bemalten Brettes in der Kirche zu Velden bei Hersbruck in
Mittelfranken mit den vierzehn Nothelfern der Predella des
Schreyer-Altares in Schwäbisch-Gmünd verbänden. Dieser
unfraglich richtigen Feststellung fügt nun Weinberger (207 f.)
den Hinweis auf die stilistische Verwandtschaft an, in der die
Veldener Tafel zu den Glasgemälden des birgittenmeister-
lichen Anteiles in der Ansbacher Schwanenordensritter-
Kapelle stünden. Und wirklich sind, wie mich die photo-
graphische Aufnahme, die ich der Freundlichkeit des Herrn
Pfarrers Johannes Wiesmayr in Velden verdanke, belehrt, die
Anklänge des hl. Georg, der Maria und der Bischöfe der
Veldener Tafel an die korrespondierenden Figuren der vom
Birgittenmeister vorgezeichneten Teile der Ansbacher Ver-
glasung unverkennbar. Dazu kommt, dass der hl. Dionys, der
auf der Gmünder Predella fehlt, sich in
Formgebung und Auffassung sehr dem Berliner Dionys
nähert, den der Birgittenmeister vor 1500 gezeichnet hatte.
Diese Beziehungen der Veldener Tafel zu Werken des Birgitten-
meisters, deren Entstehung zwanzig Jahre von einander
trennen, legen zusammen mit den Beziehungen zur Gmünder
Predella die Vermutung nahe, der Veldener Maler habe im
Kreise des Birgittenmeisters seinen Platz gehabt. Mit welchem
von den Helfern des alten Meisters er zu identifizieren wäre,
erscheint nicht zweifelhaft, sobald man sich beispielsweise
der durchaus gleichartigen Gesichtsbildung der abschiedneh-
menden Gemahlin des jungen Sebald (Gmünder Flügel) und
der hl. Katharina versichert hat. Das letzte Wort zu sprechen,
erschwert bei der Spärlichkeit der bis jetzt mit der Person des
Zeichners der Komödienschnitte in Verbindung zu bringenden
Denkmale die Verschiedenheit der Vorwürfe der Veldener
Tafel und der Gmünder Flügel und der zeitliche Abstand der
beiden Werke: die vierzehn Nothelfer müssten als Werk des
Zeichners der Komödienschnitte knapp vor 1515 entstanden
sein. Wogegen aus Gründen des Stiles nichts zu erinnern wäre.
Die Qualität der Tafel entspricht der der Gmünder Flügel
durchaus: es handelt sich auch hier um Bauernmalerei.
Die an interessanten Zeichnungen so reiche Erlanger
Universitäts - Bibliothek besitzt zwei 1503 datierte Federent-
würfe mit Szenen aus dem Martyrium der hl. Agnes.
240
Mittelfranken mit den vierzehn Nothelfern der Predella des
Schreyer-Altares in Schwäbisch-Gmünd verbänden. Dieser
unfraglich richtigen Feststellung fügt nun Weinberger (207 f.)
den Hinweis auf die stilistische Verwandtschaft an, in der die
Veldener Tafel zu den Glasgemälden des birgittenmeister-
lichen Anteiles in der Ansbacher Schwanenordensritter-
Kapelle stünden. Und wirklich sind, wie mich die photo-
graphische Aufnahme, die ich der Freundlichkeit des Herrn
Pfarrers Johannes Wiesmayr in Velden verdanke, belehrt, die
Anklänge des hl. Georg, der Maria und der Bischöfe der
Veldener Tafel an die korrespondierenden Figuren der vom
Birgittenmeister vorgezeichneten Teile der Ansbacher Ver-
glasung unverkennbar. Dazu kommt, dass der hl. Dionys, der
auf der Gmünder Predella fehlt, sich in
Formgebung und Auffassung sehr dem Berliner Dionys
nähert, den der Birgittenmeister vor 1500 gezeichnet hatte.
Diese Beziehungen der Veldener Tafel zu Werken des Birgitten-
meisters, deren Entstehung zwanzig Jahre von einander
trennen, legen zusammen mit den Beziehungen zur Gmünder
Predella die Vermutung nahe, der Veldener Maler habe im
Kreise des Birgittenmeisters seinen Platz gehabt. Mit welchem
von den Helfern des alten Meisters er zu identifizieren wäre,
erscheint nicht zweifelhaft, sobald man sich beispielsweise
der durchaus gleichartigen Gesichtsbildung der abschiedneh-
menden Gemahlin des jungen Sebald (Gmünder Flügel) und
der hl. Katharina versichert hat. Das letzte Wort zu sprechen,
erschwert bei der Spärlichkeit der bis jetzt mit der Person des
Zeichners der Komödienschnitte in Verbindung zu bringenden
Denkmale die Verschiedenheit der Vorwürfe der Veldener
Tafel und der Gmünder Flügel und der zeitliche Abstand der
beiden Werke: die vierzehn Nothelfer müssten als Werk des
Zeichners der Komödienschnitte knapp vor 1515 entstanden
sein. Wogegen aus Gründen des Stiles nichts zu erinnern wäre.
Die Qualität der Tafel entspricht der der Gmünder Flügel
durchaus: es handelt sich auch hier um Bauernmalerei.
Die an interessanten Zeichnungen so reiche Erlanger
Universitäts - Bibliothek besitzt zwei 1503 datierte Federent-
würfe mit Szenen aus dem Martyrium der hl. Agnes.
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