgkmair’s des Aelteren. 411

Apostelamt, darunter die Erweckung der Drusiana und die Vision auf Patmos,
die linken Seitenbilder oben das Martyrium des Johannes, darunter das Wunder
mit den Hölzern und Kieselsteinen, die er in Gold und Edelsteine verwandelt,
und das Wunder mit dem vergifteten Kelch des heidnischen Oberpriesters
Aristodemus. Auf einem Steinpfeiler des Mittelbildes die Inschrift: Hanns
Burgkmair 1502. Augsburger Galerie Nr. 20—22.
1504.
4. Die Basilika Sta. Croce. Breite, dreitheilige Bildtafel in Spitzbogen-
form, von Veronica Welser gestiftet und mit 187 Gulden bezahlt. Im obern
Bogenfelde des Mittelbildes sieht man Christus am Kreuz, darunter die Kirche
Sta. Croce, zu der viele Pilger wallen, auf den Seitenbildern die Legende der
hl. Ursula und ihrer 11000 Jungfrauen. Ueber dem Eingang zum Vorhof der
Kirche die Inschrift: »Hanns Burgkmair M(aler) vo Augsburg Anno 1504. Die-
ser Zusatz »Maler von Augsburg« deutet darauf hin, dass das Bild ausserhalb
Augsburgs, wahrscheinlich in Italien, entstand. Augsburger Galerie Nr. 24.
Wahrscheinlich gleichzeitig:
5. Der Ursula-Altar. Altarbild mit zwei Flügeln. Auf dem Mittelbild
der Tod der hl. Ursula und ihrer Jungfrauen in der Nähe von Cöln. Auf dem
linken Flügelbilde der König der Hunnen an der Spitze seiner Krieger, auf dem
rechten mehrere mit Beute beladene Schiffe. Auf den Aussenseiten der beiden
Flügel St. Georg und S. Ursula monochromatisch. Dresdener Galerie Nr. 1739.
1505.
6. Der hl. Sebastian und der Kaiser Maximilian unter einem Portale vor
einem von Engeln gehaltenen goldgewirkten Teppiche. Bez.: Johann Burgk-
mair Pictor Augustanus Faciebat MDV. Nürnberg, Germanisches Museum
Nr. 151.
7. Der hl. Christophorus trägt das Jesuskind; zur Seite der hl. Vitus.
Bez.: Joann Burgkmair faciebat An MDV. Nürnberg, Germanisches Museum
Nr. 152.
1507.
8. Altartafel aus dem Katharinenkloster. Im Mittelbilde oben Christus
und Maria auf prachtvollem Renaissancethron, von unabsehbaren Engelschaaren
umgeben; unten sowie auf dem rechten und linken Flügelbilde Gruppen von
Patriarchen, Propheten und Heiligen. Auf dem Sockel des Thrones die In-
schrift: J. Burgkmair Pingebat 1507. Augsburger Galerie Nr. 6—8.
Holzschnitte.
9. Das Porträt des gekrönten Dichters Conrad Geltes. Er ist in Halbfigur
unter einem Bogen mit allegorischen Figuren dargestellt, wie er die Hände
über seine vor ihm liegenden Bücher kreuzt. Auf dem umschlungenen Bande
steht: Exitus acta probat qui bene fecit habet. Oben zu den Seiten des Bogens
Mercur und Apollo, unten zwei Trauergenien, auf dem breiten Rande acht
lateinische Zeilen, unter der letzten Zeile des Textes ein Täfelchen mit den
Buchstaben H B. Dies ist das Sterbebild des Conrad Celtes, welches dieser
(t 1507) sich selbst schneiden liess. Passavant 118, Naumann’s Archiv II.
S. 143, Abbildung in Hirth’s Kulturgeschichtl. Bilderbuch Nr. 501 u. 502.
 
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