III. KAPITEL
ÜBERSICHT UND AUFZÄHLUNG DER
LIEDER NACH DEN QUELLEN
Die Zusammensetzung des 1. Bandes von „Des Knaben
Wunderhorn“ entspricht durchaus den von uns erläuterten Ab-
sichten der Herausgeber und der Innern Geschichte des Planes
von einem gemeinsamen Werke. Epische Lieder, Romanzen und
Balladen, und lyrische Lieder, Gesellschaft-, Jäger-, Soldaten-
und Bauernlieder, bilden den größten Bestandteil der Sammlung;
man kann beide Arten wieder ihrem Alter nach in zwei große
Gruppen scheiden, Gedichte des 15. bis 17. Jahrhunderts (17
und 31) und solche, die erst dem kurz zuvor zu Ende gegangenen
angehörten (34 und 58). Außerdem enthält dieser Band noch
40 Gedichte geistlichen Inhalts, Legenden und Kirchenlieder von
katholischen und protestantischen Dichtern, 6 höfische Lieder
und Meistergesänge, 7 historische Lieder und 16 eigentliche
Kunstgedichte, von denen 4 Opitz angehören. Mit Bezug auf
diese Gedichte mag wohl Goethe den Wunsch ausgesprochen
haben, daß die Herausgeber „sich vor dem Singsang der Minne-
sänger, vor der bänkelsängerischen Gemeinheit und vor der Platt-
heit der Meistersäuger, sowie vor allem Pfäffischen und Pedan-
tischen höchlich hüten mögen.“ Zieht man Percy’s ancient rcliq’s
und Herders Stimmen der Völker zum Vergleiche herbei, so muß
dem Wunderhorn der größere Reichtum an Volksliedern zuge-
standen werden. Nur durch den so häßlich geschmähten und miß-
verstandenen „Kleinen feynen Almanach“ Nicolais wird es darin
übertroffen. Erst durch die Behandlung der Texte wird diese
volkstümliche Grundlage zum Teil verdeckt und ein so fremd-
artiger Eindruck hervorgerufen.
ÜBERSICHT UND AUFZÄHLUNG DER
LIEDER NACH DEN QUELLEN
Die Zusammensetzung des 1. Bandes von „Des Knaben
Wunderhorn“ entspricht durchaus den von uns erläuterten Ab-
sichten der Herausgeber und der Innern Geschichte des Planes
von einem gemeinsamen Werke. Epische Lieder, Romanzen und
Balladen, und lyrische Lieder, Gesellschaft-, Jäger-, Soldaten-
und Bauernlieder, bilden den größten Bestandteil der Sammlung;
man kann beide Arten wieder ihrem Alter nach in zwei große
Gruppen scheiden, Gedichte des 15. bis 17. Jahrhunderts (17
und 31) und solche, die erst dem kurz zuvor zu Ende gegangenen
angehörten (34 und 58). Außerdem enthält dieser Band noch
40 Gedichte geistlichen Inhalts, Legenden und Kirchenlieder von
katholischen und protestantischen Dichtern, 6 höfische Lieder
und Meistergesänge, 7 historische Lieder und 16 eigentliche
Kunstgedichte, von denen 4 Opitz angehören. Mit Bezug auf
diese Gedichte mag wohl Goethe den Wunsch ausgesprochen
haben, daß die Herausgeber „sich vor dem Singsang der Minne-
sänger, vor der bänkelsängerischen Gemeinheit und vor der Platt-
heit der Meistersäuger, sowie vor allem Pfäffischen und Pedan-
tischen höchlich hüten mögen.“ Zieht man Percy’s ancient rcliq’s
und Herders Stimmen der Völker zum Vergleiche herbei, so muß
dem Wunderhorn der größere Reichtum an Volksliedern zuge-
standen werden. Nur durch den so häßlich geschmähten und miß-
verstandenen „Kleinen feynen Almanach“ Nicolais wird es darin
übertroffen. Erst durch die Behandlung der Texte wird diese
volkstümliche Grundlage zum Teil verdeckt und ein so fremd-
artiger Eindruck hervorgerufen.