Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Rösch, Jakob Friedrich von; Röder, Ludwig Christian von [Editor]
Mathematische Untersuchungen in der Feld-Befestigungs-Kunst — Stuttgart, [1780] [VD18 12327697]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.27932#0009
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
L
§* 5»
Durch eine Berechnung der Bahn einer i2pfündigen Kanonenku-
gel, nach der Eulerlschen Theorie (^) habe ich gefundenl, daß diese Kugel
wieder gewöhnlichen Ladung, unter einem Winkel von ab¬
geschossen, gegen das Ende ihrer Bahn auf 78* sinke, die-
ser Winkel also juft dienlich wäre, die Seite einer Redute bei einer 6
Schuh hohen Brustwehr vom iten bis auf den lezten Mann zu enfi-
liren. Daß ferner eine Brustwehr von 12 Schuh Höhe 85 bis 86
Schuh in der Lange, und eine Brustwehr von 9 Schuh 42 Schuh,
dergestalt deken würde, daß die Kugel, welche die Spize der Brust-
wehr berührte, am Ende dieser Linien noch 6 Schuh über den Boden
erhoben wäre. Hieraus läßt sich abnehmen, wie man mit einer 9
Schuh hohen Brustwehr Linien gegen diesen Schuß deken könnte,
wenn nemlich von 42 zu 42 Schuhen Traversen von eben dieser Hö-
he errichtet würden. Es ist aber dabei der Höhe der Brustwehr noch
so viel zuzugeben, als die Kugel von der Spize derselben wegneh-
men könnte.
§» 6.
Die Schußweite der im vorigen Paragrav angeführten Kugel-
bahn betrug zzo Klafter; Bei einer y Schuh hohen Brustwehr müß-
te also die Kanone ZZO Klafter, bei einer 12 Schuh hohen Z2Z Klaf-
ter von der Brustwehr entfernt feyn, wenn diese Bahn die Spize der
Brustwehr berühren sollte. Ist man nun bei diesen Entfernungen
durch die Brustwehr gedekt, so ist man es nach den Eigenschaften der
Kugelbahnen um so mehr bei geringer«; und für grössere Entfernun-
gen darf man weiter nicht besorgt seyn: Es ist bekannt, daß man
die Ricoschett-Batterien vor Festungen gewöhnlich auf Zvv Klaftern
von den Festungswerken anzulegen pflegt, und zwar aus der Ursache,
A Z weil
(*) Uiüoire äe 1'^.eaäLmie äe Lsrlln. IX. p. Z2l.
 
Annotationen